7. „Golden, Silbern und die, die nichts können."

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"Ich wünsche Ihnen einen guten Morgen", begrüßte uns Professor McGonagall und klang dabei nicht so, wie sie es eigentlich tat. "Wie Sie eventuell bereits gemerkt haben, haben wir diese Stunde Besuch."

Ich folgte ihrem Blick in die hinteren Reihen des Klassenzimmers und traf sofort die schwarzen, strengen Augen von Harrison Villin, der mich mit ihnen durchbohrte.

Neben ihn saßen zwei weitere Zauberer, eine Frau und ein Mann, beide mit Pergament und Federn vor Ihnen, als wären sie bereit Notizen zu machen.

Sogar Sirius, der immernoch nicht ganz gesund aussah, hob den Kopf und starrte unsere Gesellschaft an, bevor er mich mit einem flüchtigen Blick streifte.

"Es wird dieses Schuljahr einige Erneuerungen hinsichtlich der Förderung einiger Schüler geben", fuhr sie fort, die Augen nicht von unserem neuen Schulleiter nehmend.

Ich zog meine Augenbrauen zusammen.

"Professor Villin hat sich dafür entschlossen, dass es am einfachsten ist, jeden Schüler individuell zu fordern, wenn wir sie in Gruppen einteilen... Kupfer, Silber und Gold..."

Ich blinzelte mehrere Male und versuchte das alles besser zu verstehen.

"Deswegen fangen wir diese Stunde nicht mit der Theorie an, sondern konzentrieren uns auf praktische Zauberei, damit sich ein Bild von den Fähigkeiten eines jeden einzelnen gemacht wird."

Sie klang selbst nicht sehr zufrieden, gab sich jedoch Mühe, dies nicht zu sehr zu zeigen.

Gemurmel wurde laut und auch ich sah zu Sirius, der vor lauter Schreck wieder komplett nüchtern zu sein schien.

"Ich bitte Sie von daher, sich einzuzaubern und dann wenn sie aufgerufen werden, zum einschätzen ihrer Fähigkeiten zu gehen."

Sie tippte mit ihrem Zauberstab einige Tassen an, die auf uns zu schwebten und dann vor uns auf den Tischen zum Stehen kamen.

"Was soll das?", fragte Tatze mich leise und drehte seinen Zauberstab in der Hand,bevor er einmal das Porzellan antippte.

"Klassengesellschaft?", schlug ich flüsternd zu und versuchte mich davon abzuhalten, einen Blick hinter mich zu werfen, grade weil ich meinte,Villins Blick auf mir zu spüren. "Ich glaube auf jeden Fall nicht, dass es darum geht, jeden bestmöglich zu fördern."

Sirius nickte zustimmend und verwandelte die Tasse vor ihm ohne große Anstrengung in einen Wecker und wieder zurück.

"Wie auch immer, es steht auf jeden Fall fest, dass wir dringend an ein paar Informationen gelangen müssen", sprach ich weiter und ließ meine Tasse zu einer weißen Maus werden, die etwas verwirrt in der Gegend rumschnupperte.

Er nickte zustimmend, bevor eine laute, klare Stimme ertönte.

"Aiden, William."

Einer der Ravenclaws sah auf, tauschte dann einen nervösen Blick mit seinem Tischnachbarn und trat langsam vor zu den Zauberern des Ministeriums.

Die Hexe, eine großgewachsene Frau mit einem strengen Pagenschnitt schob eine Muschel über den Tisch, wobei ihn sie auffordernd ansah.

"Bitte. Verwandeln Sie es."

"In was denn?", fragte er verunsichert und warf einen Blick zurück zu seinen Klassenkameraden.

"Überraschen Sie mich."

William riss kurz die Augen auf und richtete seinen Blick dann auf die Muschel, in der scharfen Überlegung, was für Zauber er wirken konnte.

"Du bist gleich dran", flüsterte ich Tatze zu, der nur unbehaglich nickte.

"Die Frage ist, sollen wir uns Mühe geben?", fragte er mich und spähte vor zu dem Ravenclaw. "Wenn wir Golden werden sollten, was erwartet uns dann?"

"Vorteile. Vielleicht darf ich dann wieder zu den anderen ins Zimmer!"

"Ich weiß nicht, Schwinge... Ich denke-"

"Black, Sirius!"

Wir tauschten einen Blick und ich nickte ihm aufmunternd zu.

"Du schaffst das."

Tatze trat zwischen den Tischen hervor und blieb vor den Ministeriums Mitarbeitern stehen.

Er hatte seinen Kopf gehoben, seine Schultern zurückgezogen und seine Hände entspannt an den Seiten seiner Beine.

Er gab sich jede Mühe so unberührt von der Situation auszusehen, wie möglich.

Er hob seinen Zauberstab, fixierte die Muschel vor ihm und tippte sie dann einmal an.

Mit einem lauten "Plop!" änderte sich ihre Form, bevor sie zu einem Obstkorb mit Plastikfrüchten wurde, die allesamt die Melodie von "Zauber Zauber" , einem bekannten Kinderlied, summten.

Ich schnaubte leise.

War ja klar, dass nur Sirius auf sowas kommen konnte.

"Vielen Dank, Mister Black."

Er nickte nur wortlos und drehte sich zu mir, ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen, wie es normal für ihn war, wenn er etwas angestellt hatte.

Meine Augen glitten nochmal zu den Prüfern, wobei mir erschreckender Weise auffiel, dass alle von ihnen, einschließlich Professor Villin, pinke Augenbrauen hatten.

Ich musste mir ein breites Grinsen verkneifen und erhob mich schonmal, schliesslich war ich nach Sirius dran.

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Dieser Moment wenn man sogar zu faul ist, vorgeschriebene Kapitel hochzuladen, auch wenn man wöchentlich updaten wollte.

Was halten wir denn von unserem guten alten Villin?

evelyn. || Die RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt