Kapitel 17

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Liv P.o.v.

Die Schmerzen reißen mich aus meiner Ohnmacht. Mein rechtes Bein pocht vor Schmerz und mein Kopf fühlt sich an, als würde er explodieren. Ich spüre nur den harten und kalten Untergrund unter mir und etwas, das meine Handgelenke festhält. Mühevoll öffne ich die Augen und brauche ein wenig bis ich wieder scharf sehen kann. Jetzt erst wird mir klar, dass ich gegen die Wand gelehnt dasitze und meine Arme über meinem Kopf mit Handschellen befestigt sind. Ein Verband ziert meinen rechten Oberschenkel. Was ist passiert? Wo bin ich und wie bin ich hierher gekommen? Ich kann mich an gar nichts erinnern.

Fynn P.o.v.

"Wo ist sie?!", schreie ich die Krankenschwestern an, "Wo ist Liv?! Ich war nur kurz raus und jetzt ist sie weg!" Aufgebracht und mit zu Fäusten geballten Händen blicke ich ins Gesicht der mittleren und ältesten der Krankenschwestern. "Es tut uns leid, wir wissen auch nicht, wo sie ist, wir beide waren nur kurz weg, um etwas zu holen, und Natasha hat einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen und dann war sie auch schon weg. Wir haben die Polizei schon eingeschaltet. Sie wird bestimmt bald gefunden werden!", versucht diese mich zu beschwichtigen, was allerdings nicht im Geringstem funktionierte. Dom hält mich fest, damit ich nicht auf sie losgehe, während Letty sich auf einen Besucherstuhl fallen lässt und sich verzweifelt die Haare rauft. "Dom, ich kann sie nicht wieder verlieren, nicht noch einmal! Ich könnte sie jetzt vielleicht für immer verlieren! Diese Leute wollen sie töten! Vielleicht ist sie auch schon tot!", Tränen füllen meine Augen und drohen auszubrechen.

Letty P.o.v.

Es schmerzt Fynn das sagen zu hören, aber es ist wahr. Liv könnte jetzt schon tot sein! Plötzlich vibriert mein Handy. Sofort schaue ich darauf. "Wenn du sie retten willst, komm aus dem Krankenhaus. Allein." -BD
Black Death! Ein wenig zu hastig stehe ich auf, sodass Dom mich sofort besorgt ansieht. "Was ist?", will er wissen. "Ich geh mal aufs Klo, bin gleich wieder zurück!", lüge ich und ich weiß, dass er es mir nicht abkauft, doch er lässt mich unter wachsamen Augen gehen. Außer Sichtweite beginne ich zu rennen bis ich draußen vor dem Eingang stehe. Ein schwarzer Camaro LT fährt vor und ich erblicke Angel. Ohne zu zögern, öffne ich die Tür und steige ein. Als ich die Tür schließe und zurück zum Krankenhaus blicke, sehe ich Dom und Fynn, die durch die Eingangshalle des Krankenhauses auf mich zu rennen, doch Angel fährt schon mit quietschenden Reifen davon.

Liv P.o.v.

Ein schrilles Quietschen reißt mich aus einem unruhigen Schlaf. Ich muss wohl wieder eingenickt sein. Schnell öffne ich die Augen, als ich schwere Schritte höre, die auf mich zu kommen. Doch bevor sich mein Blick schärfen und ich die Person, die sich mir nähert, erkennen kann, knallt eine große Faust gegen meinen linken Wangenknochen und erneut durchzuckt mich der Schmerz wie ein elektrischer Schmerz. Ich stöhne auf und blicke mit einem mal hellwach nach oben in das Gesicht eines fremden Muskelprotzes, doch seine schwarze Aufmachung verrät mir zu wem er gehört. Black Death!
Plötzlich strömen alle Erinnerungen wieder auf mich ein und schon verschwimmt sein narbiges Gesicht vor meinen Augen, da diese sich mit heißen Tränen füllen. Ich schmecke noch Blut vom Schlag und spucke es aus.
"Hör auf zu flennen, du lächerliches Ding! Steh auf!", und schon spüre ich seine Faust im Magen. Ich würge und krümme mich. Schweiß bricht mir aus allen Poren. Der Schmerz ist kaum auszuhalten.
Auf einmal packt der Mann mich schmerzhaft fest am Arm, löst meine Fesseln von der Wand und wirft mich über seine Schulter, die sich nun auch in meinen Magen bohrt.
Meine Atmung geht nur noch flach und stoßweise, um die Schmerzen erträglicher zu machen.

Letty P.o.v.

"Wann sind wie endlich da?!", brülle ich Angel an, aber sie lacht nur. "Reg dich ab, du bist nicht in der Position Forderungen zu stellen, schon vergessen?"
Verzweifelt beiße ich auf meiner Unterlippe herum bis ich Blut schmecke.
Liv lebt zwar noch, aber ich weiß nicht, was sie ihr da antun, wo sie sie versteckt halten! Ich kann sie einfach nicht mehr länger leiden sehen, auch wenn das bedeutet, Doms Herz zu brechen...
Liv ist wie eine Schwester für mich. Ich kann sie einfach nicht im Stich lassen.

Dom P.o.v.

"Verdammt, wir fahren sofort hinterher! Ich weiß genau, was sie vorhat, ich kann nicht zulassen, dass sie sich für Liv opfert! Wir werden beide da rausholen!", rufe ich Fynn zu und wir steigen in unsere Autos, um mit quietschenden Reifen loszufahren.

Fynn P.o.v.

Verzweifelt klammere ich mich ans Lenkrad. Ich darf sie nicht noch einmal verlieren! Nicht nachdem ich wieder Hoffnung hatte, sie wieder zurückzubekommen und das mit ihren Gefühlen! Ich lasse nicht zu, dass ihr nochmal so etwas Schreckliches passiert! Eher sterbe ich!

Liv P.o.v.

Wie ein nasser Sack lässt der Muskelprotz mich in einem anderen sehr kahlen Raum fallen und befestigt meine Handgelenke unabhängig voneinander jeweils an der Wand. Die Kette, die daran hängt ist vermutlich so lang, dass ich fast bis zur Tür auf der anderen Seite laufen könnte.
Keuchend vor Schmerzen stemme ich mich auf die Knie und sehe ihm herausfordernd in die Augen. Ich werde keine Schwäche zeigen! Ich werde kämpfen, für alle Menschen, die ich liebe!
Der Mann lacht nur und dann schlendert auch schon Black Death mit einem breiten Grinsen in den Raum. "Liv, wie schön sich zu sehen!", seine Stimme trieft nur so vor Sarkasmus, "Eigentlich hatte ich gehofft, dich nur noch bei deiner Beerdigung anzutreffen, aber so habe ich wenigstens noch das Vergnügen, dich ein wenig zu quälen."
Tapfer halte ich seinem Blick stand und lasse mir nicht anmerken, dass ich am liebsten panisch hier rausrennen würde.
Standhaft bleiben, Liv! Keine Schwäche zeigen!
Er lacht ein weiteres Mal, dann nickt er dem Muskelprotz zu, der plötzlich eine Spritze in der Hand hält. Ich erkenne das Zeug darin sofort. "Nein!!", kreische ich und wehre mich, doch da hat er mich schon am Arm gepackt und die Nadel der Spritze sticht in meiner Vene. Jeden einzelnen Tropfen flößt er mir ein, doch ich merke sofort, dass das Zeug hier zwar genauso aussieht, doch ein wenig anders wirkt.
Erneut breiten sich Schmerzen wellenartig in meinem Körper aus und ich schreie mir die Seele aus dem Leib. Ich krümme mich. Meine Glieder verkrampfen sich und zucken unkontrolliert und Tränen fließen ungehemmt über meine Wangen. Was passiert nur mit mir?

Prison-Limitless Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt