❥ 𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟭𝟴

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Kai

Wir trafen uns heute bei Stella.
Ich war froh, dass ich dieses Mal keine ungewollten Besucher in meiner Wohnung hatte, stattdessen machte ich mich,  wie vor einigen Tagen, auf den Weg zur Bäckerei. Da ich keine Ahnung hatte, wo die Wohnung war, ging ich in die Bäckerei, wo ich Stellas Mutter wiedersah.

„Na, dich kenn ich doch”, begrüßte sie mich grinsend, als ein älterer Mann aus dem Hinterzimmer auftauchte.
„Das ist mein Mann”, stellte sie ihn vor und ich lächelte.
„Ich bin Kai”, antwortete ich.
Der Mann nickte stumm, während seine Frau breit grinste. Ich glaube, er war nicht so erfreut von meinem Besuch, im Gegensatz zu Stellas Mutter.

Sie bot mir an, dass sie mich zur Wohnung führte, was ich dankend annahm. Irgendwie war es mir weniger unangenehm, als wenn Stellas Vater mir den Weg zeigte.

Wir gingen einmal auf die andere Seite des Hauses, in einen großen Hof rein. Ich schaute mich neugierig um, als Stellas Mutter, die sich unter dem Namen Tina vorstellte, mir erklärte, dass ich ganz nach oben müsste. Dankend verabschiedete ich mich und ging die steilen Treppen nach oben.
Ich hörte bereits vom weiten die laute und hohe Stimme Lorenas. Benny und sie waren wohl auch schon da. Irgendwie hatte ich gehofft, dass sie noch nicht da waren.

Ich klopfte an die Tür und es wurde unruhig auf der anderen Seite.
„Ich mach schon auf”, schrie Lorena und ich hörte Stella nur irgendwas sagen.
„Hey.” Die Blonde stand mir direkt gegenüber und biss auf ihre Lippen.
Verwirrt schaute ich diese an und schüttelte den Kopf, ehe ich mich an ihr vorbeidrückte. Sie machte ein undefinierbares Geräusch. Lorena war mir einfach immer noch suspekt.

Als ich Stella und Benny sah, veränderte sich meine Laune jedoch schlagartig und musste grinsen. Dass Benny wieder gut gelaunt war, freute mich enorm und auch freute ich mich, Stella wiederzusehen.
Das letzte Mal war mittlerweile schon einige Tage her und zugegeben, musste ich in der Zeit öfters darüber nachdenken.

„Moin Kai”, rief Benny und klopfte mir auf den Oberarm, als ich an ihm vorbeilief.
„Wie ich sehe, bist du wieder ganz der Alte.”
Ich setzte mich gegenüber von Stella an den Tisch, neben ihr war ein Platz frei und daneben saß Benny. Ich dachte, auf dem freien Platz würde seine Verlobte sitzen, doch Lorena setzte sich neben mich, weshalb Benny sie verwirrt anschaute, doch sie lächelte ihn nur unschuldig an.

Wir redeten eine Weile und ich erfuhr die letzten Details über die Hochzeit. Die Beiden hatten die letzten Tage dafür genutzt, den Rest zu planen. Sie hatten eine Location gemietet, das Essen bereits organisiert und auch die Torte war bestellt.

Die Situation war entspannt, bis ich plötzlich eine Hand auf meinem Schoss spürte.
Ich zuckte erschrocken zusammen und schaute die Blondine an, die mir daraufhin tief in Augen schaute.
Schnell schob ich ihre Hand weg, doch keine Sekunde später, lag sie wieder auf meinem Oberschenkel.
„Was soll das?”, fragte ich empört. Eigentlich wollte ich es nicht laut sagen, denn ich wusste, dass das in einer Diskussion enden würde.

Benny und Stella schauten mich überrascht an, während Lorena so tat, als wüsste sie von nichts.
„Was meinst du?” Sie klimperte mit ihren Wimpern und ich stöhnte genervt auf.
„Lass deine Hände von mir!” Mit diesen Worten schlug ich ihre Hand weg und stand wütend auf.

Stellas Augen wurden riesig, während Benny schlucken musste.
„Ach du scheiße”, murmelte Stella, denn sie wusste was jetzt kommt.
„Lorena?” Bennys Stimme war zwar ruhig, doch man erkannte, dass er angespannt war.
„Was denn?” Sie lachte nervös. „Er redet Unsinn!”

Ich schüttelte den Kopf. Was war bei der denn falsch? Stella hob die Augenbrauen.
„Wieso sollte er?” Die Brünette schaute mich an, was mich etwas beruhigte. Sie glaubte mir.

„Stella, du musst hinter mir stehen! Ich bin immerhin deine beste Freundin”, schrie Lorena. „Benny Schatz, du glaubst mir doch?” Ich atmete tief durch, um nicht komplett durchzudrehen.
„Ich weiß es nicht”, sagte er bloß und schaute mich skeptisch an.

„Wenn du mir zutraust, dass ich sowas erfinde, wieso hast du mich überhaupt als Trauzeugen ausgewählt?” Mir fehlten die Worte und in jenem Moment war es mir egal, was Lorena oder Benny von mir halten würden.

„Weil er keine anderen Freunde mehr hat”, sagte Lorena trocken und schaute ihren Verlobten daraufhin genervt an. „Selbst seine Familie hat sich von ihm abgewendet.”

Als sich Bennys daraufhin rot wurde, legte Stella ihre Hand auf seine Schulter, um ihn zu beruhigen, bevor er explodiert.
„Und wieso bloß?”, schrie er jedoch, weswegen Stella ihre Hand erschrocken zurückzog. „Weil niemand dich aushält, Lorena!”  Er sprang auf und schlug auf den Tisch. „Meine Eltern haben mir gesagt, dass sie nicht auf meine Hochzeit kommen, wenn ich dich heirate!”

Nun waren es Stella und ich, die überrascht schauten, während Lorenas Mine sich kein Stück veränderte.
„Das hast du doch jetzt erfunden.” Sie lachte auf.
„Nein Lorena, ich habe alles für dich aufgegeben und was machst du?” Er war nicht mehr wütend, sondern verletzt. In seinen Augen sammelten sich die Tränen. „Du verletzt mich einfach immer und immer wieder.”

Er vermied zu jedem von uns den Blickkontakt, als er in Richtung Tür lief.
Dann hob er seinen Kopf und sprach: „Ich weiß nicht, ob ich dich noch heiraten kann.”

Diesen Satz sagte er so eiskalt, ohne jegliche Form von Ausdruck, dass es sogar mich schockte.

THE SMELL OF STRAWBERRIES - kai havertz Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt