7. In Rayks Wohnung - Leila berichtet

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Mit Leichtigkeit trägt Rayk mich in seine Wohnung und legt mich auf seiner großen Couch ab. Er setzt sich neben mich und schaut mir tief in die Augen. Wow, dieser Blick geht durch Mark und Bein. "Wie geht es dir? Hast du noch Schmerzen?", ich verneine: "Momentan geht es, ich spüre zwar noch die Nachwirkungen der Untersuchung und Behandlung, aber wirkliche Schmerzen habe ich nicht."

Ich spüre seine Finger an meinem Handgelenk, er misst offenbar meinen Puls. Blöd nur, dass die Berührung mein Herz sofort höher schlagen lässt. "Ich werde mal das Gästezimmer herrichten, du bleibst auf jeden Fall heute nacht hier, damit ich dich überwachen kann!", sein Tonfall ist fast schon herrisch, "Und du ruhst dich nun etwas aus.", jetzt klingt er etwas milder. Ich nicke vorsichtig und nehme dankbar die Decke entgegen, die er über mir ausbreitet.

Als ich wieder aufwache, erkenne ich die Umgebung nicht wieder. Ich liege nicht mehr auf der Couch, sondern in einem großen Bett. Der Raum ist abgedunkelt, jedoch hell eingerichtet. Wie bin ich denn hierhergekommen, frage ich mich. Als ich die Decke zurückschlage, um aufzustehen, merke ich den Schlauch an meiner Hand. Rayk hat mir offenbar noch eine Infusion angehängt. Meine Hose hat er mir auch ausgezogen. Schamesröte steigt in mir auf. Als ich meine Beine aus dem Bett schwinge, tritt Rayk durch die Tür: "Da bist du ja wieder! Warte, ich helfe dir!"

Er eilt zu mir und stöpselt die Infusion ab, bevor er mir auf die Beine hilft. "Wie bin ich denn hierhergekommen?", frage ich ihn. "Du hast so tief geschlafen und ich wollte dich nicht wecken und habe dich ins Bett getragen. Und da du etwas fiebrig warst, habe ich dir noch eine Infusion angehängt. Hast du Hunger?" Mir wird bewusst, dass mein Magen knurrt, ich nicke. Wortlos reicht er mir meine Hose. Ich schlüpfe hinein.

Rayk umfasst mich an der Hüfte, um mich zu stützen. Er bringt in das ans Wohnzimmer angrenzende Esszimmer, wo bereits einige belegte Brote und dampfender Tee auf uns warten. "Danke!", flüstere ich und schaue ihm tief in die Augen. "Guten Appetit, ich hoffe es schmeckt dir!", lächelt er zurück. Die Sandwiches schmecken herrlich und auch der Tee lässt sich trinken, sorgt jedoch schnell dafür, dass sich meine Bedürfnisse verlagern. "Wo ist denn deine Toilette?", erkundige ich mich. Er weist du einer Tür im Flur: "Soll ich dir helfen?" Ich winke ab: "Das schaffe ich schon noch alleine, ich muss nur langsam machen, dann geht es schon." Ich schaffe es zu Toilette und erleichtere mich. Erschrocken entdecke ich etwas Blut in meinem Slip. Verdammt, denke ich und versuche es, so gut es geht, zu entfernen und ziehe die Hose wieder hoch. Ich bin froh, als ich wieder auf den Stuhl sinken kann. "Alles okay? Du bist so blass?!", ich nicke vorsichtig, kann ihm jedoch nicht in die Augen sehen. Er legt seine Hand um mein Kinn und zwingt mich, ihn anzusehen: "Was ist los, Leila?!", sein Ton ist deutlich schärfer. Erschrocken und eingeschüchtert stammle ich:" Ich hatte etwas Ausfluss... blutigen Ausfluss...", er lässt mein Kinn los. Ich spüre den Nachdruck. Diese dominante Ader macht mich ganz nervös und irgendwie finde ich es spannend, dieses Spiel, dass keines ist. Seine Stimme ist wieder ruhiger: "Okay, das schauen wir uns später an. Du musst mir aber immer sagen, wenn etwas nicht stimmt, ja?" Ich nicke vorsichtig. Er erhebt sich und räumt den Tisch ab, bevor er sich mir wieder zuwendet und mich zur Couch bringt: "Du wirst dich jetzt noch etwas ausruhen, ich möchte dich jedoch später noch einmal untersuchen, okay?" Meine Gedanken rasen los. Noch eine Untersuchung. Es ist ja schön, dass er sich so sehr um mich kümmert, aber ist das wirklich nötig? Andererseits finde ich es aufregend, ihm diese Einblicke und Ansichten zu schenken. Seine Sorge zu spüren. Ich kann mich bei ihm fallen lassen, das spüre ich deutlich. Ein tiefes Vertrauen macht sich breit und ich schlafe ein.

Zwischen Realität und DoktorspielenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt