🌈 Kapitel 3🌈

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Jimin pov.

Ich ließ meinen Koffer stehen und rannte auf meine beiden Freunde zu.
„Ich wusste, dass du dableibst!", rief Jin und rannte mir ebenfalls entgegen.
Ich fiel ihm in die Arme. Wie denn auch anders, die Jungs waren schließlich die einzige Familie, die mir noch blieb. Auch Namjoon klopfte mir jetzt auf den Rücken und seine Lippen umspielte ein kleines Lächeln.

„Ich konnte euch doch nicht einfach so alleine lassen! Wo kämt ihr denn da hin?"

„Stimmt, das wäre ein absolutes Desaster!" Ich sah in die Richtung, aus der die Stimme kam, und quietschte erfreut auf. Vor mir stand Taehyung. Ich löste mich von Jin und fiel meinem besten Freund um den Hals, nur hatte dieser nicht mit diesem zusätzlichen Gewicht und der damit verbundenen Gewichtsverlagerung gerechnet und er geriet ins Straucheln. Wir stolperten und tapsten umher, um nicht umzufallen. Spoiler; es funktionierte nicht. Dementsprechend lagen wir kurz darauf auf dem Kiesweg. Lachend setzte ich mich auf und sah mich um, um zu sehen, wer diese doch etwas peinliche Situation noch mitbekommen hatte. Aus Richtung des Eichenportals sah mich der Junge von vorhin leicht irritiert aber hauptsächlich belustigt an, was ihn nur noch süßer aussehen ließ.
„Macht ihr sowas öfter?", fragte eine Stimme von der anderen Seite.
Ich drehte meinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam und sah zu einem Jungen mit rotem Haar auf, der so jung aussah, dass ich mich, bis ich den cremefarbenen Brief in seiner Hand sah, fragte, ob er vielleicht der kleine Bruder von einem Schüler war.
„Nein, für gewöhnlich sind wir sehr ernst und vernünftig, aber vor den Ferien hab ich gedacht, ich seh diesen Jungen nie wieder!", sagte Tae schnell. Ich sah ihn an und ertappte eine nahezu unerkennbare Röte dabei, wie sie sich auf seine Wangen stahl.
„Seid ihr beiden...", fragte der Junge und sah uns vielsagend an.
„Nur Freunde!", sagte ich, „und sag sowas hier besser nicht allzu laut, die Schule ist etwas homophob..."
„Oh, ja, also sorry, also wusste ich nicht, tut mir leid!" Der Junge sah zu Boden. „Ich bin übrigens Yang Jeong-in, aber für gewöhnlich sagen Freunde zu mir Jeongin. Aber ich könnte verstehen, wenn ihr das nicht wollen würdet... also, dass wir Freunde sind!"
Ich stand auf und zog den immer noch verlegenen Tae auf die Beine. Ich sah von Jin zu Namjoon bis beide genickt hatten und wandte mich dann an Tae.
„Mich brauchst du gar nicht erst zu fragen, du kennst meine Antwort doch eh schon!"
Ich grinste und wandte mich wieder dem Neuen zu.
„Freut uns dich kennenzulernen, Jeongin!", sagte ich und er musste lächeln. „Aus meiner Sicht sollte die Frage eher sein, ob du noch mit uns befreundet sein willst, wenn du erst einmal unsere ganzen Macken kennengelernt hast! Das da", ich deutete auf Tae, „ist Kim Taehyung, das da ist Kim Seokjin und das da", ich zeigte über meine Schulter auf Namjoon, „ist Kim Namjoon und ich bin Park Jimin und bevor du fragst, ja, ich finde es auch lustig, dass die alle den gleichen Nachnamen haben!"

„So witzig ist das jetzt auch wieder nicht, nur musst du das immer so hochspielen!", warf Namjoon ein.

„Also ich find es irgendwie schon witzig!", sagte Tae.

„Du findest aber auch alles lustig, was Jimin sagt!"

„Hey, das hat schon vor über nem Jahr aufgehört!"

„Jaja, das sagen sie alle..."

„Ich kann biologisch gesehen schon gar nicht schwanger werden!"

„Sind die immer so?", fragte Jeongin und unterbrach damit die Diskussion zwischen Namjoon und Tae.

„Ja, leider!", antwortete Jin.

„Hey, ich musste mir letztes Jahr ein Zimmer mit denen Teilen okay, also beschwer dich nicht!"

„Ist ja gut!", murmelte Jin.

„Wir sollten vielleicht reingehen. Es ist schon viertel nach elf, wenn wir uns nicht beeilen, kriegen wir keine vernünftigen Plätze!"

Wir setzten uns in Bewegung und begaben uns, in meinem Fall wieder zurück, ins Foyer. Immer noch standen überall Schüler herum und unterhielten sich. Die meisten, die alleine herumstanden, kannte ich nicht, weshalb ich vermutete, dass sie neu sein mussten. Ich konnte verstehen, dass sie mit niemandem redeten. Ich war, als ich zum ersten Mal hergekommen bin, noch so schüchtern, dass ich mich die erste Woche nicht getraut habe, irgendwen anzusprechen, bis mich Tae irgendwann mal mit zu Jin und Namjoon geschleift hatte. Von da an hatten wir quasi jede freie Minute zusammen verbracht.
Im Foyer angekommen, blieben wir einige Minuten hinter der letzten der ungefähr fünfzig Stuhlreihen stehen.
„Was haltet ihr davon, wenn wir uns rechts vom Gang so in die Mitte setzen?", fragte Jeongin schüchtern.
„Ja, super Idee!", erwiderte Tae und sah ihn flüchtig an.
Wir setzten uns wieder in Bewegung und dann in eine der Stuhlreihen.
„Wie seid ihr eigentlich hergekommen?", fragte ich, um die entstandene Stille zu durchbrechen.

„Jin ist gefahren", sagte Namjoon.

„Ja, und du hast nahezu die ganze Fahrt über geschlafen!"

„Tae, wie sieht's mit dir aus?", fragte ich.

„Ich habe in den Ferien meinen Führerschein bestanden!", grinste mein bester Freund.

„Echt? Die lassen dich auf die Straßen dieser Welt los?", fragte ich ungläubig, woraufhin Tae sein Portemonnaie aus der Tasche zog, um mir kurz darauf seinen brandneuen Führerschein unter die Nase zu halten.

„Und lass mich raten, zum Geburtstag hast du, weil du dann ja nicht nach Hause kommst ein eigenes Auto bekommen...", fragte Jin mit einer Spur Neid in seiner Stimme.

„Ja!" Tae grinste über beide Ohren.

„Manchmal wünschte ich, meine Eltern hätten auch so viel Geld für mich über", sagte Jin von einem Seufzer begleitet.

„Wie sieht's mit dir aus Jeongin?"

„Meine Schwester hat mich hergebracht", antwortete dieser etwas verlegen.

„Hm...", ich merkte, dass ihm das Thema irgendwie unangenehm war und ging nicht näher darauf ein, immerhin erzählte man Menschen, die man vielleicht zehn Minuten vorher kennengelernt hatte, ja nicht seine Lebensgeschichte.
Ich sah auf mein Handy.

Drei verpasste Anrufe von Taebebe.

Nachricht: „Taebebe"
Kommst du wieder?

Nachricht: „Taebebe"
Also in die Moon?

Nachricht: „Taebebe"
Ich könnte verstehen, wenn nicht, nach allem...

Nachricht: „Taebebe"
Ich kann dich nicht sehen also nehme ich an, dass du nicht da bist.

Ich entsperrte mein Handy und schrieb ihm zurück, obwohl er nur zwei Plätze von mir entfernt saß.

Taebebe

Ich konnte dich doch nicht alleine mit Namjoon und Jin lassen
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Danke!
Was würde ich ohne dich machen

Verrecken?
gelesen

Vermutlich

Ich schloss den Chat und sah auf die Uhr.
11:29

Bitte lieber Gott, oder was auch immer da oben hockt, lass dieses Schuljahr besser werden als das letzte.

*************
Was denn in dem Jahr, bevor unsere Geschichte beginnt, so los war... hmmmmm

Asante sana fürs Lesen

안녕

~1080

The other side of the moonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt