Stunden, Tage vergingen, in denen ich
langsam wieder in meinen Alltag fand. Ich tat dies alleine. Ohne jegliche Unterstützung meiner Freunde. Meistens hieß es, sie hätten keine Zeit. Und dies tat weh. Vor allem Jule, den ich sowieso schon selten sah, schien überhaupt keine Zeit mehr zu haben. Doch ich gewöhnte mich daran. Musste ich ja irgendwie.Erst nachdem bereits eine Woche vergangen war, meldete sich Julian wieder. Ich war gerade Einkaufen, als der Blondschopf mich anrief.
„Moin Kai”, plapperte er fröhlich und ich freute mich, dass er endlich Zeit hatte, mich anzurufen.
„Hallo”, antwortete ich ihm, während ich den Einkaufswagen schob. Es schien so, als würde er die Hintergrundgeräusche hören, weswegen er fragte, wo ich sei.
„Einkaufen. ”Ein Geräusch, welches darauf schließen ließ, dass er meine Aussage verstanden hatte, ertönte, ehe einige Sekunden stille herrschte.
„Julian?”, frage ich deswegen und schaute ob er aufgelegt hatte.
Ein Geistesabwesendes „Hm” ertönte, bevor ich komische Geräusche hörte.
„Was machst du gerade?”, erkundigte ich mich.
„Kochen, und genau deshalb rufe ich an.” Ein Lachen seinerseits erfolgte auf seine Aussage.Das machte mich neugierig und verunsichert zu gleich, weswegen ich mitten im Gang stehen blieb.
„Ich höre?” Das Brutzeln im Hintergrund war laut und für einen kurzen Moment hatte ich gedacht, ich hätte seine Antwort überhört, doch als er zum Reden ansetzte, war ich mir sicher, das ich nichts verpasst hatte.
„Willst du vorbei kommen, wenn du mit dem Einkaufen fertig bist?”Ich vermutete, das ich zu diesem Zeitpunkt wie ein Idiot grinste, denn es freute mich, dass jemand endlich Zeit hatte. Die letzten Tage waren ziemlich langweilig gewesen.
„Joa, in Ordnung.”
„Gut, ich möchte dir nämlich meine Freundin vorstellen, also dann, bis später.” Mit diesen Worten hörte das Brutzeln auf, das Telefonat war beendet und ich stand perplex zwischen Nudeln und Brot. Irritiert darüber schaute ich auf mein Handy, um sicherzustellen, dass er tatsächlich aufgelegt hatte. Und ja, das hatte er.Ungefähr eine Stunde später, saß ich ihm Auto und fuhr in Richtung seines Hauses. Eigentlich war ich froh gewesen, endlich wieder etwas mit ihm zu unternehmen, aber irgendwas störte mich daran, dass seine neue Freundin dabei war.
Als ich bei ihm ankam, drückte ich auf die Klingel, auf der der Name Brandt stand. Obwohl ich mittlerweile sehr oft hier gewesen war, in jenem Moment fühlte ich mich wie ein Fremder. Die Tür öffnete sich kurze Zeit später und zu meinem Erstaunen öffnete jemand Unbekanntes die Tür. Nun ja, so Unbekannt war sie nicht, immerhin hatte ich sie bereits auf einem Foto gesehen.
Schüchtern lächelte mir die Blondine entgegen.
„Hey, ich bin Mila. ” Sie reichte mir ihre Hand und einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich ihre Geste ignorieren sollte, doch mein Gewissen stellte sich quer.
„Ich bin Kai”, antwortete ich also, nachdem ich ihre Geste erwiderte habe. Daraufhin ließ sie mich eintreten.Kaum war ich einige Sekunde drinne, stampfte Julian, eine Schürze tragend, in den Flur.
„Ah, da bist du ja endlich.” Er kam auf mich zu und schlägt mit mir ein. „Das Essen ist gleich fertig, machs dir schon mal bequem.”Also lief ich in das Wohnzimmer, das so aufgeräumt wie noch nie war. Ich schaute mich um, als wäre ich noch nie hier gewesen. Umso länger ich hier stand, desto fremder fühlte ich mich.
„Alles okay?” Die besorgte Stimme bohrte sich in meinen Kopf. Keine Ahnung, was in diesem Moment mit mir los war, doch ich fühlte mich unwohl. Ich drehte mich um und blicke in die eisblauen Augen Milas.
Hektisch nickte ich und trottete zu dem Esstisch. Daraufhin starrte ich das Besteck eine ganze Weile lang an, bis Julian mit dem Essen in das Zimmer kam.In seinen Händen hielt er eine Pfanne, in der sich eine Art Paella befand.
„Seit wann kannst du das?”, fragte ich, da er bisher so etwas noch nie gekocht hatte.
„Hat mir Mila gezeigt”, erwiderte er stolz und schaute lächelnd zur Angesprochenen. Ich könnte kotzen, so verliebt schauten sie sich an.Um dieser kitschigen Situation zu entfliehen, klatschte ich mir besagtes Essen auf den Teller und betrachtete dies kritisch. Zu meinem Erstaunen schmeckte es besser als erwartet, sodass ich ordentlich zuschlug. Dabei ignorierte ich gekonnt die Blicke, die die Beiden Turteltauben, sich gegenseitig zu warfen.
Nicht das ich eifersüchtig war. Denn ich gönnte es Julian von Herzen. Doch mich störte, dass ich niemanden hatte.
Nicht mehr, und das wird auch vorerst so bleiben.
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THE SMELL OF STRAWBERRIES - kai havertz
Fanfiction━━ 𝗧𝗛𝗘 𝗦𝗠𝗘𝗟𝗟 𝗢𝗙 𝗦𝗧𝗥𝗔𝗪𝗕𝗘𝗥𝗥𝗜𝗘𝗦 🍓 Als seine Freundin mit ihm Schluss macht, bricht für eine Kai eine Welt zusammen. Dass alle seine Freunde in einer Beziehung sind, - sogar sein bester Freund, welcher eigentlich ein Dauersingle...