Julian schluckte, denn es schien so, als würde er nicht wissen, was er sagen sollte. Ich konnte es ihm nicht verübeln, denn so ging es mir auch.
Nach einer Weile sagte der Blonde:
„Das tut mir leid." Seine Stimme war leise und brüchig, weswegen er sich räusperte.
„Warum hat sie Schluss gemacht?"Ich zuckte mit den Schultern, erklärte ihm, dass sie gesagt hatte, es funktioniere nicht mehr zwischen uns. Die ganzen vergangen fünf Tage hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, was Gründe dafür gewesen sein könnten. Ich hatte nach Antworten gesucht, doch keine gefunden.
„Eigentlich wollte ich dir was erzählen, aber ich glaube, der Zeitpunkt könnte nicht unpassender sein", erzählte Julian und nahm währenddessen, ein weiteres Stück Pizza in die Hand.
Sofort wurde ich hellhörig. Wenn er etwas zu erzählen hatte, sollte er es tun, umso weniger musste ich über mich selbst reden.
„Hau raus, ich bin für alles bereit.",,Ich habe jemanden kennengelernt", sagte der Blonde. Just in diesem Moment zog sich mein Magen zusammen. Ich versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen, da ich meinem besten Freund nur das Beste wünschte.
„Erzähl weiter!", forderte ich ihn auf. Dieser Forderung ging er sofort nach und ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen.„Wo soll ich nur angefangen?" Julian strahlte und ich bildete mir ein, das berühmt berüchtigte Leuchten in seinen Augen zu sehen. Er war verknallt und das über beide Ohren.
„Am Besten am Anfang", scherzte ich und griff nun ebenfalls nach meinem zweiten Stück.Julian lachte ironisch auf, ehe er zu erzählen begann: „Wir kennen uns aus der Schulzeit, genauer gesagt waren wir in einer Klasse. Vor ein paar Wochen gabs ja dieses Klassentreffen, dort habe ich sie wiedergesehen."
Er hatte mir von dem Klassentreffen erzählt, denn zu Beginn war es sich nicht sicher, ob er überhaupt hingehen sollte. Ich konnte ihn dazu überreden hinzugehen, was sich nun eindeutig als richtige Entscheidung erwies.
So glücklich hatte ich ihn schon lange nicht mehr gesehen und es freute mich. Wenn ich schon kein Glück in der Liebe hatte, dann sollte er es wenigstens haben. Er schwärmte eine ganze Weile lang von ihr, währenddessen stopfte ich mir ein Stück Pizza nach dem anderen herein. Er erzählte, wie sie sich bereits einige Male getroffen hätten, wie glücklich er sei und noch vieles mehr.
„Alles schön und gut", unterbrach ich ihn nach einer Weile. „Aber wie heißt sie überhaupt?" Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen und Julians Kopf lief rot an.
„Ach so, das hätte ich ja fast vergessen." Er lächelte beschämt.
„Ihr Name ist Mila." Mein bester Freund holt dein Handy heraus und wischt einige Male über den Bildschirm. „Das ist sie."
Er hält mir sein Handy unter die Nase, auf dem nun ein Bild von einer jungen Frau war. Die Blondine grinste glücklich in die Kamera. Sie wirkte sympathisch.„Ist eine Süße", sagte ich, da ich nicht wusste, was ich sonst sagen sollte. Insgesamt war ich ein wenig mit der Situation überfordert. Julian, der Dauersingle hatte jemanden gefunden und nun war ich derjenige, der seine Abende alleine auf der Couch verbringen sollte. So schnell konnte sich das Blatt wenden. Nun ja, immerhin hatte ich Paul.
Voller Euphorie plappert Julian weiter. Er meint, dass ich sie unbedingt mal persönlich kennenlernen müsse. Mein Kopf rattert, denn nach fünf Tagen ohne jeglichen Menschenkontakt, sind das ziemlich viele Informationen zu verarbeiten.
Mittlerweile hatte ich abgeschalten und ich hatte demnach keine Ahnung, was Julian zu diesem Zeitpunkt erzählte. Bis zu dem Moment, als es an der Tür klingelte. Erschrocken schaute ich in Richtung Tür. Wer war das?
„Willst du nicht aufmachen?", fragte der Blonde, da ich keine Anstalten machte, aufzustehen. Verwirrt trottete ich der Tür entgegen und zögerte einen Moment, ehe ich diese öffnete.
Als ich in das Gesicht, einer mir bekannten Person blickte, bereute ich es, die Tür aufgemacht zu haben.
„Was willst du?", fauchte ich ihr entgegen. Die Zeit mit Julian hatte mich auf andere Gedanken gebracht und ich konnte sie, für einige Stunden vergessen. Nun stand sie vor mir und ich fühlte mich plötzlich wieder leer.„Kai", erwiderte sie trocken. „Ich will nur meine Sachen abholen und dir den hier wiedergeben." Sie kramte etwas aus der Tasche, was sich als Schlüssel entpuppte. Schnell nahm ich ihr diesen ab und trat einen Schritt beiseite.
„Beeil dich aber."Die Brünette ließ sich das nicht zweimal sagen und stolzierte an mir vorbei. Ich blieb benommen an der Tür stehen. Aus dem Wohnzimmer hörte ich nur ein „Oh hallo Julian."
Von meinem besten Freund schien keine Antwort zu kommen, denn meine ehemalige Freundin lief weiter und suchte dabei ihre Sachen zusammen. Es war nicht viel, da sie am Tag der Trennung bereits einiges mitgenommen hatte, trotzdem wurde es mehr als erwartet.Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, die ich an der Tür verbrachte. Nach einer Weile, ich hatte das zeitgefühl völlig verloren, kam Julian und schaute mich besorgt an.
„Alles okay?", fragte er vorsichtig, doch ich sah ich mich nicht in der Lage, seine Frage zu beantworten. Stattdessen zuckte ich einfach nur mit den Schultern.Gemeinsam gingen wir zurück ins Wohnzimmer und saßen uns auf das Sofa. Olivia schien im Schlafzimmer zu sein, da von dort aus, Geräusche ertönten. Als diese in das Wohnzimmer kam, beäugte Julian sie kritisch, während ich versuchelte, sie zu ignorieren.
„Hab alles", kam es von ihr. „Ich geh dann mal. Euch beiden nur das Beste."Daraufhin folgte das Geräusch der zufallenden Tür. Dann herrschte Stille. Eine unangenehme Stille. Doch in mir begann es zu broddeln.
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THE SMELL OF STRAWBERRIES - kai havertz
Fanfiction━━ 𝗧𝗛𝗘 𝗦𝗠𝗘𝗟𝗟 𝗢𝗙 𝗦𝗧𝗥𝗔𝗪𝗕𝗘𝗥𝗥𝗜𝗘𝗦 🍓 Als seine Freundin mit ihm Schluss macht, bricht für eine Kai eine Welt zusammen. Dass alle seine Freunde in einer Beziehung sind, - sogar sein bester Freund, welcher eigentlich ein Dauersingle...