31. ,, Regulus der kleine Satansbraten."

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"Regulus", begrüßte ich den Slytherin lächelnd und ließ mich an seinem Tisch nieder. "Was muss ich dir geben, wenn ich mir deinen Siegelring ausleihen möchte, ohne das du fragst, wofür?"

"Ich bin nicht käuflich", erwiderte der 15-Jährige und hob die Brauen. "Wofür brauchst du ihn?"

"Ich muss eine Wette gegen deinen Bruder gewinnen", gestand ich seufzend und sah mich in der großen Halle um, um sicherzustellen, dass Tatze mich nicht sah.

"Seid Ihr nicht zusammen?", fragte Klein-Black und zog sich zögernd den Siegelring vom Finger.

"Was? Nein..."

"Hm... Seltsam", murmelte er und betrachtete mich dann nachdenklich. "Es überrascht mich nicht, dass er mir mal wieder eine andere Version erzählt hat..."

"Okay, ich habe zwei Bitten. Und du kriegst was auch immer du willst im Gegenzug, versprochen."

"Du willst, dass ich dir erzähle, was er mir gesagt hat", schlussfolgerte er und lehnte sich vor.

"Guck mich nicht so an, Reg, ich weiß ganz genau, dass du schonwieder in meinem Kopf bist... Es gehört sich nicht in fremden Gedanken rumzustreunen."

Regs graue Augen bohrten sich noch einen Moment in meine, dann verzog er sein Gesicht.

"Kein Grund mir sowas zu zeigen..."

Ich schmunzelte, ergüllt von Genugtuung und setzte mich ihn zögernd gegenüber.

"Ich mache einen Monat lang in einem Fach deiner Wahl deine Hausaufgaben", schlug ich vor und hielt ihm die Hand hin.

"Zwei."

"Deal."

Er schlug mit mir ein und erhob sich, wobei er seine Krawatte nachzog.

"Du hilfst mir doch bestimmt, meine Bücher in den Kerker zu tragen, oder?"

Missmutig nahm ich einen Stapel seiner Bücher, wobei er noch drei weitere drauftat und dann aus der großen Halle trat.

"Sirius ist offensichtlich seit 2 Jahren absolut in dich verschossen... Drei, wenn ich drüber nachdenke", fing er an, sobald wir in einen einigermaßen leeren Gangbogen.

"Weißt du, das ist nicht ganz so offensichtlich für Leute, die nicht in fremden Köpfen rumschnüffeln..."

"Jedenfalls", fuhr er fort, ohne meine Worte zu beachten, "hat er mir vor vier Wochen erzählt, er würde mit Marlene schlussmachen und dich fragen, ob ihr auf ein Date gehen wollt..."

"Und wieso kam der Schritt so spät?"

"Anscheinend hatte er Grund zur Annahme, dass du ihn vielleicht auch auf diese Art magst... Und wenn ich mir das so anschaue, hätte ich das auch gedacht."

"Dummheit liegt bei den Blacks anscheinend in der Familie", murmelte ich leise und wich ein paar rennenden Erstklässlern aus.

Wieder tat er so, als hätte er mich nicht gehört.

"Und dann, vor ein paar Tagen, kam er zu mir und sagte, er habe dich geküsst und du ihn zurück und das hat aller Tatsachen nach, gestimmt."

"Das war privat", erwiderte ich empört. "Du hast in seiner Erinnerung zugeschaut, wie wir-?!"

"Er hat drüber nachgedacht, ich konnte es gar nicht umgehen..."

Ich schwieg nur, mit geröteten Wangen und den Blick abwendend, als er Augenkontakt suchte.

"Hat er...-?", fragte ich zögernd, brach dann aber ab und räusperte mich, währendem ich meine Frage schnell änderte. "Hat er dir gesagt, dass zusammen sind?"

"Ich habe ihn gefragt, ob er nicht denkt, dass du vielleicht doch in Remus verliebt bist und er erwiderte nur, dass du und er zusammen seid."

"Warum?"

"Was weiß ich...? Wunschdenken?"

Ich straffte meine Schultern, als meine Arme langsam schlaff wurden und biss die Zähne zusammen.

"Ich denke, du solltest ihm eine Chance geben", sagte Regulus irgendwann. "Vor allem, da du ihn auch magst."

"Tu ich gar nicht", schnaubte ich abfällig. "Wur sind nur Freunde."

Regulus sah mich mit gehobener Augenbraue von der Seite an und blieb stehen.

"Dann schau mich an", forderte er.

"Vergiss es..."

"Sag ich doch."

"Ich mag ihn nicht auf diese Weise", sagte ich nachdrücklich. "Und selbst wenn ich es täte, würde ich Marlene das niemals antun."

"Ah ja..."

"Regulus, halt die Klappe, du bist 15, du hast keine Ahnung von solchen Dingen... Kriege ich jetzt deinen Ring?"

Er zog sich den goldenen Siegelring vom Finger und überreichte ihn mir, bevor er mir die Bücher abnahm und mit einem spöttischem Lächeln im Kerker verschwand.

Ich stand noch einige weitere Sekunden auf der Stelle und starrte ihm hinterher, im Versuch zu verstehen, was gerade passiert war.

evelyn. || Die RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt