Kapitel 110

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Was wenn wir uns doch nicht versöhnen? So habe ich ihn noch nie erlebt. Hermine sagte zwar, dass er mir verzeihen würde, aber er hatte mich noch nie so weggestoßen. Mir reichte es und ich machte mich leise auf den Weg in den Garten. Vorsichtig lies ich mich neben dem Grabstein von Sirius nieder und seufzte. „Ach Sirius...", machte ich und betrachtete die Goldene Inschrift auf dem hellgrauen Stein. „Ist doch alles scheiße", murmelte ich und lies mich neben dem Stein ins Gras fallen. Ich schaute in den Himmel und suchte nach dem hellsten Stern. Es dauerte nicht lange, da hatte ich ihn auch schon gefunden. „Der hellste Stern, so hätte man Sirius auch beschreiben können", murmelte ich vor mich hin. Er war immer guter Laune und versuchte aus allem das Beste zu machen. Es ist tröstlich, zu wissen, dass Sirius Stern immer da oben sein wird und auf mich aufpassen wird. „Was würdest du mir jetzt wohl raten, hm?", fragte ich den Sternenhimmel hoffnungsvoll. Ich schloss meine Augen und erzählte ihm alles, was heute passiert ist. Das Gespräch war natürlich sehr einseitig, jedoch tat es gut, sich mal alles von der Seele zu reden. „Ich wünschte du wärst jetzt hier. Du wusstest immer, was zu tun war und du hast alles so einfach hingenommen. Als hätte es dir nie was ausgemacht, wie deine Familie war. WER deine Familie war..."- „Das liegt daran, dass Sirius schon lange mit seiner leiblichen Familie abgeschlossen hatte. Für ihn waren seine Freunde seine Familie." Ich schrak auf und öffnete schnell meine Augen. Mein Vater stand im Morgenmantel vor mir und lächelte traurig. „Kannst du auch nicht schlafen?", fragte mich mein Vater und lies sich neben mir ins Gras fallen. Ich setzte mich auf und schüttelte den Kopf. „Ich hätte heute nicht so aus meiner Haut fahren sollen", sagte ich betrübt. „Ist schon gut. Du hast ja nur deine Familie beschützt", antwortete mir mein Vater. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. „Danke", murmelte ich und er seufzte. „Trotzdem hat es den Abend zerstört, dabei hast du dir so viel Mühe gegeben", sagte mein Vater seufzend. „Quatsch... Ich glaub Sirius hat sich da oben köstlich amüsiert. Ihm hätte wahrscheinlich noch gefehlt, dass Ignatius und ich uns duelliert hätten", sagte ich aufmunternd. Wir lachten auf. „Da wirst du wohl Recht haben", lachte mein Vater. „Was hat George gesagt, als du ihm nach bist?", fragte er mich jetzt ernst. „Ach Dad", seufzte ich. „Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst", verteidigte er sich. „Schon gut. Ich sag es dir." Er lächelte breit als ich ihm sagte, dass ich es ihm erzählen wolle. „Er hat mich gefragt, seit wann ich das weiß und so Sachen", erzählte ich ihm kurz und bündig. Wir schwiegen beide einige Minuten. „Dich bedrückt doch noch etwas, oder?" Ich sah ihn fragend an ehe ich ihm die letzten Worte von George erzählte. „Bevor er appariert ist meinte er noch, ich solle zurück gehen und aufpassen keinen umzubringen", brachte ich gebrochen hervor. „Was ist, wenn ich wirklich so werde wie meine Mutter?", fragte ich etwas beängstigend und mein Vater drückte mich an sich. „Du wirst nicht wie deine Mutter. Sie wollte nie ein Todesser werden, aber sie wollte ihre Eltern nicht enttäuschen", sagte mein Vater aufmunternd. „Soll ich mit George reden?", fragte er mich vorsichtig. „Nein, ich appariere morgen gleich zu ihnen und danach zu Draco. Ich werde bei ihnen zu Mittag essen", sagte ich ihm, damit er auch Bescheid wusste. „Gut, aber wenn du Informationen bekommst über du weißt schon wen..." - „... dann bleib dem Orden treu und berichte was du gesehen hast", beendete ich seinen Satz. Er sah mich lächelnd an. Langsam fielen mir die Augen zu, bis ich schließlich einschlief. „Lina?", hörte ich meinen Vater fragen. Dann wurde ich hochgenommen und das letzte, was ich spürte, war ein Kuss auf meiner Stirn.

more or less human || george weasley ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt