3. Endlich zuhause - Leila berichtet

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Er hebt mich mit einer Leichtigkeit aus dem Sitz und trägt mich zum Haus. Ich lehne mich an ihn, er riecht gut, stelle ich etwas benebelt fest. Zum Glück findet er meinen Haustürschlüssel und trägt mich zu meiner Couch. Sein besorgter Blick ruht auf mir, als mich ein erneuter Krampf zusammenfahren lässt und mir der Schweiß ausbricht. Ich schließe die Augen und spüre, wie er mir vorsichtig die Schuhe auszieht und meine Beine auf die Couch legt. Er holt ein Glas Wasser und drückt eine Schmerztablette aus der Verpackung in meiner Handtasche: "Hier, nehmen Sie die und dann ruhen Sie sich aus!" Ich nehme die Tablette und spüle sie mit etwas Wasser herunter. "Austrinken!", ein etwas strenger Blick trifft mich und ich trinke das Glas leer, dann dämmere ich weg.

Rayk berichtet

Vorsichtig decke ich sie mit der Kuscheldecke zu, die neben der Couch auf einem Korb bereit liegt. Ich schaue mich um, ein offener Wohnbereich mit angrenzender Kücheninsel. Eine tolle Wohnung. Im großzügigen Badezimmer finde ich eine Wärmflasche. Ich fülle sie und lege sie Leila vorsichtig auf den Bauch und setze mich in den Sessel neben ihr. Nach einer ganzen Weile kommt sie langsam wieder zu sich und lächelt schwach, als sie meinen besorgten Blick sieht. "Wie geht es Ihnen?", "Deutlich besser, die Wärme tut gut, danke!" Ich mustere sie erneut: "Sie hatten vorhin Schmerzen, ist es der Unterleib?", sie weicht meinem intensiven Blick aus, nickt jedoch zaghaft. "Darf ich mal sehen?", sie errötet und mir wird bewusst, dass ich mich noch gar nicht vollständig vorgestellt hatte. "Entschuldigung, ich habe mich nicht so richtig vorgestellt, ich bin Gynäkologe und habe meine Praxis erst vor einigen Wochen ein paar Straßen weiter eröffnet. Und es ist nur ein Angebot!"

Das war ja wieder typisch für mich. Was für ein Idiot ich doch bin, gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Doch zu meiner Verwunderung nickt sie vorsichtig und schiebt die Decke zu Seite. "Ich wasche mir nur kurz die Hände, bin sofort zurück!", ich verschwinde kurz im Bad, das ich direkt neben dem Eingang entdeckt hatte und wasche mir mit warmem Wasser die Hände. Als ich zurückkomme, hat sie sich auf den Rücken gelegt und die Beine entspannt aufgestellt. Ich setze mich neben sie und halte ihren Blickkontakt, während ich ihr Shirt ein Stück hochschiebe. Vorsichtig beginne ich zu tasten. Ihr Bauch ist verspannt, "Schön locker lassen und sagen Sie mir bitte Bescheid, wenn irgendetwas wehtut!"

Leila berichtet

Ich spüre seine warmen Hände auf meinem Bauch. Während er die Bauchdecke abtastet und langsam auch etwas fester drückt, hält er den Blickkontakt. Je tiefer er drückt, desto unangenehmer wird es. ich stöhne leise, als er besonders tief und fest drückt. "Tut das weh?", fragt er sofort. Ich nicke. "Okay, das könnte viele Ursachen haben. Haben Sie häufiger so starke Schmerzen?" Ich nicke wieder. Er zieht mein Shirt wieder herunter und deckt mich zu. "Hier kann ich nicht viel mehr machen. Ich würde das jedoch gern genauer untersuchen, das geht allerdings nur in meiner Praxis.", er richtet sich auf und verlässt den Raum, um sich erneut die Hände zu waschen. Möchte er mich jetzt mit in seine Praxis nehmen? Mich genauer untersuchen? Ist es wirklich so schlimm? In meinem Kopf ploppen tausend Fragen auf. Einerseits finde ich diese Situation irgendwie aufregend, andererseits ist es mir hochgradig unangenehm, von einem so unverschämt gut aussehenden Arzt untersucht zu werden. Dort untersucht zu werden. Ich spüre erneute Müdigkeit und schließe die Augen.

Rayk berichtet

Als ich aus dem Bad zurückkehre, ist Leila schon wieder eingeschlafen. Sie scheint völlig erschöpft zu sein. Ich beschließe, in der Küche nach etwas Essbarem zu suchen. Leila wird sicher hungrig sein, wenn sie aufwacht und mir knurrt auch bereits der Magen. Der Kühlschrank gibt außer ein paar Kartoffeln nicht viel her, im Gefrierfach werde ich jedoch fündig. Zwei Lachsfilets und Spinat passen perfekt. Ich koche die Kartoffeln und brate den Lachs an. Es duftet schon herrlich, als ich aus dem Augenwinkel Leila vorsichtig aufstehen sehe. „Bleiben Sie sitzen, das Essen ist gleich fertig, Sie haben sicher Hunger?", ich richte das Essen auf zwei Tellern an und bringe es zum Couchtisch. Leila blinzelt mich an: "Das wäre wirklich nicht nötig gewesen! Vielen Dank!" Beim gemeinsamen Essen fällt mein Blick immer wieder auf Leila, sie ist noch etwas blass und hält sich immer wieder den Bauch. "Hast Du, oh, Pardon, haben Sie noch Schmerzen?", "Du ist schon in Ordnung, ja, immer mal wieder ein unangenehmes Ziehen..."

Leila sinkt zurück in die Kissen, sie hat ihren Teller nicht ganz aufgegessen und sieht schon wieder sehr erschöpft aus. "Ruhe dich noch etwas aus!", weise ich sie an und kümmere mich um den Abwasch. In Gedanken nehme ich sie schon mit in meine Praxis, um sie genauer untersuchen zu können. Es ist ungewöhnlich, dass die Schmerzmittel, die sie vorhin genommen hat, nicht ausreichen. Das sind keine normalen Menstruationsbeschwerden, da steckt noch etwas anderes dahinter.

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