Yoongi pov.
Ich konnte Jungkook definitiv verstehen, für mich war das Mittagessen auch nicht ganz ohne gewesen. Es war wohl das Beste, wenn ich ihn einfach schlafen ließ. Ich stand noch einen Moment in seinem Teil des Zimmers, dann ging ich zurück in die Wohnküche. Ich öffnete den Kühlschrank und entdeckte darin einige Flaschen Sprite, Fanta, Cola, Wasser, Apfel- und Multivitamin Saft, sowie zwei Zweieinhalb-Liter-Flaschen Milch. In einem der Hängeschränke fand ich auch Gläser, Becher und Tassen. Ich schnappte mir einen Becher und füllte sie mit Milch, meinem Lieblingsweg Flüssigkeit zu konsumieren. Es führte nämlich dazu, dass ich häufig tagelang nicht wirklich was essen musste, weil ich all meine Nährstoffe aus der Milch bekam. Ich hatte auch mal versucht, gar nichts zu essen und zu trinken, war dann aber zusammen geklappt und ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nicht unbedingt die Höhe meiner Intelligenz, um ehrlich zu sein. Mit dem Becher in der Hand machte ich mich wieder auf den Weg zurück in meinen Teil des Zimmers, wo ich ihn auf dem Schreibtisch abstellte und begann in meinem Rucksack zu kramen. Ich zog meinen Zeichenblock und meine Federtasche heraus und setzte mich zu meinem Becher. Meine Zeichnungen waren ganz in Ordnung. Meine Eomma sagte häufiger, dass ich mal hellere Sachen zeichnen sollte, aber warum denn? Ich zeichne, was mir auf der Seele liegt, ich zeichne Metaphern von mir und ich bin einfach kein fröhlicher Mensch.
Ich saß immer noch vor meinem Zeichenblock, dann begann ich zum ersten Mal seit Langem, mal wieder nicht nur über mich zu zeichnen. Ich zeichnete über diese unfassbare Nervensäge Hoseok und mich. Ich wusste nicht warum, ich fühlte mich einfach danach.
Nach einer guten halben Stunde hatte ich die Grundskizze fertig und meine Milch ausgetrunken. Also stand ich auf, um mir neue zu hohlen. Ich goss gerade neue Milch in meinen Becher, da kam Hoseok durch die Tür.„Hey Yoongi!", sagte er gut gelaunt.
„Nicht so laut!"
„Warum denn nicht?"
„Kooks!"
„Gehts ihm nich gut?"
„Lass ihn einfach in Ruhe okay? Er schläft gerade."
„Ist ja gut, ich frag doch nur."
„Könntest du einfach damit aufhören?"
„Womit?"
„Damit, immer so verdammt gute Laune zu haben? Damit, so zu sein, wie du eben bist! Ich pass schon auf ihn auf!"
„Du willst, dass ich mich ändere, weil du ein Problem mit mir hast?"
„Ja!" Meine Stimme war lauter geworden.
„DU KENNST MICH DOCH GERADE MAL ZWEI STUNDEN! WIE KANNST DU DENN DA SCHON SOWAS WISSEN?"
„ICH WEISS ES EINFACH OKAY!"
„Kommt mal wieder runter." Wir blickten beide zu dem verschlafen aussehenden Jungkook im Türrahmen.
„Toll gemacht, Min, jetzt hast du ihn aufgeweckt."
„Ich? Wer hat denn hier zuerst mit dem Rumgeschreie angefangen?"
„Hört auf, beide. Es hat keinen Sinn, wenn ihr streitet, dabei kommt eh nichts rum und dass wisst ihr beide ganz genau!"
„Ich hab keine Schuld!", sagte Hoseok und stützte eine Hand in die Seite. „Er hat angefangen!"
„Wie alt seid ihr beiden? Drei? Reißt euch bitte zusammen, ihr müsst das ganze nächste Jahr aufeinanderhocken. Ihr werdet ganz sicher gut miteinander auskommen, wenn ihr euch erstmal besser kennt."
„Oder noch schlechter", murmelte ich.
„Wie?", Jungkook sah mich fragend an.
„Nichts, alles gut!"
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The other side of the moon
FanfictionEin neues Jahr an der Moonchild-Academy - und somit auch viele neue Schüler, die das Geschehen am Jungsinternat ordentlich aufmischen. Gruppenbildung, Streit, Familiendramen - einige Zimmer entpuppen sich schnell als Pulverfässer. Doch was ist, wen...