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[Jungkook]

„Hier ist die Karte zu deinem Zimmer. Ich weiß nicht, mit dem du dir das teilst, aber bitte tue mir den Gefallen und vertrag dich gut mit ihm, ja? Ich möchte nicht weiter Stress haben und jemanden Nachhause schicken schon gar nicht", sagte Taehyung, als wir noch in der Lobby des Hotels standen, in dem wir bleiben würden. „Wenn etwas ist, kannst du mir schreiben, das weißt du. Mach das bitte, bevor du einfach wieder wegläufst, ja?"

Die Karte entgegennehmend, nickte ich nur leicht und zog voller Mühe meinen Koffer hinter mir her in den Fahrstuhl und fuhr damit hoch in den sechsten Stock des Gebäudes, dort in Zimmer sechshundert. Darin befanden sich schon die Sachen des Jungen, der es sich mit mir teilen würde, aber er selbst war nicht da, denn wie Herr Kim mir vorhin noch erzählt hatte, waren die anderen bereits auf dem ersten Ausflug dabei, an dem wir leider nicht teilnehmen konnten, was aber voll und ganz meine Schuld gewesen war, das wusste ich selbst. Was konnte ich aber dafür, dass Taehyung mir so plötzlich einfach von seiner schwangeren Freundin erzählte?

Ich war gerade dabei, all meine Sachen in die Regale und Schubladen zu räumen, als ich plötzlich Stimmen vor der Tür hörte, keine Sekunde später dann auch ein kleines Piepen, das von der Tür kam, die sich jetzt öffnete. Schnell senkte ich meinen Blick einfach wieder und räumte meine Sachen weiterhin ein, wobei mein Blick auf den Pullover fiel, den ich anhatte. Er war wirklich groß, gehörte Taehyung und ich durfte ihn tragen. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf meine Lippen.

„Oh Jungkook, lang ist es her!", sagte der Junge, der soeben in das Zimmer getreten war. Vorerst war ich verwirrt darüber, was er sagte, sobald ich seine Stimme aber erkannte, riss ich meine Augen auf und schaute erschrocken zu dem Mitschüler, mit dem ich mir ein Zimmer teilen würde.

„Das kann nicht sein", sagte ich leise und stand sofort auf, meine Augen dabei nicht von Daniel nehmend, der langsam die Tür hinter sich schloss und mich mit einem schwachen Grinsen anschaute. „Was machst du hier?", fragte ich leise. Eigentlich total dumm die Frage, aber aus Nervosität brachte ich gerade nichts anderes über die Lippen.

„Das könnte ich dich eigentlich ja auch fragen. Teilen wir uns etwa das Zimmer?", fragte er und setzte sich auf das einzige Bett, dass sich hier befand. Es war ein relativ großes Bett, aber ich dachte nicht einmal daran, mir das mit diesem Jungen zu teilen, der mal so unaussprechlich schreckliche Dinge mit mir getan. Aber auch geradewegs darauf los reden, konnte ich nicht, denn ich wollte nicht noch eine Grenze überschreiten. Wir hatten uns geeinigt, nicht mehr darüber zu reden. Daher nickte ich nur leicht.

Auch wenn ich am ganzen Leib zitterte und Angst davor hatte, alleine im selben Raum zu sein wie er, versuchte ich es mir gar nicht erst anmerken zu lassen und wollte daher weiter einräumen, wovon ich aber aufgehalten wurde, als ich plötzlich ganz viel Wärme von hinten spürte. Keine Sekunde später, schlangen sich auch zwei Arme fest um meinen Torso, etwas Hartes an dem tieferen Bereich meines Rückens.

„Wollen wir gleich schon starten?", hörte ich seine raue Stimme in mein Ohr flüstern und ich konnte mir bildlich vorstellen, wie dreckig das Grinsen wohl sein musste, dass er gerade auf seinen Lippen trug.

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teacher's pet ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt