evelyn. || Die Rumtreiber

27. ,,Es ist passiert. Er hatte Recht."

"Ms Draigonforth, ich weiß nicht, wie sie es geschafft haben, aber ich habe den persönlichen Auftrag von Professor Villin bekommen, Ihnen mitzuteilen, dass sie zum goldenen Status gelangt sind", erklärte mir Professor McGonagall und lächelte fast schon. "10 Punkte für Gryffindor."

"Wirklich?", fragte ich überrascht und legte meine Gabel nieder. "Ich- Danke!"

"Mir haben sie nicht zu danken..."

Sie zwinkerte mir freundlich zu und ließ mich mit Remus allein, der seine Gabel hinlegte und mich anstrahlte.

"Du hast es geschafft, Lyn!", rief er erfreut. "Endlich!"

Auch ich konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen und drehte mich um, auf der Suche nach Jamed und Lily, damit auch sie von den hervorragenden Nachrichten hörten, und sah dabei Sirius, die mit Marlene redete.

Die beiden tauschten ein paar Worte, bevor Marlene aus der Halle floh und Sirius mit hängenden Schultern auf uns zukam.

"Es ist passiert...", hauchte ich leise und war tatsächlich geschockt, dass Sirius Recht behalten hatte.

"Was?", fragte Moony verwirrt."Was ist passiert?"

"Remus, ich bin gleich wieder da...", murmelte ich, stand auf und trat auf ihn zu.

Er sah ernsthaft traurig aus, aber dennoch gefasst, er hatte es erwartet.

"Hey, Tatze, willst du reden?", fragte ich ihn mitfühlend. "Ein bisschen Ruhe?"

Er nickte tonlos und folgte mir weiterhin schweigend und auch in meinem Zimmer sprach er kein Wort.

"Mädchen kommen und gehen", erklärte ich leise und spähte in sein Gesicht. "Und... Du willst nichts davon hören, kann das sein?"

"Nicht wirklich, tut mir leid...", murmelte er monoton, schloss seine Augen und lehnte sich an mich.

Es war ein Moment der Schwäche, einen den ich von Sirius selten sah.

Er versuchte immer einen auf harten Mann zu machen, aber es waren Augenblicke wie diese, in denen er mir das Gegenteil bewies.

Ich schlang meine Arme um ihn und fuhr beruhigend durch sein Haar, währendem er sich etwas entspannte.

"Danke", murmelte er leise, seine Stimme war kratzig.

"Nicht dafür... Du hast dasselbe für mich getan..."

Jemand klopfte sanft an die Tür und einige Sekunden darauf steckte Remus seinen Kopf hinter ihr hindurch.

"Bei euch alles okay?", fragte er besorgt, als er Sirius erblickte, der mit leerem Blick an die Wand starrte.

"Ist alles in Ordnung, danke", lächelte ich nur und strich beruhigend über Sirius' Schulter.

"Ich lasse euch allein... Ich bin in der Bibliothek, wenn ihr mich sucht...", murmelte er und wollte gerade die Tür schließen, als eine graue Katze in mein Zimmer schoss, auf Tatzes Schoß sprang und sich tröstend an ihn schmiegte.

"Wie wäre es, wenn wir heute abend pokern gehen?", schlug ich vor, da es oft das einzige war, wad ihn aufmuntern konnte.

"Spielst du diesmal mit?", fragte er zögernd. "Allein, nicht mit mir im Team?"

"Wenn du unbedingt verlieren möchtest."

Er schmunzelte erhob sich schwerfällig.

"Gut... Ein bisschen Gesellschaft Krach, Paul und Fisch-Pharell haben noch niemanden geschadet..."

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"Kriegst du den Burschen alleine weg?", fragte mich Krach und klopfte mir auf die Schulter. "Ich hätte ihn nicht so viel trinken lassen sollen..."

"Ist schon in Ordnung, mach dir keine Sorgen..."

"Wollt ihr zwei Besen? Ich hab zwei alte Sauberwisch in meinem Keller", bot Fisch-Pharell an, wobei ich die Nase rümpfte.

"Sirius ist ein sehr guter Flieger, aber ich glaube, es ist besser, wenn wir laufen... Ich will ihn nicht vom Boden aufkratzen müssen", lächelte ich dankend.

"Ich bringe euch zur heulenden Hütte", erklärte Krach, mit einer Stimme, die kein Widerspruch erlaubte. "Man weiß nicht, was in dieser Zeit im Dunkeln kreucht und fleucht."

"Danke...", keuchte ich einige Zeit später, als wir den Hügel hochgelaufen waren, wobei der kleine Mann den erstaunlich schweigsamen Sirius zur Sicherheit stützte.

"Nichts zu danken, Mädchen. Ich hab den Burschen ehrlich gesagt auch ein bisschen abgefüllt, als ist es auch meine Schuld. Ich lass euch allein, wenn was ist, schickt mir 'ne Eule."

Ich lächelte den Mann in den 50ern an und stupste Tatze dann in die Hütte.

"Ich muss Marlene fragen, ob sie mich zurück nimmt", murmelte er, als wir den Gang lang in Richtung Schlossgelände liefen.

"Das ist keine gute Idee", seufzte ich und legte im Gehen eine Hand auf seinen Rücken. "Du bist ziemlich betrunken, bei dem Schnaps und Whisky, den du dir runtergekippt hast, bin ich ernsthaft erstaunt, dass du noch einigermaßen grade laufen kannst. Warte bis morgen, schlaf eine Nacht drüber und dann können wir uns immernoch was überlegen."

"Ich bin so froh, dich zu haben", seufzte er und legte einen Arm um mich. "Sowen findet man nur ein Mal."

Ich schmunzelte und buxierte ihn wohlbedacht durch die Gänge Hogwarts', bis zum Korridor der Jungsschlafsähle, wo er verharrte.

"Lynnie, kann ich bei dir schlafen?", fragte er mich mit Hundeaugen. "Bitte?"

"Wenn du mir nicht ins Bett kotzt..."