Jin pov.
Immer noch geschockt davon, dass ich Vertrauensschüler sein sollte, sah ich zwischen meinen Freunden hin und her.
„Leute? Was mache ich denn jetzt?"
„Ich habe keine Ahnung." Namjoon sah mich mitfühlend an.
„Lasst uns doch erstmal auf die Zimmer gehen. Dann können wir weitersehen!", sagte Jimin.
Ich nickte nur und stand wie in Trance auf. Ich bekam nichts mehr mit, bis wir an unserer Zimmertür angekommen waren und Jeongin an meinem Ärmel zupfte.
„Oh ja tut mir leid, ich bin abwesend..." Ich sah ihn mit entschuldigendem Blick an. Zu meiner Überraschung lächelte er verständnisvoll und zog mich in eine sanfte Umarmung. Im ersten Moment war ich davon etwas überfordert, doch als ich meine Steifheit überwunden hatte, schlang ich meine Arme auch um ihn. So standen wir also in dem ansonsten leeren Flur.
„Danke!", flüsterte ich in Jeongins Schulter, dann ließ ich ihn los.
„Kein Problem!", entgegnete er immer noch leicht grinsend. „Was hat es jetzt eigentlich mit diesem Vertrauensschülerkram auf sich?", fragte er, als ich gerade dabei war die Tür aufzuschließen.
„Naja, die Vertrauensschüler sind inoffiziell dafür verantwortlich, alle zu verpfeifen. Und naja... in den Augen der Lehrer ist es eine Ehre, aber bei den Schülern bist du eben nicht besonders beliebt. Meist werden eben die ausgesucht, von denen die Lehrer wissen, dass sie auf das hören was man ihnen sagt. Aber ich habe keine besonders innige Beziehung zu den Lehrern, zu keinem von denen!"
„Oh okay. Warum nicht, auf der Internetseite und in diesen Flyern stand, dass es einen ausgezeichneten Austausch zwischen Lehrern und Schülern gibt?" Inzwischen standen wir vor dem Küchenblock. Alles sah aus wie immer und dementsprechend wenig Beachtung schenkte ich dem hübschen und hellen Raum.
„Klar, jeder Schüler hat einen Vertrauenslehrer bei dem man sich melden kann, wenn man seelisch irgendwas hat, zu dem man eben gehen kann, wenn man irgendwo Probleme hat, aber das machen die wenigsten. Es gibt nämlich nur wenige Lehrer, die wirklich gut sind. Ich für meinen Teil rede dann lieber direkt mit den Menschen, mit denen ich ein Problem habe."
„Hm..."
„Das ergibt ja auch mehr Sinn!" Ich zuckte zusammen. Die Stimme kam aus der Sitzecke hinter mir. Auf einem der Sofas saß Hongjoong, der einzige Schüler, der schon länger als ich hier auf der Schule war. Ich grinste und ging auf meinen alten Freund zu. Hongjoong grinste ebenfalls und stand auf, um mich kurz zu umarmen.
„Ich dachte wir mögen den nicht...", sagte Jeongin und sah verwirrt zwischen uns hin und her.
„Naja, unsere Freunde mögen einander nicht... vor allem Namjoon, aber naja, wir waren immer gute Freunde." Hongjoong ging auf Jeongin zu, um auch ihn zu umarmen. „Ich bin Hongjoong, freut mich wirklich dich kennenzulernen!"
Jetzt war Jeongin zu einer Salzlsäule erstarrt.
„Jeongin", murmelte er schüchtern, nachdem Hongjoong ihn wieder losgelassen hatte.
„Wie wollen wir das mit den Betten machen?", fragte ich in die eben entstandene Stille hinein.
„Betten?", Jeongin sah mich verwirrt an
„Ja, Betten. Wer welches bekommen soll!"
„Oh, ja natürlich, ich bin auch dumm!"
„Das", sagte Hongjoong und sah Jeongin tief in die Augen „darfst du erst sagen, wenn du deine ersten Quartalsprüfungen geschrieben hast!"
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The other side of the moon
FanfictionEin neues Jahr an der Moonchild-Academy - und somit auch viele neue Schüler, die das Geschehen am Jungsinternat ordentlich aufmischen. Gruppenbildung, Streit, Familiendramen - einige Zimmer entpuppen sich schnell als Pulverfässer. Doch was ist, wen...