20. „Erfolgreiche (?) Dates."

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"Wir müssen Villin irgendwie wegkriegen", murmelte ich schlechtgelaunt. "Dann komm Sophia vielleicht zu mir zurück."

"Lyn... Sophia war nicht gut für dich, darüber haben wir schonmal geredet. Wie oft musst ich die heulend aus dem Innenhof abkratzen, hm?"

"Ich bin mir sicher im zweiten Anlauf würde das viel besser klappen", erwiderte ich überzeugt. "Wir passen einfach zusammen!"

"Evelyn, eure einzige Gemeinsamkeit ist, dass ihr auf Mädchen steht... Bloß weil ihr die einzigen weiblichen nicht Heteros seid, heißt das noch lange nicht, dass ihr gut zusammenpasst..."

Ich verschränkte die Arme und dachte einige Sekunden über seine Worte nach,als jemand geschockt aufkeuchte.

"Was macht ihr denn noch hier?!", rief Marlene. "Ihr müsst euch doch für euer Date fertig machen!"

"Ich glaube nicht, dass Lyn wirklich in der Stimmung-"

"-Nein, nein... Ist schon okay. Ich kann ein bisschen Ablenkung gebrauchen", seufzte ich unf und stand auf. "Ich seh dich dann später, ...mein Bärchen..."

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Remus stand abwartend in dem dunklen Korridor, den ich gerade herunterkam und drehte sich beim Laut meiner Schritte auf dem Steinboden um.

Er hatte ein weißes Hemd an, das in einer hellblauen Anzugshose steckte und den Blazer dazu hatte er ganz offensichtlich versteckt.

Sobald ich ihn sah, musste ich anfangen zu lachen.

"Hat dich James so eingekleidet?", fragte ich grinsend und kam auf ihn zu.

"Der hätte mich fast in eine Schlaghose gesteckt...", seufzte Moony und deutete auf meine knallgrüne gemusterte Bluse mit langem, weißen Rock. "Du siehst auch nicht besser aus."

"Schuldig", grinste ich und machte eine Kopfbewegungen in Richtung Klassenzimmer. "Wollen wir?"

"Absolut, Mylady... Wenn ich Ihnen die Tür aufhalten darf?"

Schmunzelnd trat ich in das Klassenzimmer und war tatsächlich überrascht.

Die Schulbänke standen an der Seite, währendem in der Mitte ein gedeckter Tisch stand.

"Sie haben sich wirklich Mühe gegeben", erwiderte er beeindruckt, trat auf einen Stuhl zu und zog ihn mit einem Zwinkern für mich zurück. "Hier sind sogar Karten, auf denen Fragen stehen... "Was suchst du in einem zukünftigen Partner?" ."

Auch er ließ sich nieder und richtete seinen Blick hinter mich.

"Ich glaube, da kommt unser Kellner..."

Es war Lydo, ein befreundeter Hauself, der in Hogwarts in der Küche arbeitete und das beste Steak zubereitete, das man sich vorstellen konnte.

"Möchten die Herren und Damen etwas zu trinken?", fragte er mit einer tiefen Verbeugung.

"Ich nehme einen Kürbissaft", lächelte ich. "Danke."

"2 davon."

Lydo watschelte davon und ließ uns allein.

"Also Remus...", fing ich an und sah mir eine der Karten an. "Was suchst du denn in einem zukünftigen Partner?"

"Ich suche keinen zukünftigen Partner", erwiderte er Schulterzuckend. "Ich bin gerne Single."

"Aber wenn du dir jemanden erstellen könntest... Deine Traumfrau. Wer wäre es?"

Er lehnte sich zurück und legte nachdenklich die Stirn in Falten.

"Ruhig, intelligent... Spontan, eine Vorliebe für Bücher..."

"Und wie soll die Dame aussehen?"

"Dunkelbraune Haare, helle Augen... Blass... Warum grinst du so?"

"Weil du die süße Slytherin beschreibst, die in der Bibliothek aushilft... Was war ihr Name? ...Madeleine?", grinste ich frech und zwinkerte ihm zu. "Die, die auch eins ihrer Äuglein auf dich geworfen hat?"

Remus' Wangen verfärbten sich in ein leichtes Rosa, wobei er sein Gesicht abwandte und sich räusperte.

"Da kommt unser Saft", lenkte er von sich ab und nahn sein Glas entgegen. "Danke."

"Weißt du Moony, du solltest vielleicht mal fragen, ob sie an einem Date interessiert ist, ich denke das würde dir guttun."

"Ich bin aber nicht interessiert eine Freundin zu haben", widersprach er und nahm einen großen Schluck. "Und wie sieht dein Herzbube aus?"

"Dunkles Haar, blaue Augen... Definitiv groß...", zählte ich auf. "Und bei Frauen ist es mir herzlich egal, die sind alle wunderschön..."

"Und Charakterlich?"

"Abenteuerlich, wenn nicht sogar draufgängerisch, Jemand mit dem man um die Welt reisen kann. Aufmerksam... Alles in allem, etwas, was ich nie finden werde..."

"Da geb ich dir Recht", erwiderte Moons. "Viel Glück bei der Suche."

Das Abendessen verlief lustig, wir stellten einander dumme Fragen, die vor uns auf Karten geschrieben waren und lachten viel über unsere Antworten.

Auf dem Flur zu seinem Zimmer blieben wir stehen, direkt vor meiner Tür.

"Danke für den Abend, es war eine gute Ablenkung", schmunzelte ich und sah zu meinem besten Freund hoch. "Wollen wir es mal versuchen?"

Er hob die Brauen und zog mich als Antwort in einen Kuss.

Er hielt nicht lange, vielleicht 3 Sekunden, bevor wir beide in Gelächter ausbrachen.

"Aber wir haben es immerhin versucht", grinste er und strich sich durchs Haar.

"Haben wir..."

Ich zwinkerte ihm noch zu und wollte gerade durch meine Tür in mein Zimmer verschwinden, als ich mich nochmal umdrehte.

"Ach und Moony? ... Bitte lass James dich nie wieder ankleiden..."

evelyn. || Die RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt