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[Jungkook]

„Du sagst, du hast was in der Lobby vergessen, wirst dann aber von einem Lehrer hier hergebracht, weil du abhauen wolltest, dabei hatten wir doch einen solch schönen Abend miteinander geplant", sagte Daniel in seinem widerlichen Grinsen, welches mich an die Zeit von damals erinnerte und somit dafür sorgte, dass mir ein Schauer den Rücken hinunterlief. „Es ist bereits sehr spät und es würde kein Spaß machen, wenn ich so müde bin, also belassen wir heute einfach alles so, wie es ist, aber über einen guten Blowjob würde ich mich dann doch sehr freuen, schließlich muss auch ich irgendwo meinen ganzen Dampf ablassen."

Er kam mir näher, da ich auf meinem Bett saß, machte dabei seine Hose langsam auf und ich konnte bereits klar und deutlich erkennen, dass er noch immer, wie zuvor schon, ziemlich erregt war. Ich konnte nicht losschreien, das würde zu viel Aufsehen erregen, jedoch wollte ich auch nicht ruhig bleiben, weshalb ich schnell aufsprang, um nicht auf gleicher Höhe seines Intimbereiches zu sein, das war nämlich mehr als nur unangenehm.

„Ach komm schon, geh auf die Knie mein Süßer", hörte ich ihn hinter mir sagen, nachdem ich mich auch umgedreht hatte und spürte seine Hand dann an meiner Schulter, die mich wieder zu ihm, in seine Richtung, drehte, was ich dazu ausnutzte, um ihm einen festen Schlag mit meiner flachen Hand auf seiner Wange zu verpassen. Ohne auch nur eine weitere Sekunde zu zögern, griff ich schnell nach meinem Handy und drückte dieses fest an meine Brust, ehe ich dann den Moment nutzte, in dem der Ältere kurz abgelenkt war, um schnell über das Bett zu krabbeln und dann auf direktem Weg aus dem Zimmer zu flüchten. Als ich im Flur angekommen war, schaute ich mich schnell um und sah als einzige Lösung das Treppenhaus, in dem ich einige Stockwerke weiter nach oben lief, um mich dort zu verstecken, obwohl ich nicht einmal wusste, ob er gerade nach mir suchte. Wie dem auch sei, fühlte ich mich hier viel sicherer, auch wenn es hier sehr heruntergekommen aussah, mit ganzen Stücken, die in der nicht einmal bemalten Wand fehlten.

Es lief sowieso keiner mehr hier rum, weshalb ich mich auf die Treppen setzte und einfach hier verweilte, ohne dabei wirklich etwas zu machen, da ich ja nicht wirklich viel Auswahl hatte. Zu dem war mein Kopf auch irgendwie leer, denn ich konnte an nichts denken, es war wie eine Blockade. Und so verging ziemlich viel Zeit, es war nämlich bereits um zwei in der Nacht und ich saß noch immer hier im kalten Treppenhaus. So konnte das definitiv nicht weitergehen und ich würde einen großen Fehler begehen, wenn ich zurück in dieses Zimmer ginge.

Aus diesem Grund nahm ich mein Handy, gab den Geburtstag von Taehyung an, um es zu entsperren und ging dann auf seinen Kontakt, zögerte einen Augenblick lang, bevor ich dann auf das Zeichen drückte, dass ein Telefon darstellte und ihn somit anrief. Während es klingelte, war ich in Gedanken darüber, dass er sicherlich schon am Schlafen war und ich ihn jetzt wecken würde, um ihn mit meinen Problemen zu belasten, jedoch gab es keinen anderen Ausweg für mich. Tatsächlich ging er dann auch ran.

Es dauerte nur wenige Minuten, da stand er bereits vor mir, hier bei mir im kalten Treppenhaus, mit zerzausten, schwarzen Haaren, einem schläfrigen Blick und nur einem Bademantel, der seinen wahrscheinlich halbnackten Körper verdeckte, der weiterhin unter einer gemütlichen Decke in dem bequemen Bett hätte liegen können, wenn ich nicht gewesen wäre.

„Komm mit mir mit", meinte der verschlafene Mann gähnend, ging dann einige Treppen vor mir hoch, weshalb ich ihm schnell folgte, bis nach oben in den achten Stock, wo sich sein Zimmer befand. Obwohl mir bis eben noch kalt gewesen war, hatte sich mein Körper schneller erhitzt, meine Wangen waren wahrscheinlich wieder einmal ziemlich rot gewesen und mein Herz raste. Ich wusste, es hatte nichts zu bedeuteten, dass er mich mit in sein Zimmer nahm, schließlich gehörte sein Herz schon einer Frau und sehr bald auch seinem Kind, aber dennoch trug ich ein wenig Hoffnung in mir, einen klitzekleinen Funken, der ein riesiges Feuer auslösen könne.

„Dankeschön", murmelte ich ganz leise und setzte mich an den Rand des Bettes, da das Bett der einzige Platz war, auf den ich mich setzen konnte.

„Dann Erzähl mal, was los ist. Aus welchem Grund du deinen Lehrer inmitten der Nacht anrufst, das interessiert mich gerade", sagte der Ältere in einem ruhigen Ton und setzte sich ebenfalls auf das Bett, jedoch machte er es sich definitiv bequemer als ich. Mit dem Rücken an dem Kopfteil gelehnt, legte seine Beine unter die Decke und schaute mich einfach an, weshalb ich meinen Blick schnell wieder auf den Boden richtete.

„Ich habe Ihnen doch von dem Ereignis vor zwei Jahren erzählt", murmelte ich leise vor mich hin, dachte dabei dann auch nach, wie ich ihm am besten erzählen konnte, was ich auf dem Herzen trug, jedoch noch bevor ich weiterreden konnte, setzte Taehyung wieder ein, sich dabei nach vorne gebeugt, um seine Hand auf meine Schulter legend.

„Kannst du wegen der Sache vorhin nicht aufhören darüber nachzudenken? Es war wirklich nicht meine Absicht, dich wieder daran zu erinnern und fühle mich auch sehr schlecht deswegen", erzählte er mir und kam mir dann etwas näher, aber ich schüttelte nur den Kopf.

„Das meine ich aber nicht", erwiderte ich noch leiser und seufzte, weil ich wusste, dass Folgendes wahrscheinlich Konsequenzen für mich habe, aber gleichzeitig auch etwas Gutes mit sich bringen könne. „Es war Daniel. Er hat es damals getan und er plant auch, es über die Tage täglich wieder zu tun. Ich bin ins Treppenhaus gerannt, weil er wieder angefangen hat mich anzufassen, obwohl ich das nicht wollte."

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teacher's pet ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt