11. „Er will einfach gehasst werden."

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"Also wehrte Schüler!", begrüßte Slughorn und mit einer ausladenen Bewegung. "Guten Morgen, ich begrüße euch zu Zaubertränke! Letzten Freitag hatten wir ja nochmal ein wenig Wiederholung gemacht, die euch heute sehr nützlich sein wird! Wie Sie sicherlich alle mitbekommen haben, sind auch wir heute mit der Schulweiten Prüfung der Schülerinnen und Schüler dran, weswegen wir uns heute ebenfalls dem widmen. Sie sehen hier vorne einige Zutaten, die sie benutzen können, um zu Zweit einen perfekten Trank zuzubereiten. Die Schwierigkeit liegt dabei darin, die Zutaten zu erkennen und eigenständig richtig anzuwenden. Die Damen und Herren des Ministeriums und Professor Villin werden am Ende der Stunde ihr Resultat begutachten, viel Glück."

Remus und ich tauschten einen Blick und ohne ein Wort zu wechseln hievte ich meine Tasche auf seinen Tisch, bevor wir uns vorwagten.

Auf dem Tisch waren einige Zutaten ausgebreitet, unter anderem mehrere Schuppenarten und Federn.

Ich warf einen prüfenden Blick zu Rem, der fachmännisch die Zutaten ansah und dann in eine der Schalen mit grün-schimmernden Bohnen griff.

"Was planst du?", fragte ich ihn leise und nahm ihm die Bohnen ab, schließlich hatte ich keine Ahnung von Zaubertränken.

"Oculicartus", murmelte er dann nur und drückte mir einige müffelende Kräuter in die Hand.

"Ist der beeindruckend genug?", wollte ich gedämpft wissen und sah mich am Zutatentisch nach den anderen Paaren um.

Einige davon wälzten heimlich die Trankbücher der letzten Jahre nach einem Trank, den sie vielleicht noch kannten und zubereitenkonnten.

"Den hatten wir noch nicht... Der kommt erst in ein paar Monaten in Lehrplan dran", erklärte er fast flüsternd und füllte eine kleine Schale mit blauen Puder, bevor er nickte. "Wir haben alles. "

Meine Augen fixierten Snape, der mit ungewohntem Ehrgeiz ein paar Phiolen schnappte und sich auf dem Weg zu seinem Kessel machte.

"Füllst du bitte die Waschbär-Galle in den Kessel? Ich kümmere mich solange um das Feuer...", wies Remus mich an, ohne die Augen von den Grünen Bohnen zu nehmen, die er in perfekte Würfel schnitt und dann mit dem Messer zu Seite schob.

Ich entkorkte die Phiole mit der passenden Beschriftung und rümpfte angeekelt die Nase.

"Alles?", fragte ich nach und hielt das Fläschchen von mir weg.

"Ja, alles..."

Die ölige Flüssigkeit in den Kessel gießend, hob ich meinen Blick und ertappte Schniefelus auf frischer Tat dabei, wie er mich durch seine strähningen Haare anstarrte.

"Snape plant was", murmelte ich Remus zu und griff dann nach einem Messer, um die Früchte des Berberrohr von den Blättern zu entfernen.

"Konzentrier dich, Schwinge, Villin guckt zu", murmelte er nur und ließ seinen Blick über den Tisch gleiten. "Ich hab die Wasser-Essenz vergessen..."

Er legte sein Messer hin und machte sich nach vorne auf dem Weg zum Tisch mit den Zutaten, ebenso wie die überdimensionale Fledermaus.

Kurz verharrte ich in meiner Arbeit und beobachtete ihn, wie er einen Zahn zulegte und sich eine Phiole mit blauer Flüssigkeit schnappte, gerade als Remus seine Hand nach ihr ausstreckte.

Schniefelus grinste Remus an, drehte sich um und kehrte zu seinem Tisch zurück.

Moony sah ihm noch kurz hinterher, nun deutlich angespannter und drehte einige weitere Phiolen um, anscheinend darauf hoffend noch eine zu finden, doch es war die letzte gewesen.

"Sir?", fragte er Professor Slughorn und straffte seine Schultern. "Haben sie zufällig noch etwas Wasser-Essenz?"

"Nur, was auf dem Tisch steht, Mr. Loope", erwiderte er entschuldigend und klopfte ihn auf die Schulter.

evelyn. || Die RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt