Nineteen

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Nineteen:
ein rotes Radieschen

Caros Lachen war ein schönes Lachen

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Caros Lachen war ein schönes Lachen. Zwar klang es etwas... gewöhnungsbedürftig, wenn sie einmal wirklich einen Lachkrampf entwickelte – so wie jetzt – aber es war schön, da man so hörte, dass sie sie selbst war. Das hatte ich schon längere Zeit nicht mehr gehabt, außer zwischen Clint und mir.

„Das haben Sie nicht getan", hickste sie, hielt sich ihre Hand vor ihren Mund als ich die Kaffeetasse an meinem Mund ansetzte.

„Und ob, ich hab ihm die Leviten gelesen", lächelte ich in die braune Brühe. Ich hatte das Gefühl, einfach meinen Mund in ihrer Gegenwart nicht halten zu können. Mir purzelten die Wörter einfach so aus dem Mund, kaum konnte ich etwas davon aufhalten, an ihre Ohren gelangen zu lassen.

„Ich dachte immer, Cap hätte das sagen, aber so wie es aussieht, engagieren sich alle", grinste sie wie ein Honigkuchenpferd.

„Jap", meinte ich kurzangebunden und trank einen großen Schluck aus meiner Tasse, ehe ich sie wieder auf dem Tisch absetzte. „Möchtest du noch mehr hören?", lächelte ich und sie nickte eifrig.

Sobald sie nicht mehr bei jeder meiner Fragen oder Anmerkungen rot angelaufen war, war sie aufgetaut und ich hatte feststellen können, dass ein toller Mensch hinter dieser schüchternen Fassade steckte. Voller Überraschungen und Wendungen in ihrem bereits jungen Leben.

Ihre Mutter, so hatte sie es mir erzählt, war chronisch krank und nicht in der Lage, zu arbeiten. So mussten sie vom Hartz IV leben, was hier in Deutschland zur Verfügung stand. Ihr Vater war, als ihr kleiner Bruder ein Jahr alt war, weggegangen, hatte sich von ihrer Mutter scheiden lassen und sie im Stich gelassen. Mit ihrem Stiefvater sollte sie anscheinend nicht gut klarkommen, doch es nach einiger Zeit nun langsam lernen, den Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen. Und sie war bereits auf drei verschiedenen Schulen gewesen, weil sie auf ihrer ersten Grundschule – einer katholischen Privatschule – gemobbt worden war. Wir erzählten uns so ziemlich unsere halbe Lebensgeschichte. Und wieso ich mich mit ihr so gut unterhalten konnte und verstand, verstand ich nicht einmal selbst. Aber sie behandelte mich nicht, als wäre ich anders, nur weil ich bekannt war. Und sie verhielt sich nicht wie ein irrer Fan, obwohl sie meinte, einer zu sein. Ich wusste noch nicht recht, was an ihr anders war, aber sie kam mir so vor. Gut anders. Nicht schlecht anders.

„Und wie ist es in der Schule? Kommen die Leute so mit dir klar, wie du gezeichnet bist?", hakte ich nach und ihre Mundwinkel zogen sich leicht nach unten.

„Naja, sagen wir es so." Sie seufzte. „Sie dulden mich", umging sie das Thema und ich ließ mich in meinem Stuhl zurücksinken.

„Jetzt hast du meine Neugier geweckt", merkte ich an und wischte mir einmal über den Mund, ehe sie nochmal seufzte und ihren Mund öffnete.

„Nach meiner Grundschule, wo ich ja gemobbt worden war", ich nickte, „Hat meine Mutter bei mir durch ein therapeutisches Gutachten ein posttraumatisches Trauma festgestellt", erklärte sie kurz.

》Die Romanoffs ~ das Schattenmonster《| Part V | AVENGERSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt