Jin pov.
Namjoon zog mich bis zu meinem kleinen Büro im hinteren Teil der Bibliothek. Auf unserem Weg starrten uns ausnahmslos alle, an denen wir vorbei kamen mit großen Augen an. Ich wunderte mich nicht besonders , schließlich waren wir nicht gerade leise. Aber Namjoon brachte mich einfach zur Weißglut. Warum konnte er sich nicht verdammt nochmal entscheiden ob er jetzt Zeit mit mir verbringen wollte oder nicht und wenn nicht, sollte er doch bitte auch so mit mir reden als wäre ich nicht komplett bescheuert.
Heiße Tränen rannen mir über die Wangen und mein Atem ging zitternd. Was hatte ich ihm denn bitte getan? Was hatte sich denn geändert? Was hatte ich getan, das ihn veranlasste so ein Arsch zu sein?„Schließ auf!", fuhr Namjoon mich an als wir endlich bei der Tür angekommen waren.
Mit zitternden fingern zog ich meinen Schlüsselbund hervor und schloss die Tür auf um sie dann für Namjoon aufzuhalten. Er ging hinein, als sei es sein Büro und nicht meins. Das war mal wieder Typisch. In seinem Verständnis der Welt und dem damit zusammenhängenden Geschehen, war er immer der Mittelpunkt, der König dem Alles gehörte, der Alles und jeden beherrschte. Das war doch nicht Normal. Nur schien das ja niemandem außer mit aufzufallen. Für alle anderen, die ihn kannten, war es ganz normal. Lag es daran, dass meine Eltern ganz normale Menschen waren, und nicht die ganze verdammte Welt hätten kaufen können, wenn sie gewollt hätten?
Ich schlug die Tür mit zu viel Schwung zu, sodass sie in ihren Angeln zitterte. Eigentlich wollte ich nicht so sauer sein, schließlich wusste ich, dass es letzten endes nur sachen kaputt machte, nur waren mir meine Prinzipien gerade absolut egal. Namjoon trieb mich in den Wahnsinn und ich hatte um ehrlich zu sein auch nichts dagegen, wenn er genau um diesen Umstand wusste. Es war doch nicht meine Schuld, dass er so ein Drama abzog. Wenn er schon so ein Arsch sein musste, dann konnte er doch wenigstens von mir weg bleiben.„Jin...", begann er, doch ich ließ ihn nicht ausreden.
„Ich hoffe du hast eine wirklich gute Erklärung für dein Verhalten, dass affengesagt einfach unmöglich ist"
„Jin, ich"
„Nein, einfach nein Namjoon!", meine Wut steigerte sich mit jeder Sekunde, die wir in dem Kleinen Raum standen, ich an den Schreibtisch gelehnt und er mitten im Raum, wie her bestellt und nicht abgeholt „Weißt du manchmal frage ich mich, warum ich überhaupt noch mit dir rede!"
„Jin", vielleicht war da ein winziges stück reue in seiner Stimme, doch ich ignorierte es mit aller Macht. Ich wollte nicht schwach werden, wie ich es sonst so häufig tat.
„Nein, Namjoon, kein Jin mehr, bis du verfickt nochmal einsiehst, dass es nicht an mir liegt", ich stieß mich vom Schreibtisch ab und kam mit langsamen und doch bestimmten schritten auf ihn zu „Finde raus, wo dein beschissenes Problem mit mir ist und beseitige es. Ich habe nämlich nicht vor wieder für dich da zu sein und dir zu zuhören, ja ich habe keine Lust dein Bester Freund zu sein, so lange du so bist. Ich vermisse nämlich den Kim Namjoon, der mein Bester Freund war, bis du hier aufgetaucht bist und es zwischen uns einfach absolut beschissen geworden ist. Ich habe keine Ahnung, was du durchmachst, dass es dich so verändert, aber ich hasse es", inzwischen hatte ich meine Stimme so weit unter Kontrolle, dass sie zwar leise war und doch vor meiner Wut triefte
„Jin..."
„Namjoon?", ich sah ihn abschätzig an
„Es ist nur so... ich weiß nicht wie ich sagen soll"
„Immer raus damit. Wenns was vernünftiges ist, werde ich dich auch nicht umbringen"
„Ich... ich denke ich habe mich verliebt"
Mein Herz viel tief. Tiefer und immer tiefer, viel, sodass ich das Gefühl hatte es könnte meinen Körper schon lange nicht mehr mit Blut versorgen, nur um dann am Grund der Tiefen Schlucht, die Namjoons Worte zwischen uns getrieben hatte.
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The other side of the moon
Fiksi PenggemarEin neues Jahr an der Moonchild-Academy - und somit auch viele neue Schüler, die das Geschehen am Jungsinternat ordentlich aufmischen. Gruppenbildung, Streit, Familiendramen - einige Zimmer entpuppen sich schnell als Pulverfässer. Doch was ist, wen...