Changbin pov.
Ich sah mich von meinem Platz an der Wand im Foyer um. Meine Arme hatte ich vor der Brust verschränkt und die Beine übereinandergeschlagen. Zu meiner Rechten lehnte Hongjoong an der Wand, auf der anderen saß Seungmin rittlings auf einem Stuhl, die Arme auf die Rückenlehne gestützt, und darauf den Kopf gebettet. An der gegenüberliegenden Wand entdeckte ich Jimin, einen unfassbar nervigen Typen, der letztes Jahr mit Hongjoong in einer Klasse gewesen war. Nervig deswegen, weil er immer beteuerte so absolut hetero zu sein, nur um dann aber mit seinem fast noch seltsameren Freund Taehyung über den Boden des Gemeinschaftsraums zu rollen. Ich meine klar, an dieser Schule ist es sinnvoll, zu sagen, man sei hetero, aber dann sollte man das auch aus seinen Taten sprechen lassen. Oder man steht halt dazu ... Generell ist seine ganze Clique seltsam. Namjoon, Jin, Jimin und Tae. Ich hätte mich wirklich gerne mit ihnen angefreundet, aber die vier wirkten immer wie eine komplett feste Einheit, die nichts aus der Bahn werfen, geschweige denn auseinanderbringen konnte. Inzwischen war es mir egal, was die vier taten oder nicht taten. Ich hatte ja Hongjoong und Seungmin.
Als ich meinen Blick wieder über die Menschen schweifen ließ, sah ich einen Jungen, um den alle anderen Schüler einen Bogen machten. Das lag vielleicht daran, dass er sich mit einem breiten Lächeln um sich selbst drehte, während er den Kopf in den Nacken gelegt hatte und die Deckenmalerei betrachtete.„Leute?"
„Hm?"
„Der sieht doch nett aus!", ich deutete auf den Jungen.
„Nicht böse gemeint, aber der sieht ein bisschen aus wie ein Pferd!"
„Ja Hongjoong und du siehst aus wie ein sechzehnjähriger mit der Größe eines zwölgjährigen, und trotzdem mögen wir dich, also sag mal nichts!"
„Seungmin!"
„Ist doch wahr!"
„Danke auch!", sagte Hongjoong eingeschnappt, was Seungmin zum Grinsen bringt.
„Wollen wir den jetzt ansprechen oder nicht?", fragte ich, vielleicht etwas zu genervt, denn die beiden rollten mit den Augen. „Sorry. Aber ich meine er sieht doch echt nett aus, findet ihr nicht?"
„Joa stimmt schon!"
„Aber schleich dich nicht von hinten an!"
Ich sah verwirrt zu Hongjoong.
„Naja Pferde schlagen doch aus, wenn man sich von hinten an sie heranschleicht!"„Warum seid ihr heute eigentlich so fies? Ihr seid doch sonst nicht so!"
„Keine Ahnung... irgendwie bekomme ich beim Anblick von unserem ach-so-hetero-Freund schlechte Laune!", sagte Hongjoong und stieß sich von der Wand ab „Was ist, gehen wir jetzt zu diesem Pferdedude?"
„Das ist eine Ausrede, das weißt du genau so gut wie ich ... ach und Hongjoong, pass das nächste Mal, wenn dir jemand auf den Kopf hauen will auf, dass du dich weg duckst, sonst wirst du noch kleiner!"
„Ach, Changbin, fick dich doch und außerdem musst du das gerade sagen, Winzling !"
„Nö, das ist kein Einzelsport! Aber ich wäre bereit so ist das nicht..."
„Alter, man kann bei euch auch echt nichts mehr sagen!", sagte Hongjoong etwas beschämt und vergrub kurz den Kopf in seinen Händen.
„Was ist, gehen wir jetzt?", fragte Seungmin plötzlich und stand von seinem Stuhl auf.
Ich nickte und wir machten uns auf den Weg. Bei dem Jungen angekommen machte ich meinen Mund auf, doch Hongjoong kam mir zuvor.
„Geht es dir gut?"
Der Junge blieb stehen und sah uns verwirrt an, wobei ihm seine dunkelbraunen Haare ins Gesicht fielen.
„Ja, wieso sollte es mir nicht gut gehen?"
„Naja, du hast dich so komisch im Kreis gedreht!", sagte Seungmin und kratzte sich etwas verlegen am Kopf.
„Außerdem siehst du aus wie...", ich trat Hongjong auf den Fuß „... wie ein sehr netter Junge..."
Der andere Junge lächelte.
„Oh, nett dass du das sagst! Ich bin Jung Hoseok. Wer seid ihr?"
„Seo Changbin."
„Kim Hongjoong."
„Kim Seungmin."
„Warum hast du dich eben so im Kreis gedreht?", fragte Hongjoong um die nach dieser knappen Vorstellungsrunde entstandene Stille zu durchbrechen.
„Ich...ähm...ich freu mich einfach endlich hier zu sein! Seid ihr auch das erste Jahr hier?"
„Nein, ich bin das zweite Jahr hier.", sagte Seungmin.
„Ich das fünfte Jahr.", erwiderte Hongjoong
„Ich auch das zweite Jahr.", sagte ich.
„Oh, ok!" Hoseok grinste. „Ich hab das Gefühl, eigentlich wollt ihr nicht mit mir reden!"
„Hm, naja, wir reden irgendwie generell nicht viel... Das liegt nicht an dir ehrlich!", sagte Hongjoong schnell.
Ich sah auf meine Uhr. 11:20.
„Wollen wir uns hinsetzen? Ich hab keine Lust zu stehen!"
Hongjoong und Seungmin zuckten nur mit den Schultern, während Hoseok immer noch grinste, weshalb ich einfach die Entscheidung traf, und mich auf einen der Stühle relativ weit hinten fallen ließ. Nach ein paar Minuten gesellten sich auch die anderen dazu.
„Wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr random in einem Raum mit lauter Augen stehen würdet?", fragte Hoseok auf einmal.
„Wie kommst du jetzt darauf?", fragte ich verwirrt.
„Naja, das wäre doch total seltsam."
„Ich glaube, ich fände das extrem creepy!", sagte Hongjoong und Seungmin nickte zustimmend.
Wir schwiegen wieder. Im Allgemeinen konnte man uns als extrem schüchtern bezeichnen. Wir waren zwar in der Lage neue Menschen anzusprechen, aber dann diesen Kontakt weiterzuführen... eher schwierig. Ich hielt es schon für ein Wunder, dass ich zwei Freunde gefunden hatte mit denen ich wirklich gerne Dinge unternahm, auch außerhalb der Zeit im Internat. Vielleicht lag das ja einfach daran, dass wir hier immer auf einander hockten und die Heimleitung auch nicht wirklich begeistert dabei war, uns eine Familie beziehungsweise Gasteltern zu sein.
Ich sah wieder auf die Uhr.
11:30Mögen die Spiele beginnen.
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Du weißt aber schon, dass wir uns in der Moonchild befinden und nicht in Panem oder, Lilly?Asante sana fürs Lesen
안녕
~884 a shortie again :'(
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The other side of the moon
FanficEin neues Jahr an der Moonchild-Academy - und somit auch viele neue Schüler, die das Geschehen am Jungsinternat ordentlich aufmischen. Gruppenbildung, Streit, Familiendramen - einige Zimmer entpuppen sich schnell als Pulverfässer. Doch was ist, wen...