Kapitel 15

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Ramsay P.o.v.
Mr. Nobody hat mich wegen eines Notfalls in seine Zentrale gerufen. Er will, dass ich das Auge Gottes benutze, um die Täter aufzuspüren. Ich weiß noch nicht genau, wonach wir suchen werden, doch das werde gleich herausfinden, denn ich betrete gerade das Gebäude. Ich steige die Treppen hinauf, laufe hinter zwei Männern in Anzügen her durch einen Flur und trete durch eine Tür.
"Ramsay! Willkommen! Schön, dass du es so früh geschafft hast!", Mr. Nobody kommt mit ausgebreiteten Armen auf mich zu und lässt die Arme dann wieder sinken. "Schön Sie wiederzusehen! Was gibts denn für einen Notfall?", erwidere ich und breite meine Sachen schon mal auf dem Tisch aus, um das Auge Gottes hochzufahren. "Nun ja, in den letzten 24 Stunden wurden alle Polizei und FBI Zentralen in unserem Bundesstaat ausgeraubt. Die Täter simd Mitglieder der sogenannten 'schwarzen Armee'. Diese Gruppe von Kriminellen ist höchst gefährlich, da die meisten der Soldat mit einer Droge namens 'Black Death' gefühlskalt und somit gefügig gemacht werden. Wir müssen also unser bestes Team wieder losschicken, um sie auszuschalten. Ich weiß allerdings nicht, ob sie Erfolg haben werden.", erklärt er. "Was will diese 'schwarze Armee'? Was haben sie gestohlen?", will ich wissen und stelle meinen Computer auf dem Tisch ab, um ihn anzuschließen. "Hauptsächlich haben sie die Geldbunker ausgeraubt, die eigentlich als 'nicht ausraubbar' gelten, aber sie haben auch nach etwas anderem gesucht und ich glaube, sie haben es auch gefunden. Sie haben nämlich auch noch einen Militärstützpunkt überfallen, an dem Atomwaffen gelagert werden. Sie haben sich vermutlich die stärkste Atomwaffe der Welt geschnappt und ich nehme an, dass sie diese als Erpressungsmittel nutzen, um an die Weltherrschaft zu gelangen.", antwortet Mr. Nobody. "Sind die anderen schon auf dem Weg?" "Sie müssten gleich da sein!"
Prompt treten auch die anderen des Teams ein. Dom, Letty, Brian, Fynn, Tej, Roman, Shaw und Hobbs.
Ich grüße sie alle und frage stirnrunzelnd: "Wo ist denn Liv?" Fynn sieht mich angespannt an, man merkt förmlich, wie fertig er ist, da er auch ziemliche Augenringe hat, und ballt seine Hände zu Fäusten, sagte aber nichts. Dom sieht kurz zu ihm und meint dann: "Lange Geschichte, wir erklären es dir später, alles, was du jetzt wissen musst, ist, dass sie momentan bei der 'schwarzen Armee' ist." Schockiert blicke ich zu den anderen und jetzt fällt mir auch auf, dass alle ein wenig gedrückt aussehen, besonders Letty und Fynn. Was ist da bloß passiert?
Ich starte das Auge Gottes, während Mr. Nobody die anderen auf den neuesten Stand setzt. Nach seiner Ansprache rufe ich in die Runde: "Ich habe einen Treffer!"

Liv P.o.v.

Ich sitze in meinem nagelneuen getunten Dodge Challenger, der natürlich schwarz ist mit roten Ralley-Streifen auf der Motorhaube und den Reifen.

Ich sitze in meinem nagelneuen getunten Dodge Challenger, der natürlich schwarz ist mit roten Ralley-Streifen auf der Motorhaube und den Reifen

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Wir haben unseren Auftrag fast erledigt. Nach dem Einbrüchen in Polizei und FBI Zentralen und den Militärstützpunkt müssen wir nur noch die Atomwaffe zum Hauptquartier schmuggeln. Wir alle müssen immer in Bereitschaft sein, doch dürfen nur alleine sein und immer in Bewegung, um diejenigen, die nach der Waffe suchen, zu verwirren und zu täuschen, denn sie wissen schließlich nicht, in welchem Auto die Atomwaffe versteckt ist, da wir den Peilsender zerstört haben. Angel, ich und eine andere Soldatin sind in diesem Viertel eingeteilt, um in Bereitschaft durch die Gegend zu fahren, während die Atomwaffe von Stadt zu Stadt transportiert wird. Unser Viertel ist die letzte Station vor unserem Hauptquartier, was bedeutet, dass einer von uns, dann mit Vollgas und einigen Täuschungsmanövern in Richtung Zentrale fahren muss.
Ich stehe gerade an einer roten Ampel, als plötzlich ein anderer schwarzer Dodge neben mir hält. Ich drehe meinen Kopf zum Fahrer und entdecke Dom, der mich finster mustert. Ich weiß sofort, dass die anderen in der Nähe sind, um mich zu holen. Schnell sehe ich wieder geradeaus und klammere mich fester ans Lenkrad. Schon wieder dieses verwirrende Gefühl, das aufkeimt, wenn ich meine Freunde sehe, besonders bei Letty und Fynn.
Die Ampel wird grün und ich fahre los. Dom tut es mir gleich, doch mitten auf der Kreuzung fahren zwei Autos auf uns zu und flankieren uns. Mit einem kurzen Blick nach rechts und links sehe ich Brian neben Dom und Letty neben mir fahren. Letty sieht mir in die Augen. Ihr Blick verrät mir, wie verletzt sie ist, ung gleichzeitig, wie entschlossen sie ist, mich zurückzuholen.
Ich trete das Gaspedal durch, doch die anderen lassen mich nicht entkommen. Sie engen mich ein und geben die Richtung vor, weshalb ich gezwungenermaßen an den Stadtrand auf einen freien Platz fahre, genau dorthin, wo sie mich haben wollen.
Wir halten an und steigen alle aus. Ein weiteres Auto kommt hinzu. Ein mattschwarzer Ford Mustang. Mir ist sofort klar, wer dort drin sitzt.
Fynn steigt aus und kommt mit großen Schritten auf mich zu, während die anderen nur dastehen und zusehen. Ich allerdings würde nicht tatenlos rumstehen und mich von ihnen gefangem halten lassen. Blitzschnell ziehe ich meine Pistole aus ihrer Halterung an meinem Bein und richte sie auf Fynn. Erschrocken bleibt er stehen. Mit einem Klicken habe ich die Pistole entsichert und lasse meinen Finger zum Abzug gleiten. "Noch ein Schritt weiter und ich drücke ab, hast du verstanden?", meine Stimme ist laut und fest, damit auch jedem klar ist, dass ich es ernst meine. Jedoch ist mir irgendwie klar, dass ich nicht abdrücken kann, weil er irgendetwas in mir auslöst, allerdings will ich mir diese Schwäche nicht eingestehen. Schon gar nicht vor den anderen.
"Liv, bitte! Sieh mich an! Du kennst uns doch! Du kennst mich! Und ich kenne dich, du wirst nicht abdrücken, weil du mich liebst!", versucht Fynn auf mich einzureden. Nachdem ich meinen Blick lauernd umher schweifen lassen habe, sehe ich ihn tatsächlich an. Der Schmerz in seinen Augen ist förmlich greifbar. Angst und Hoffnung gesellen sich zu seinem Schmerz. Mein tatenloses Schweigen deutet er als Zeichen, näherzukommen. "Bleib stehen!", schreie ich. "Er hebt beide Hände und versucht erneut auf mich einzureden: "Liv, hör auf damit, das willst du doch nicht! Wir sind eine Familie. Komm zurück zu uns! Ich weiß, die alte Liv ist da noch irgendwo drin!" Er wagt noch einen weiteren Schritt vor und mein Hirn hat eine Art Kurzschlussreaktion, da mich seine Blicke und die Anwesenheit der andern ganz verwirrte. Ich drücke ab, reiße jedoch vorher den Lauf der Pistole nach unten. Letty schreit auf. Die Kugel landet direkt vor Fynns Füßen. "Ich sagte: Stehenbleiben! Ich bin nicht mehr die Liv, die ihr gekannt habt! Findet euch damit ab!", schreie ich sie alle an. Ich fange Fynns Blick auf und auf einmal wird mir eiskalt. Sein Blick ist leer und glasig. Ohne ein weiteres Wort dreht er sich um, geht zu seinem Ford Mustang und fährt davon. In diesem Moment zerbricht etwas in mir, was ich verloren geglaubt habe.
Plötzlich vibriert mein Handy und ich weiß genau, was das bedeutet. Letty will auf mich zukommen, doch ich richte den Lauf der Pistole auf sie, um sie zu stoppen, weshalb Dom einen Schritt nach vorne macht und die Hände zu Fäusten ballt. "Lasst mich gehen! Ich muss weg!", erwartungsvoll sehe ich Dom an, der zuerst noch Letty und meine Pistole ansieht, dann sieht er zu mir und nickt.
Sofort lasse ich die Pistole sinken und eile zu meinem Dodge Challenger. Das letzte, was ich sehe, bevor ich wegfahre, ist Lettys enttäuschter Gesichtsausdruck. Auch das löst etwas in mir aus und ich kann die Träne, die den Weg über meine rechte Wange findet, nicht mehr zurückhalten. Ich weiß genau, dass Letty sie bemerkt hat.

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