Kapitel 54

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Am 1. September 1993 machten mein Vater und ich uns auf den Weg zum Gleis 9 ¾. Ich musste ihn in der Früh aus dem Bett zerren. Ich musste ihm auch versprechen, dass er im Zug noch ein paar Stunden schlafen könnte, und ich keinen Unfug mache, da letzte Nacht Vollmond war. Und wir beide nicht schlafen konnten. Mein Vater war in seinem Zimmer eingesperrt und ich taumelte die ganze Nacht irgendwo herum. „Remus, bitte pass auf sie auf, ich möchte nicht nochmal einen Heuler nach Hogwarts schicken", bat Molly meinen Vater. „Dann tu es doch einfach nicht", antworteten Fred, George und ich im Chor. „Ich verspreche dir, dass sie sich zusammenreißen werden", versicherte ihr mein Vater und zwinkerte uns zu. Wir stiegen in den Zug und mein Vater suchte sich ein freies Abteil. Wir nahmen gleich das Abteil daneben. Es dauerte nicht lange, da kam auch schon Lee. Kaum hatte Lee sich gesetzt, fuhr der Zug auch schon los. Wir verbrachten ein paar gemütliche Stunden, bis der Zug auf einmal stehen blieb. Eine kälte, wie wir es vorher noch nie erlebt hatten umschloss uns. Das Fenster gefror und Eisblumen bildeten sich auf der Glasscheibe. George griff nach meiner Hand und zog mich auf seinen Schoß. Das Licht ging aus und dünne knochige Arme schoben die Abteiltür auf. Eine dunkle knochige Gestalt schaute durch den Türspalt. Wir dachten sie fliegt weiter, allerdings machte sie die Tür ganz auf und kam auf mich zu. Plötzlich fühlte es sich so an, als ob alle Freude aus mir gezogen werden würde. Ich hörte eine Frau schreien und erlebte dann nochmal den Moment, als Rookwood und Dolohow mich mit dem Fluch trafen. Ich riss mich zusammen und versuchte mich so gut es ging, an meine glücklichste Erinnerung zu erinnern. „Expecto Patronum!", schrie ich dann und die silberne Gestalt vertrieb die dunkle Gestalt. Das Licht ging wieder an und ich setzte mich wieder auf die Bank. „Was war das?", fragte George und hielt noch immer meine Hand. „Ein Dementor", sagten mein Vater, der in der Tür stand und ich gleichzeitig. „Was haben sie hier gemacht?", fragte ich ihn. „Sie haben wohl nach Sirius Black gesucht. Hier nehmt die Schokolade." Er reichte uns die Schokolade und wir nahmen uns ein Stück. „Lina? Komm bitte kurz mit", bat mein Vater und ich erhob mich von meinem Platz. „Er hat dich angegriffen, oder?", fragte mich mein Vater. „Ja, aber warum?", stellte ich eine gegen Frage. „Der Dementor hat wohl gespürt, dass Sirius dein Patenonkel ist. Er hat Harry auch angegriffen", erklärte er mir. „Harry weiß nicht, dass Sirius sein Pate ist, oder?", fragte ich meinen Vater. „Nein. Würden wir ihm erzählen, dass Sirius der Pate von ihm wäre, würde er bestimmt denken, Sirius wäre derjenige, der seine Eltern verraten hatte." „Dabei war es Peter Pettigrew", murmelte ich. „Was? Peter hat Lily, James und Isabelle verraten?", fragte mich mein Vater. „Naja, also auf der Karte des Rumtreibers wurde er letztes Jahr in Hogwarts angezeigt, aber du hast mir erzählt, dass er Tod ist und man nur einen Finger von ihm gefunden hatte." „Das stimmt. Ich denke noch darüber nach, jetzt geh wieder zu deinen Freunden", sagte mein Vater und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Da bist du ja wieder. Was habt ihr besprochen?", fragte mich George und zog mich auf seinen Schoß. „Familienzeugs, du Perversling", antwortete ich ihm frech und stand von seinem Schoß auf. „Tu nicht so, als würde es dir nicht gefallen", sagte er und zog mich wieder auf seinen Schoß. Ich musste dann die ganze Zugfahrt auf seinem Schoß sitzen bleiben.

more or less human || george weasley ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt