14. Hin und her - Leila berichtet

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Halb an den Stuhl gelehnt, schlüpfe ich in das frische Höschen. Rayk legt einen Arm um mich und schiebt mich langsam aus der Praxis zurück in seine Wohnung. Seine intensiven Augen mustern mich: „Brauchst du noch irgendetwas?" „Nein, ich denke, ich habe alles. Ich muss nur kurz ins Bad, danke!"

Beim Blick in den Spiegel schaue ich in ein blasses Gesicht, das bei dem Gedanken an das gerade Erlebte eine leichte Röte bekommt. Schnell putze ich mir die Zähne und mache mich etwas frisch. Als ich die Tür öffne, stolpere ich fast in Rayk hinein. Stand er die ganze Zeit da? „Hoppla, immer langsam!", fängt er mich grinsend auf, trägt mich kurzerhand rüber ins Schlafzimmer und legt mich aufs Bett. Vorsichtig setzt er sich auf die Bettkante und breitet die Decke über mich. Sein Blick ist etwas verschleiert, er scheint zu träumen, während er die Decke sanft über mir glattstreicht. Er schüttelt sich unvermittelt, streicht mir über die Stirn und flüstert: „Schlaf gut und melde dich, wenn irgendetwas ist, ja?" Ich genieße seine Berührung, nicke und schließe die Augen.

Rayk berichtet

Ich bleibe noch einen Moment so sitzen und streiche Leila über Stirn und Wangen. Sie entspannt sich sichtlich. Meine Gedanken schweifen zurück in die Praxis. Hat sie die Untersuchung genossen oder täusche ich mich da? Sollte sie tatsächlich meine Leidenschaft teilen? Vielleicht auch ohne davon selbst zu wissen? Ich spüre, wie mein Herz schneller schlägt und erhebe mich entschlossen. Mit einer frischen Retroshorts bewaffnet verschwinde ich im Badezimmer und springe unter die Dusche. Ich genieße das heiße Wasser auf meiner Haut und spüre wie langsam die Anspannung von mir abfällt. Mit dem Handtuch um die Hüften putze ich mir die Zähne und gehe einer meiner Marotten nach: mit der Zahnbürste im Mund durch die Gegend laufen. Aus der Küche hole ich eine Flasche Mineralwasser und ein Glas stelle sie für Leila auf den Nachtisch. Mein Blick schweift über Leila. Sie schläft friedlich, deutlich ruhiger als gestern. Ich hadere noch mit mir: Lege ich mich einfach dazu oder schlafe ich lieber im Gästezimmer? Ich reiße mich schließlich los, ziehe mir die Shorts an und kuschle mich ins Gästebett. Die Türen lasse ich sicherheitshalber offen stehen, um Leila im Zweifel hören zu können.

Leila schleicht sich in meine Träume und so bemerke ich erst spät, dass sie gerade auch in der Realität meinen Namen ruft. Als mir dies bewusst wird, bin ich schlagartig wach und springe aus dem Bett. Leila wirft sich unruhig im Bett hin und her, sie scheint im Schlaf gesprochen zu haben. Wieder murmelt sie meinen Namen, weitere Worte sind so leise, dass ich sie nicht verstehe. Ich trete neben sie, streiche ihr über die Wange. Sie seufzt hörbar, schläft aber weiter. Ich greife nach ihrer Hand, um ihren Puls zu kontrollieren und spüre, wie sie sich bei meiner Berührung beruhigt. Vorsichtig lege ich mich nun doch neben sie und sie kuschelt sich an mich.

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