17. Lust geweckt - Leila berichtet

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Verwirrt stelle ich fest, dass mich die Prozedur der Blasenentleerung erregt hat. Mein gesamter Unterleib kribbelt und ich nehme jede Berührung überdeutlich wahr. Als die Flüssigkeit aus mir herausläuft, kann ich nur mit Mühe ein Stöhnen unterdrücken. Leider gelingt mir das bei der Entfernung des Spekulums nicht mehr. Ich seufze auf und spüre, wie mir die Hitze ins Gesicht steigt. Hat er es bemerkt? Das Spekulum hinterlässt eine Leere, die mir plötzlich sehr bewusst ist. Eine Leere, die nach erneuter Füllung verlangt. Innerlich schimpfe ich mich aus für diese Gedanken. Durch meine langen Wimpern schaue ich ihm nach, wie er die Instrumente wegräumt. Das Shirt spannt über seiner muskulösen Brust und seinen starken Armen, seine weiße Hose betont seinen knackigen Hintern. Ich mag seinen nordischen Typ, die leicht rötlich-blonden Haare in Kombination mit leicht gebräuntem Teint und blaugrauen Augen. Süffisant grinsend kommt Rayk wieder an den Stuhl: „Willst du gar nicht aufstehen?", wieder erröte ich und nehme vorsichtig meine Beine aus den Schalen. Er hilft mir beim Aufstehen, zwinkert mir zu und reicht mir noch ein frisches Netzhöschen. Während Rayk etwas in den Rechner eingibt, schlüpfe ich mit wackeligen Knien in die Klamotten. Sein Blick streift mich immer wieder und beschert mir eine Gänsehaut. Schließlich erhebt er sich und dirigiert mich wieder zurück in die Wohnung.

Rayk berichtet

Ich bringe Leila zur Couch, wo sie es sich gemütlich macht. Nachdem ich ihr noch eine Flasche Wasser und ein Glas hingestellt habe, verabschiede ich mich in die Praxis zu meinen Patientinnen. Meine Gedanken landen jedoch immer wieder bei ihr, sie hat mich förmlich mit den Augen ausgezogen nach der Behandlung. Zudem waren ihre Reaktionen vorhin eindeutig, sie teilt offenbar meine Leidenschaft. Ob nun bewusst oder unbewusst. In meinem Kopf schmiede ich einen vorsichtigen Plan für den Abend, jedoch muss ich mich selbst bremsen. Für ein richtiges Rollenspiel muss sie erst wieder ganz gesund werden. Ich mahne mich zur Konzentration und rufe die erste Patientin herein. Die Zeit vergeht zum Glück schneller als befürchtet. Nachdem ich meine Assistentinnen in den Feierabend verabschiedet habe, bereite ich noch einige Utensilien für den Abend vor, die ich mit in die Wohnung nehme und abgedeckt im Schlafzimmer abstelle.

Leila ist auf der Couch eingeschlafen. Immerhin hat sie etwas getrunken. Vorsichtig ergreife ich ihr Handgelenk. Ihr Puls schlägt gleichmäßig und ruhig. Meine Hand wandert auf ihre Stirn, das Fieber scheint auch etwas heruntergegangen zu sein. Sehr gut. Ich hole mir eine Cola und setze mich in den Sessel ihr gegenüber. Ganz im Gegensatz zu Leila schafft es die Fachzeitschrift in meinem Schoß nicht, mich zu fesseln. Ich könnte ihr stundenlang beim Schlafen zusehen.

Leila berichtet

Als ich langsam erwache, spüre ich förmlich seinen Blick auf mir ruhen. „Sitzt du schon lange da?" raune ich ihm zu. Lächelnd schaut er auf die Uhr: „So eine halbe Stunde etwa, ja." Ich richte mich auf und nehme einen Schluck Wasser. „Geht es dir besser?", „Ja, ich denke schon. Ich könnte nur den ganzen Tag schlafen momentan..." Rayk legt seine Zeitschrift zur Seite und erhebt sich in einer fließenden Bewegung. Ich spüre augenblicklich seine Wirkung auf mich, mein Puls beschleunigt sich und ich kann meine Augen nicht mehr von ihm lösen. Er umrundet den kleinen Couchtisch und setzt sich vorsichtig auf die Couchkante. Als er mein Handgelenk nimmt, zucke ich förmlich zusammen. Die Berührung ist wie ein kleiner Stromstoß. Sein Blick verdunkelt sich und seine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen: „Aufgeregt?" Erst jetzt bemerke ich, dass ich die Luft angehalten hatte. Seine Finger gleiten von meinem Radialis den Unterarm hinauf bis zur Ellenbeuge. Ich schließe die Augen. Seine linke Hand legt sich auf meine Wange, sein Daumen streicht sanft von meinem Kinn über meine Lippen. Ich schlucke schwer, als auch die andere Hand sich wieder in Bewegung setzt, die Außenseite meines Oberarms entlang und über Schulter und Hals landet auch sie auf meine Wange. Ich traue mich nicht, die Augen zu öffnen, als sein Griff sich verfestigt. Er verlagert sein Gewicht, dann fliegen seine Lippen kurz über meine. Ich will mehr, öffne meine Lippen leicht, erwarte eine erneute Berührung. Er lässt mich zappeln, scheint jedoch kurz vor meinem Gesicht verharren, denn seine Wärme ist sehr präsent.

Rayk berichtet

Oh, ihre Lippen sind so weich und warm. Sie weicht nicht zurück, hält die Augen geschlossen. Ich spüre ihre schnelle, flache Atmung. Ich streiche ihr sachte mit den Daumen über die Lippen, die sie nun leicht geöffnet hat. Es liegen nur wenige Zentimeter zwischen uns und ich sauge ihren Duft ein. Weiblich, warm und sinnlich. Wieder treffen unsere Lippen aufeinander, diesmal etwas länger. Ich registriere ihre Hände an meinen Hüften. Sie ziehen mich an sich. Unsere Lippen verschmelzen endgültig miteinander. Nach einer Weile lösen wir uns atemlos voneinander. Leila grinst mich an und leckt sich sinnlich die Lippen. „Schmeckt nach mehr!", flüstert sie mir zu. "Achja?", grinse ich sie an, "na, wir wollen es mal langsam angehen lassen, nicht dass wir deine Genesung gefährden!" Sie schiebt die Unterlippe zu einem Schmollmund vor und blickt zur Zimmerdecke. Das grenzt fast schon an ein Augenverdrehen, denke ich mir im Stillen. Ich streiche ihr sanft eine imaginäre Strähne aus dem Gesicht und erhebe mich vorsichtig. Ich muss mich arg zusammenreißen, um nicht über sie herzufallen. In der Küche schenke ich mir ein kühles Glas Wasser ein und gebe einen Eiswürfel dazu. "Möchtest du auch etwas trinken?", rufe ich zu Leila rüber, doch sie ist nicht mehr da.

Leila berichtet

Dieses Knistern in der Luft ist beinahe schon hörbar, als wir uns küssen und miteinander verschmelzen. Rayk schmeckt mindestens so gut, wie er riecht. Mein Herz hat sich fast überschlagen bei seinen Berührungen. Ich brauche dringend eine Abkühlung und verschwinde ins Badezimmer. Etwas kühles Wasser im Gesicht tut schonmal gut, genügt mir jedoch nicht recht. Ich gebe dem Lockruf der Dusche nach und genieße die Erfrischung der lauwarmen Regendusche. Schon nach kurzer Genussphase bemerke ich ein leichtes Schwindelgefühl. Verdammt, ich bin offenbar noch nicht wieder fit genug für eine solche Aktion. Bevor ich zusammensacken kann, setze ich mich vorsichtig in die Duschwanne und dämmere weg...

Zwischen Realität und DoktorspielenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt