surprising changes

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„Furcht besiegt mehr Menschen, als alles andere auf der Welt."

~ Ralph Waldo Emerson



D E X T E R

Ich legte eine bearbeitete Akte beiseite und schlug die nächste auf, als Rossi auf sich aufmerksam machte. "Das könnte er sein. Kevin Holt, 23 Jahre alt, arbeitet in einem Forschungslabor, wo neue Medikamente entwickelt werden. Hat die Schule im Schnelldurchlauf hinter sich gebracht und hat auch in Höchstgeschwindigkeit studiert." Schon während er sprach, tippte ich Garcias Nummer ein und stellte sie auf laut. "Bitte gebt mir einen Hoffnungsschimmer", begrüßte sie uns sofort. "Kevin Holt. Jag ihn durchs Netz und schau, was du noch rausfinden kannst, was wir nicht finden konnten." "Perfekt, ein Name und ein Auftrag. Ähm, Kevin Holt, 23, scheint ein Genie zu sein, so schnell wie der mit der Schule und dem Studium fertig war. Aber brav ist er nicht. Hat häufig geschwänzt, sich mit Lehrern und Mitschülern angelegt. Oh, und er steht wohl auf Aufputschmittel. Mehrere Festnahmen wegen Drogenbesitzes. Er arbeitet bei ChemTrack, einem Pharmakonzern, in der Medikamentenentwicklung. Oh, die Firma wurde vor einigen Monaten wegen ihrer Tierversuche stark von der Presse verurteilt. Und anscheinend ist Holt unter anderem für diese Tierversuche zuständig. Was für ein Arschloch." "Kannst du irgendwelche Verbindungen zu einem oder mehreren Opfern feststellen?" "Margaret Jawler war seine Lehrerin in der Highschool und laut Facebook war er bis vorgestern mit Sandra Davis zusammen, er hat im Netz ganz schön über sie hergezogen, weil sie ihn wohl verarscht und mit einem anderen geschlafen hat." "Das war der Auslöser und das sind schonmal zwei Motive. Garcia, wir brauchen seine Adresse und die der Firma, außerdem versuchst du bitte sein Handy zu orten und suchst weiter nach Verbindungen zu den Opfern!", wies Hotch an und ins gesamte Team kam Bewegung. Wir standen auf und Hotch teilte ein, wer wohin fahren sollte. Morgan und ich würden zu seiner Arbeitsstelle fahren, was wir auch im Eiltempo taten. Dort angekommen verhielten wir uns trotz der gebotenen Eile so unauffällig wie möglich, um ihn nicht vorzuwarnen, damit er am Ende doch noch abhauen konnte. "Guten Tag, wir suchen Kevin Holt", wandte Morgan sich an einen Mitarbeiter von ChemTrack und zeigte so verhalten wie möglich seine Dienstmarke. "Sie haben ihn gerade verpasst. Er ist vor fünf Minuten weg. Er meinte, ihm würde es heute irgendwie nicht gut gehen." "Kommt er mit dem Auto zur Arbeit?", erkundigte ich mich sofort und der Mitarbeiter nickte. "Ja, er versperrt immer zwei Parkplätze mit seinem riesigen Auto." "Was ist das genau für ein Wagen?", fragte Morgan und ich drehte mich bereits um und lief auf die Treppen zu. Nur wenige Seunden später rannte mein bester Freund neben mir her die Treppe runter. Auf dem Parkplatz angekommen schauten wir uns suchend um und dann entdeckte ich Kevin Holt, der gerade zu seinem Auto lief. "Morgan! Da drüben!" Durch meinen Ruf wurde auch Holt auf uns aufmerksam und rannte los. "Ich verfolge ihn, nimm du das Auto und schneid ihm den Weg ab!", schrie Morgan und ich tat, was er sagte. Mit Vollgas bretterte ich über den Parkplatz, doch Morgen und Holt waren nichtmehr zu sehen. Im Schrittempo fuhr ich vom Parkplatz, dann entdeckte ich eine Seitengasse, in der eine Person am Boden lag. Es war Morgan! Sofort hielt ich am Straßenrand und rannte zu meinem besten Freund, der gerade dabei, wieder zu sich zu kommen. "Morgan!", rief ich schon von weitem und er drehte sich in meine Richtung und sah mich mit großen Augen an. "Bleib stehen! Bleib, wo du bist!", befahl er mir und rieb sich den Kopf. Verwirrt blieb ich stehen. "Wieso? Was ist passiert? Wo ist Holt?" Morgan wischte sich mit der Hand über den Mund und ich konnte sehen, dass feuchte Flecken auf seinem Ärmel zurückblieben. "Er hat mir Wasser ins Gesicht geschüttet. Ich glaube es war mit Anthrax versetzt." Ohnmächtig musste ich mit ansehen, wie Morgan sich endgültig erhob und mich ernst ansah. Mein Instinkt, zu ihm zu rennen war so stark, dass ich nicht widerstehen konnte, zwei Schritte in seine Richtung zu machen. Aber mein bester Freund reagierte sofort und machte ebenfalls zwei Schritte zurück. "Bitte Jess, bleib wo du bist und ruf Hotch an." Ich nickte schwach und zog mit zitternden Händen mein Handy hervor. Hotchs Nummer war schnell gewählt und während ich dem Tuten lauschte, wurde mir erst bewusst, was das bedeuten konnte. Bis jetzt hatte man für keines der Opfer ein Gegenmittel gehabt. Zwar saßen ein Haufen Forscher daran und gaben ihr bestes, um eins zu finden, aber ob das noch rechtzeitig kommen würde, wusste niemand. Endlich erklang die Stimme meines Chefs. "Hotchner?" "Hotch, ich bin's, Dexter. Holt war bei der Arbeit, aber er ist geflohen und entkommen. Er hat Morgan niedergeschlagen." "Ist er verletzt?" Ich schluckte und bemühte mich, mein Stimme fest klingen zu lassen und nicht so zittrig, wie ich mich fühlte. Aber ich scheiterte kläglich. "Das nicht, aber Holt hat ihm Wasser ins Gesicht geschpttet. Wir wissen nicht, ob es vielleicht Anthrax enthielt. Wir brauchen hier einen Spezialisten." Ich konnte förmlich vor mir sehen, wie Hotchs Miene besorgt wurde und er sich das nur wenige Sekunden erlaubte, bevor er seine Miene erkalten ließ. "Ich schicke euch jemanden. Gib mir euren Standort, ich komme zu euch." "Alles klar. Bis gleich." Ich legte auf und schaute zu Morgan. In meinen Augen brannte es, aber nicht eine einzige Träne lief über meine Wange. "Das ist das Berufsrisiko, nicht wahr?" Mein bester Freund nickte leicht und versuchte zu lächeln. "Du weißt doch, ich bin hart im Nehmen." "Ja, ich weiß", mein Blick wanderte zu meiner Armbanduhr, "Es ist 14 Uhr. Bevor wir gestern Abend losgeflogen sind, wolltest du zu einem Date, weißt du noch? Alles hätte anders laufen können." "Wie du gesagt hast. Das ist das Berufsrisiko." Ich hörte in der Ferne Sirenen, die immer lauter wurden und atmete ein wenig auf. "Hörst du das? Die Kavallerie kommt."

"Ihr hattet Recht mit eurem Verdacht. Das Wasser war wohl mit Anthrax versetzt und Morgan ist jetzt infiziert. Er liegt in der Quarantänestation und wird dort bleiben müssen." Hotchs Worte sorgten dafür, dass mein Hände erneut zu zittern begannen. "Denkst du, sie werden den Stamm identifizieren und ihm helfen können?" "Ich hoffe es. Aber eine Ärztin hat mir gerade erzählt, dass weitere Opfer gestorben sind. Es sind nur noch sieben Leute übrig, die um ihr Leben kämpfen und bei drei davon sieht es so aus, als ob es sich nur noch um Stunden handeln würde, bis sie auch sterben. Je später sie infiziert wurden, umso schneller sterben sie. Er scheint sein Anthrax in unglaublich kurzer Zeit wahnsinnig weiterentwickelt zu haben." "Wenn wir ihn nicht finden und dazu bringen, uns zu helfen, wird Morgan also höchstwahrscheinlich sterben", stellte ich fest und diese Worte auszusprechen, raubte mir beinahe den Atem. Hotch nickte. "Aber so weit werden wir es nicht kommen lassen. Wir alle und die gesammte Außenstelle suchen nach Holt. Jegliche Flughäfen, Bahnstationen und andere öffentliche Verkehrsmittel sind vor ihm gewarnt. Auch wenn sie glauben, er sei lediglich ein international gesuchter Bankräuber, der mit hoher Wahrschinlichkeit bewaffnet ist. Also, Kopf hoch. Wir werden ihn fassen und Morgan wird überleben. Schau mich an und wiederhol das." Widerwillig hob ich den Blick und sah Hotch an. Er stand unmittelbar vor mir und nahm meine zitternden Hände in seine, um mich zu beruhigen. Im Nachhinein wusste ich nicht, was mich geritten hatte, doch im Bruchteil einer Sekunde hatte ich den Abstand zwischen uns überbrückt und meine Lippen auf seine gelegt. Er erwiderte den Kuss nur ganz kurz, dann löste er sich von mir und machte einen großen Schritt zurück. Erst in diesem Moment wurde mir klar, was ich gerade getan hatte und raufte mir die Haare. "Oh mein Gott, Hotch, es tut mir so Leid. Ich weiß nicht, was in mich gefahren-" "Schon okay", unterbrach er mich und sah mich ernst an, "Du bist mit den Nerven völlig am Ende. Wir vergessen das einfach und gehen wieder an die Arbeit, ja?" Ich nickte. "Ja. Lass uns zurück zur Außenstelle fahren. Die anderen müssen erfahren, dass Morgan nicht bloß verletzt, sondern mit Anthrax infiziert worden ist."



Bitte entschuldigt die lange Wartezeit auf dieses Kapitel😔 Bei mir auf der Arbeit war alles ein ziemliches Trara wegen Corona und weil uns Gäste abgesagt haben und dadurch Einnahmen fehlen, etc.
Ich hoffe das Kapitel macht die Wartezeit wett😉

Bleibt gesund und bleibt zu Hause!

_C_

Profile Me (Criminal Minds FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt