❥ 𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟭𝟲

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Stella

Als ich zu Hause ankam, war es bereits später Nachmittag. Etwas schlecht gelaunt, aufgrund der Menge an Büchern, die ich mir zum Lernen ausgeliehen hatte, betrat ich unser Haus.
Ich hörte den Fernseher im Wohnzimmer meiner Eltern laufen, doch als ich hereinging um nachzuschauen, war niemand da. Wahrscheinlich hatte mein Vater vergessen, diesen wieder auszumachen, weshalb ich es tat.

Daraufhin ging ich die letzten Treppen zu meiner Etage rauf, um dort endlich die Bücher loszuwerden. Kaum hatte ich diese auf meinen Schreibtisch geworfen, ließ ich mich ins Bett fallen und schloss kurz die Augen. Nachher musste ich noch Arbeiten, doch dazu hatte ich gar keine Kraft mehr. Aber davor drücken, wollte ich mich auch nicht.

Ich beschloss jedoch einige Minuten liegenzubleiben um zu entspannen.
Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als meine Mutter an die Tür klopfte und ihren Kopf in meiner Zimmer streckte.
„Hallo Schatz, alles gut?", fragte sie mich besorgt, als sie mich erschöpft liegen sah.
Ich richtete mich auf und nickte, was sie als Zeichen sah, um in das Zimmer einzutreten.
„Bin nur bisschen erschöpft", erklärte ich ihr, als sie sich neben mich setzte.

Ich war froh, dass ich mich mit meinen Eltern so gut verstand, denn nicht jeder hatte dieses Glück von seinen Eltern bedingungslos geliebt zu werden.
Lorena zum Beispiel hatte mit ihrer Familie kaum noch Kontakt. Ich wusste, dass sie sich selbst die Schuld, an der Scheidung ihrer Eltern gab und diese nie wirklich verarbeitet hatte.

„Weißt du, so ein hübscher junger Mann war heute hier und wollte dich sprechen." Meine Mutter grinste breit, was mich noch mehr irritierte.
„Mama", stöhnte ich genervt auf. So oft hatte sie schon versucht mich zu verkuppeln.
„Doch, wirklich. Er hat sogar seine Nummer hier gelassen." Sie zog einen Zettel aus der Tasche. „Ein ganz netter Kerl." Meine Mutter zwinkerte mir zu, als sie aufstand und in Richtung Tür lief.
„Wer war das denn?", fragte ich nach, nachdem ich planlos auf den Zettel geschaut hatte.
„Habe ich das nicht gesagt?" Sie lachte. „Ich glaube, er hieß Kai." Mit diesen Worten verließ sie mein Zimmer.

Etwas überfordert schaute ich auf die einzelnen Zahlen und fragte mich, wieso er mich sprechen wollte. Also suchte ich nach meinem Handy, welches in meiner Jackentasche steckte und tippte die Nummer ein.

Ich überlegte, wie ich ihm am besten anschreiben sollte, sodass das nicht seltsam wirkte. Doch da ich keine Ahnung davon hatte, wie man in so einer Situation reagierte, schrieb ich ein einfaches „Hey, hier ist Stella."

Es dauerte nicht lange, bis ich auch schon eine Antwort bekam. Er schien verzweifelt, denn er fragte direkt nach meiner Hilfe. Als ich nachfragte, wobei er diese benötigte, erklärte er mir die momentane Situation. Dass Benny momentan bei ihm wohnte, er sich ganz schön gehen ließ und das Lorena sich nicht bei ihrem Verlobten meldete.

Natürlich sagte ich ihm meine Hilfe zu, ehrlich gesagt freute ich mich, dass er mich überhaupt gefragt hatte, denn ich würde lügen, wenn ich behauptete, dass ich Kai nicht sympathisch fand.
Wir hatten uns erst zwar einige Male gesehen, und das auch nur aufgrund von Lorena und Benny, doch ich war immer froh, dass er dabei war, denn meistens lockerte er die Stimmung ein Wenig auf.

Wir schrieben noch ein Wenig und entschieden uns, dass wir die Beiden zu einem Treffen zwingen wollten, bei welchem sie sich aussprechen sollten.
Ich würde mich um Lorena kümmern, während Kai versuchte, Benny aus dem Haus zu bekommen. Wir verabredeten uns für morgen Abend, an welchem ich glücklicherweise nicht arbeiten musste. Im Gegensatz zu heute.

Ich war völlig auf Kai fokussiert gewesen, dass ich beinahe vergessen hatte, dass ich heute noch wegmusste.
Schnell machte ich mich frisch und versuchte dabei nicht mehr auf mein Handy zu schauen, was sich als nicht so leicht erwies. Kai musste leider warten.

Zugegeben, auch während ich arbeiten musste, war ich mit meinen Gedanken woanders. Dass ich dabei den typischen Studentenjob machte, also Kellnern, war nicht von Vorteil.

„Tut mir leid, da fehlen noch zwei Euro Rückgeld." Der ältere Herr musterte mich kritisch. Ich lächelte entschuldigend und gab ihm die zwei Euro. Wenn meine Chefin davon Wind bekommen würde, würde ein entschuldigendes Lächeln nicht mehr ausreichen. Glücklicherweise war der Mann damit zufrieden, dass er seine zwei Euro bekam und verabschiedete sich freundlich.

Leider war das nicht das einzige Missgeschick heute, doch kam ich immer mit einem blauen Auge davon.
Doch mir war es peinlich, dass ich plötzlich so neben der Spur war und ich wollte nicht einsehen, dass das alles aufgrund eines großen, dunkelhaarigen Mann war, der um meine Hilfe bat.
Denn ich wusste, dass ich keine Chance hatte, immerhin kam er gerade frisch aus einer Beziehung und kämpfte immer noch mit der Trennung.

THE SMELL OF STRAWBERRIES - kai havertz Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt