13. „Die Testergebnisse sind da: Sie sind leider dumm."

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"Guten Morgen", begrüßte uns Professor McGonagall und blieb an unserem Platz stehen, ehe Sie für jeden von uns eine Rolle Pergament heraufbeschwor.

"Professor? Was ist das, ein neuer Stundenplan?", fragte Remus stirnrunzelnd und nahm seine Rolle entgegen.

"Die Ergebnisse ihrer Prüfungen", korrigierte sie ihn und reichte auch uns die Pergamente, ohne ihren Weg fortzusetzen. "Die erneuerten Stundenpläne werde ich Ihnen Montag geben, heute werden sie ihrem normalen Stundenplan nachgehen."

"Kennen Sie die Ergebnisse nicht?", wollte ich von ihr wissen, als sie auf unsere Finger luchste, als wir allesamt das Papier entrollten.

"Nein, tue ich nicht..."

Rem und ich tauschten einen flüchtigen Blick und auch Sirius und James schienen verwundert, nur Peter wusste wie üblich nicht, was gerade loswar.

"Und Moony?", fragte Sirius gespannt. "Was bist du?"

"Gold", erwiderte Rem erfreut und schaute noch einen kleinen Moment auf sein Pergament, bevor er auffordernd James ansah, der ebenfalls grinste.

"Ich auch!"

"Ich bin Kupfer...", murmelte Peter niedergeschlagen und starrte auf das Pergament.

"Kopf hoch Peter, du kannst dich bestimmt noch hocharbeiten, wir helfen dir, wenn du Hilfe brauchst", erklärte Sirius Freundschaftlich und klopfte ihm auf die Schulter.

"Was bist du Tatze?", als er seine Rolle öffnete und sie kurz ansah.

Sirius grinste zwar, aber ich sah deutlich, dass es nur aufgesetzt war.

"Silber."

"Sind Sie sich da sicher?", fragte McGonagall stirnrunzelnd und nahm ihm die Pergamentrolle ab, um es sich selbst anzuschauen.

"Ich auch", murmelte ich und biss mir auf die Unterlippe.

Auch mir wurde sofort das Pergament angenommen und von der Lehrerin begutachtet.

"Es handelt sich sicherlich um einen Fehler, ich werde mit Professor Villin reden", murmelte sie mit gerunzelter Stirn, ohne ihre Augen von dem Pergament zu nehmen, drehte sich um und schritt davon.

Einige Zeit sagte niemand in unserer Runde etwas, bis Remus das Wort ergriff.

"Ich bin mir sicher-"

"Lass gut sein, Moony... Mach mir keine Hoffnungen", murmelte ich niedergeschlagen und stocherte lustlos in meinem Essen herum.

"Das ist nicht das Ende der Welt", tröstete mich Sirius, auch wenn er insgeheim so aussah, als wäre das ziemlich nah am Ende der Welt für ihn. "Immerhin sind wir zusammen."

Ich versuchte, sein Lächeln zu erwidern, doch es klappte einfach nicht.

"Und wir können uns bestimmt hocharbeiten."

"Ich habe mein bestes gegeben, wenn das nicht reicht, kann ich es vergessen..."

"Ich kann mir das nicht erklären...", murmelte Remus nachdenklich. "Ihr wart besser in allen Prüfungen als ich... Vielleicht haben sie mich und euch verwechselt."

"Nein, Remus, du bist alles, aber kein Kupfer oder Silber", widersprach ich sofort.

"Villin hasst uns", sagte Sirius Schulterzuckend. "Vielleicht wollte er uns eine Auswischen."

Ich nickte leicht.

"Oder ich war wirklich zu schlecht."

"Jetzt hör schon auf damit, Schwinge, sogar McGonagall war verwundert, dass du nicht Golden bist."

Ich schwieg, aber nicht, weil ich beruhigt war, sondern einfach weil mir gar nicht nach Reden zumute war.

Es war eigentlich gar kein Problem.

Ich wusste ja, dass ich sehr wohl zaubern konnte und auch, dass mein silberner Status daran nichts änderte.

Trotzdem fühlte ich mich erniedrigt.

"Ich hab eine Freistunde", murmelte ich und stand auf, ohne einen der 4 antworten zu lassen.

"Ich auch", erwiderte Peter, sah aber zu Lila, dem zierlichen Mädchen mit den blonden Zöpfen. "aber Lila-"

"Ist schon okay, Wurmschwanz, mach du nur was mit Lila", murmelte ich, da ich ohnehin keine Lust auf Gesellschaft hatte.

"Gehen wir heute nach Hogsmeade?", fragte Sirius in die Runde, aber ich hatte das Gefühl, die Frage war eher an mich gerichtet. "Im Eberkopf gibt's eine Pokerunde... Ich hätte schon Lust, die alten Säcke ordentlich abzuziehen."

"Ich dachte, du und Marlene habt Date-Night", erwiderte ich mit hochgezogenen Augenbrauen und blieb stehen.

"Ich frage sie, ob sie mitkommen möchte", winkte Sirius ab. "Will sie sowieso nicht."

"Darüber wird sie sich nicht freuen", murmelte Remus leise.

"Ich mache es morgen wieder gut, ich hab heute jederlei Grund, um-... Was geht euch eigentlich mein Liebesleben an?"

"Wir sind deine besten Freunde", erinnerte ich ihn. "Außerdem wollten wir morgen Abend trinken, währendem James und Remus bei Slughorn sind."

"Stimmt... Dann verschieben wir die Date-Night eben auf Sonntag."

Ich schüttelte nur mit dem Kopf und seufzte.

"Ich frage mich, wie Marlene mit so einem Trottel zusammen sein kann..."

"Hast du mich mal angesehen?", fragte er ernst. "Ich seh aus wie ein Gott."

"Vielleicht der Gott der Selbstverliebtheit", murmelte Rem sich zu und brachte mich zum Grinsen, was mir nach der Nachricht mit den Prüfungsergebnissen wirklich guttat.

"Wie auch immer: Wer kommt heute mit Pokern? Ich glaube, ich hab heute einen guten Tag."

"Tatze, immer wenn du das sagst, kratzten wir dich betrunken vom Boden und müssen dein Motorrad zurückklauen, weil du es verwettet hast", schnaubte ich, wobei sich ein leichtes Lächeln formte. "Ich bin dabei."

evelyn. || Die RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt