Kapitel 16

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Fynn P.o.v.

Wie gestört rase ich durch die Stadt und kann nicht mehr klar denken. Liv hat eine Pistole auf mich gerichtet und mich fast angeschossen! Immer wieder sehe ich ihr Gesicht vor mir. Keine Regung, kein Zeichen von Schmerz oder Bedauern. Kein Zeichen von Liebe. Ihre Augen wie zwei dunkle Löcher, leblos und leer. Ich weiß zwar, dass sie unter Drogen gestellt wird, doch Mr. Nobody hat deutlich gemacht, dass, wenn man zu viel von der Droge ins Blut bekommt, die Gefühle für immer fort sein können. Ich weiß nicht, wie viel sie bekommen hat, doch es scheint so, als würde sie nie mehr zurückkommen.
Tränen verschleiern meine Sicht, doch ich rase einfach weiter, denn es ist mir egal, ob ich einen Unfall baue oder nicht. Liv ist fort und sie kommt nie wieder zurück...

Liv P.o.v.

So schnell wie ich kann fahre ich zum Treffpunkt. Anscheinend hat es einen Zwischenfall gegeben und die Polizei sowie das FBI und das Militär sind nun darüber informiert, dass die Atomwaffe in verschiedenen Autos von Stadt zu Stadt transportiert wird. Ich muss also so schnell wie möglich den Koffer abholen und hoffen, dass ich nicht so schnell entdeckt werde, was allerdings schwierig werden wird. Durch einen Hintereingang fahre ich in die geruntergekommene Lagerhalle am Stadtrand. Niemand ist bis jetzt in Sicht, der uns entdeckt haben könnte. Ich halte an und sofort wird eine der hinteren Türen geöffnet und der Koffer im Auto verstaut. Der Mann in schwarz nickt mir zu und meint nur: "Sie wissen wohin. Black Death erwartet Sie. Fahren Sie so schnell wie möglich, wir werden versuchen, alle von ihnen abzulenken!" Ich nicke nur, die Tür wird wieder geschlossen und sofort verlasse ich mit einem mulmigen Gefühl die Lagerhalle. Das wird nie im Leben gut gehen!

Letty P.o.v.

Wir stehen immer noch dort, wo Fynn und Liv uns stehen gelassen haben und diskutieren eifrig. Ich bin sehr froh, dass ich Livs Träne gesehen habe, denn das beweist, dass ihre Gefühle zurückkehren und wir sie unbedingt retten müssen.
Plötzlich unterbricht das Klingeln von Doms Handy die Diskussion. Er nimmt ab und entfernt sich ein wenig, um dem Anrufer zuzuhören. Ich beobachte ihn und merke, wie er seine Stirn runzelt und über etwas nachzudenken scheint, doch dann weiten sich seine Augen vor Schreck und er blickt zu mir rüber. Sofort eile ich zu ihm und die anderen verstummen dadurch. "Was ist los, Dom? Was ist passiert?", frage ich besorgt. Er legt auf und anzwortet: "Das war Mr. Nobody. Er hat durch das Auge Gottes rausgefunden, dass die Atomwaffe in einer Lagerhalle nicht weit entfernt von uns Liv übergeben worden ist. Er hat auch ein Gespräch von den Männern in der Lagerhalle aufgeschnappt. Der Plan ist nicht nur die Atomwaffe zu 'Black Death' zu bringen, sondern auch Liv umzubringen. Sie wird zu einem anderen Ziel geleitet, wo schon andere Soldaten der schwarzen Armee auf sie warten, um sie dann auszuschalten und den Koffer an sich zu nehmen. Eine Art Selbstmordkommando also, auf das sie Liv da geschickt haben!" "Scheiße! Wir müssen sie retten! Wo ist sie? Wohin soll sie fahren?", panisch sehe ich ihn an. Jeder einzelne Muskel in meinem Körper ist zum zerreißen angespannt. "Mr. Nobody hat mir die Daten geschickt, ich fahre voraus und ihr hinterher. Informiert die anderen noch!", ist alles, was Dom sagt, ehe er ins Auto steigt. Ich hetze ebenso zu meinem Auto fahre mit den anderen Dom hinterher, wobei ich an nichts anderes mehr denken kann als meine beste Freundin, die blutend irgendwo im Nirgendwo neben einer abgelegenen Straße liegt.

Liv P.o.v.

Es gibt eine Planänderung. Black Death hat mich eben angerufen und mir das neue Ziel mitgeteilt. Er meinte, dass es so besser wäre wegen meiner Verfolger, die mich nun leider entdeckt haben. Immer mehr Blaulichter sind zu sehen und immer mehr Sirenen zu hören. Wie schaffe ich es bloß die alle abzuhängen? Ich gebe Vollgas und bin froh, auf einer Schnellstraße zu sein, wo nicht so viele Hindernisse zu finden sind. Immer wieder biege ich irgendwo ab, wo es nur möglich ist, doch ich kann sie nicht abschütteln. Die schwarzen Vans des FBI kommen immer näher. Dicht gefolgt von Militär- und Polizeiautos.
Endlich gelange ich auf eine sehr lange gerade Strecke und drücke sofort auf den Nitro-Knopf. Mein Dodge Challenger wird so schnell, dass die anderen Mühe haben hinterherzukommen. "Tja, damit habt ihr wohl nicht gerechnet, was?", zufrieden lächelnd blicke ich in den Rückspiegel.

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