evelyn. || Die Rumtreiber

1. „Küssen, Küssen, KÜSSEN!!!"

"Wir haben uns ja so lange nicht mehr gesehen", grinste James, als ich auf dem Bahnsteig auf ihn zutrottete. "Wie lange ist es her? 8 Stunden?"

"6", verbesserte ich ihn und gähnte. "Und jetzt muss ich mich schonwieder mit dir abgeben..."

"Wie furchtbar... Man könnte ja fast meinen, wir sind beste Freunde..."

Ich schnaubte belustigt, stellte meinen Koffer zu unseren Füßen ab und spähte kurz an ihm vorbei.

"Apropos Freunde... Da kommt dein Herzblatt."

In einer tatsächlich atemraubender Geschwindigkeit fuhr der Lockenkopf herum, wobei sich ein Strahlen auf seinem Gesicht breitmachte.

"Lily", sagte er erfreut und klang dabei ein bisschen wie ein Hund, der sich vor Aufregung fast einnässte, weil sein Herrchen zurück war.

Fehlte nur noch das sein Schwanz wedelte, aber das wollte ich lieber nicht sehen.

"Hast du mich vermisst?", lächelte sie und überwandte etwas schneller als zuvor die letzten paar Meter zu ihrem Freund.

"Und wie...", seufzte James und trat ihr ungeduldig entgegen.

Ich wandte mich ab, um ihnen die Privatsphäre zu lassen, die sie verdienten, wobei ich eine Fratze zog sobald diese furchtbaren Kussgeräusche ertönten.

"Schlimm, oder?", grinste Remus schief, so wie er es immer tat.

"Remus, du kannst mich nicht erschrecken, das funktioniert bei mir nicht", erwiderte ich trocken, auch wenn ich ein kleines bisschen erschrak. "Und ja. Absolut e-kel-haft. Nicht auszuhalten."

"Komisch... Ich meine, du sahst letztes Jahr mit Sophia Pine genau so aus...", murmelte er nachdenklich.

"Wir wollen Sophia Pine und mich in diesem Haushalt nicht mehr erwähnen!", fiel ich ihm ins Wort, bevor er weiter über diese Liebelei reden konnte,die ich unbedingt aus meinen Erinnerungen streichen wollte. "Außerdem wäre das alles auch nur halb so schlimm, wären es nicht gleich 3 meiner 4 besten Freunde, die in einer Beziehung sind..."

"Tja, Lyn, die logische Konsequenz wäre, dass du und Remus anfangt, euch zu daten...", schaltete sich Sirius ein, der vor uns stehen blieb, einen Hand in Marlenes hinterer Hosentasche, der Grabscher.

"Logische Konsequenz...", schnaubte ich und sah zu Remus hoch, der diesen Vorschlag ähnlich amüsant fand, wie ich.

"Mit der Logik hat Siri es nicht so, das wisst ihr doch beide...", erklärte Marlene uns und schmiegte sich etwas näher an ihn, was er mit einem sanften Blick quittierte.

"Oder wir finden dir ein hübsches Mädchen, dass nicht Sophia Pine ist...", redete er weiter, ohne die Augen von Marlene zu nehmen.

"Können wir Sophia bitte aus unseren Gesprächen halten?! Ich dachte eigentlich, ich müsste diesen Namen nie wieder hören!", rief ich mit angeekeltem Gesicht und nahm meinen Koffer auf. "Gehen wir rein? Da kommen Peter und Lila..."

"Lenk nur nicht vom Thema ab, Lynnie, wir wissen alle, dass du sie noch immer magst...", grinste der Schwarzhaarige und löste sich von seiner Freundin. "Wir sehen uns später, Babe..."

Ich verdrehte die Augen.

"Wenn man euch hormongesteuerten Affen so zuschaut, könnte man meinen, Hogwarts mischt euch Armortentia in den Kürbissaft", kommentierte ich trocken.

"Dass einzige, was in meinen Kürbissaft gemischt wird, ist Rum", widersprach Sirius nur, gab Marlene nochmal vorsichtshalber einen Kuss und wandte seine volle Aufmerksamkeit dann seinen Freunden zu.

"Wir haben es verstanden, Mr. bad guy...", murmelte ich, währendem ich in den Zug betrat und zielstrebig auf das hinterste Abteil zusteuerte.

"Ihr seid ja alle nur neidisch..."

"Klar... Ganz doll", schnaubte Remus, stopfte seinen alten Rucksack oben in die Ablage und ließ sich dann neben mich auf die gepolsterte Bank fallen, die Augen misstrauisch auf Sirius gerichtet, der in seiner Tasche rumwühlte. "Champagner?"

Der Schwarzhaarige schaute unschuldig auf und grinste dann.

"Leute, das ist unser letztes Jahr auf Hogwarts! Danach sind wir freier als der Wind!"

"Gib her", sagte ich nur, schnappte ihm die grüne Flasche einfach aus der Hand und studierte das Etikett eingehend. "Das ist Billig-Sekt, kein Champagner... Sehr feierlich, Tatze..."

"Ich frage mich, wie es sich lebt, wenn man so freudlos durchs Leben geht...", murmelte Sirius sich selbst zu, aber so laut, dass wir ihn alle perfekt verstanden. "Alkohol ist Alkohol, oder?"

"Im Zweifel für den Angeklagten", sagte ich schulterzuckend und machte mich daran, sie zu öffnen.

"Die Gläser hat Krone... Krone?"

"Der ist bestimmt noch bei Lily und... Keine Ahnung... Schlabbert sie ab, oder so."

"Jetzt höre ich aber wirklich Neid aus deiner Stimme", grinste Sirius und zwinkerte mir zu.

"Jaja, vergiss es...", kam nur ein Murren von mir.

"Wisst ihr was...? Ich glaube, würdet ihr beiden dem eine Chance geben und euch Küssen, wärt ihr schneller zusammen, als ihr tscheschiches Streichhölzchenpäckchen sagen könnt... Stimmt's Wurmschwanz?"

Peter sah ihn unsicher an, als hätte ihn Sirius grade aufgeweckt und nickte dann, ohne den Anschein zu machen, zu wissen worum es eigentlich ging.

"Seht ihr?"

"Okay, Sirius, das könnte dich jetzt schocken, aber es gibt auch Mädchen und Jungen, die Zeit miteinander verbringen können, ohne in einer romantischen Beziehung zu einander zu stehen...", schaltete sich nun auch Remus mal wieder ein.

"So, was habe ich verpasst?"

James hatte sich durch die Abteiltür geschoben und seinen Rucksackauf die gegenüberliegende Bank gestellt, bereits bemüht dabei, die Gläser auszupacken.

"Oh, Moony und Lynnie wollten sich grade küssen, um uns zu beweisen, dass eine Romanze zwischen ihnen unmöglich ist", antwortete Sirius gutgelaunt und brachte James dazu, in seiner Position zu verharren und uns anzustarren.

Ich und Remus tauschten einen Blick und schüttelten dann gleichzeitig den Kopf.

"Für mich macht das auch Sinn", sagte Krone zögernd und ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.

"Wenn ihr so geballte Küss-Action wollt, könnt ihr euch ja küssen", schnaubte ich und widmete mich wieder der Flasche.

"Aber wir sind in Beziehungen... Das wäre ja Betrug."

Ich stöhnte genervt, drehte mich zu Remus, umfasste seinen Kiefer sanft mit meinen Fingern und gab ihm einen simplen Kuss, wie man ihn zum Beispiel seiner Mutter gab.

"Zufrieden?"

"Das war ja langweilig!", rief James unzufrieden und reichte Peter enttäuscht ein Sektglas.

Tatze hingegen, grinste und hob die Brauen.

"Beide sträuben sich, sich zu küssen - richtig zu küssen - , was heißt..."

Er ließ den Satz offen, als wäre es offensichtlich.

"... dass wir nur Freunde sind und wir keine Lust auf eure Spielchen haben", beendete Moony den Satz. "Gebt euch damit zufrieden."

"Sie werden es irgendwann schon noch bemerken...", seufzte Tatze und nahm auch ein Glas entgegen, währendem sich der Zug langsam in Bewegung setzte. "Hat jemand von euch auch so furchtbaren Heißhunger auf Süßes?"

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Da sind wir.

Ich bin zwar bereits schon dabei, das 30 Kapitel zu schreiben, aber die Updates werden erstmals sporadisch kommen.

An der Story ist viel uneditiert und hier und da gibt es noch ein plot hole.

Ich hatte bloß keine Lust mehr, zu warten.

Viel Spaß.