☀️ Kapitel 13 ☀️

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Hoseok pov.

Ich schlug die Tür zu dem Zimmer, welches ich mir mit Jungkook und Yoongi teilen musste, zu. Jungkook hatte recht, wir benahmen uns wie Dreijährige, aber das war ja wohl nicht meine Schuld. Ich hatte schließlich nicht damit angefangen, herumzufauchen. Was hatte dieser Idiot eigentlich gegen mich? Was um alles in der Welt hatte ich ihm bitte getan?
Eigentlich konnte es mir egal sein, dachte ich, doch irgendwas daran störte mich eben schon. Ich schüttelte den Kopf, wie um die Gedanken los zu werden. Ich sah auf die Uhr.

14:03

Was sollte ich denn bitte mit diesen drei Stunden anfangen. Nach dem Mittagessen hatten Hongjoong, Seungmin, Changbin und ich beschlossen, erstmal wieder auf unsere Zimmer zu gehen und uns um 15:00 im Aufenthaltsraum wiederzutreffen. Ich konnte zurück in den Aufenthaltsraum gehen und mich dort langweilen, ich konnte wieder in mein Zimmer gehen und mich dort mit Yoongi streiten oder ich könnte mich hier im Schulgebäude mal umsehen, in der Hoffnung mich nicht zu verlaufen. Das klang doch nach einer guten Idee. Ich beschloss, ganz unten im Erdgeschoss anzufangen, und ging deshalb die Treppe wieder hinunter. Im Nordflügel befanden sich nur Klassenräume. Ich versuchte einige der Türen zu öffnen, doch sie war verschlossen. Ich ging weiter den Flur entlang und stieß am Ende auf eine Wand. Die großen Bogenfenster hatten alle breite Fensterbänke. Eines der Fenster stand offen und ich streckte meinen Kopf heraus und sah mich um. Die Sonne stand inzwischen zu hoch, als dass sie mir ins Gesicht scheinen konnte. Ich drehte meinen Kopf nach rechts. Seltsam. Ich zog den Kopf wieder ein und sah stirnrunzelnd die Wand neben mir an, dann wieder hinaus aus dem Fenster. Weshalb ging das Gebäude, dort weiter, wenn dort doch gar kein Weg hinführte. Ich versuchte durch die Bogenfenster zu sehen, aber der Winkel war zu groß. Ich konnte lediglich die roten Steine der Säulen zwischen den Bogenfenstern erkennen.
Als nächstes sah ich im Südflügel vorbei. Hier war es dasselbe; eine Wand, wo eigentlich eine Tür hätte sein müssen. In meinem Kopf bildete sich langsam ein Gedanke, der meine Augen zum Leuchten brachte; es war ein doch relativ altes Gebäude, was wenn es hier geheime Gänge und Räume gab? Ich trat ein paar Schritte von dem Fenster weg, das ich eben geöffnet hatte, um herauszufinden, ob das hier eine „echte" Wand war. Ich sah auf den ersten Blick nichts Auffälliges, also fuhr ich mit meinen Fingern über die brusthohe Wandvertäfelung in der Hoffnung mit meinen Fingern irgendeine versteckte Fuge zu finden. Doch das dunkle Holz war einfach vollkommen massiv.

„Na, hast du das Geheimnis dieser Schule entdeckt?"

Ich schreckte zusammen, ich hatte Hongjoong nicht kommen hören.

„Gott, erschreck mich doch nicht so!"

„Oh, tut mir leid, ich hab die Angewohnheit mich anzuschleichen!"

„Alles gut, was meinst du mit dem 'Geheimnis der Schule'?" Ich sah von der Wand zu ihm.

„Naja, ich meine diese Wand." Er kam die letzten Schritte zu mir und wir starrten gemeinsam das dunkle Holz und die darüberliegende hellbeige Wand an. „Keiner weiß, warum es hier nicht weitergeht. In allen anderen Stockwerken existiert dieser und der Gegenüberliegende Teil des Gebäudes."

„Nur hier nicht?"

„Nur hier nicht", wiederholte er meine Worte.

Ich sah ihn von der Seite an. Ich musste gestehen, dass er so von ganz Nahem betrachtet echt gut aussah. Außerdem war er echt nett und sein Lächeln, heilige Scheiße. Schnell drehte ich meinen Kopf weg, um nicht in die Verlegenheit zu geraten, beim Starren erwischt zu werden.

„Du musst deinen Kopf nicht wegdrehen, ich habe schon mitbekommen, dass du mich angesehen hast."

„Oh... ähm... ich... tut mir leid...", stotterte ich und fühlte, dass mein Kopf rot anlief.

The other side of the moonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt