[Jungkook]
„Nicht mehr als eine Person, ja?", meinte meine Mutter und schaute mich dabei ziemlich ernst an. „Wir wollen nicht zurückkommen und das Haus in Schutt und Asche auffinden."
„Ist ja gut", entgegnete ich nur und umarmte sie noch, bevor sie endlich ins Auto stieg und mit meinem Vater losfuhr, was bedeutete, dass ich nun offiziell für drei Tage allein sein würde. Voller Aufregung ging ich sofort nach oben in mein Zimmer, wo ich die Musik auf voller Lautstärke an machte, sodass sie wahrscheinlich noch vier Häuser weiter zu hören war, jedoch interessierte es mich sonderlich wenig. Bevor ich noch irgendwas Anderes machte, duschte ich, wobei ich ein ganzes Konzert aufführte, so sehr wie ich die Musik, die gerade lief, fühlte.
„Press your number~", sang ich ganz laut das Lied von Taemin mit und versuchte die Choreografie mitzutanzen, jedoch hatte ich sie nie wirklich gelernt, weshalb es nicht allzu gut aussah. Das interessierte mich aber nicht, denn ich wollte einfach nur meine Zeit alleine genießen, ohne dass mir jemand irgendwas befahl.
Während ich da so vor meinem Schrank stand und mir etwas zum Anziehen raussuchen wollte, fiel mir ein schwarzes Hemd in den Blick, welches nicht mir gehörte. Es gehörte Taehyung und er gab es mir mal, als ich ein ganzes Glas voll Eistee auf mir ausgekippt hatte. Ohne weitere Bedenken zog ich es einfach an und um eine Hose machte ich mir gar nicht erst die Gedanken, denn es reichte die Boxershorts, da das Hemd mir zu groß war und mir bis zur Hälfte meiner Oberschenkel ging. Damit meine Füße aber nicht kalt werden würden, zog ich dicke Socken an, die kleine Katzen drauf hatten. Das war dann vorerst auch mein outfit-of-the-day.
„I'm like TT! Just like TT!", sang ich, als ich vor dem Kühlschrank stand und mir ein Eis aus dem Tiefkühlfach holte, mit dem ich dann wieder nach oben in mein Zimmer ging, wo ich einfach tanzte und sang. Es fühlte sich unbeschreiblich gut an, wieder mal alleine zu sein, da diese Woche für mich nur aus herumkommandiert in der Schule und Zuhause kontrolliert werden, bestand. Jetzt hatte ich aber drei Tage lang volle Freiheit und konnte tun, was auch immer ich wollte, sodass ich sofort Acelya anrief und mit ihr ein Treffen ausmachte.
Zwar hatte ich noch Hausarrest und durfte das Haus, außer für die Schule, nicht verlassen, jedoch hatten meine Eltern mir erlaubt, dass ich eine Person einladen konnte, wenn ich mich gelangweilt oder allein fühlte. Wer war da wohl besser, als meine beste Freundin, die ich den Großteil der Woche nicht gesehen hatte, weil sie krank war? Genau, niemand.
Sie sagte natürlich zu, worüber ich mich sehr freute. Mir blieb nicht sonderlich viel Zeit übrig, bis sie kommen würde, weshalb ich sofort anfing die Unordnung in meinem Zimmer zu beseitigen und es wenigstens ein wenig präsentabel aussehen zu lassen. Natürlich holte ich auch noch kleine Snacks, die ich auf meinen kleinen Tisch vor dem Sofa legte, zusammen mit einer Flasche Wasser und einem Orangensaft.
Weil ich nicht nur in Unterwäsche bleiben konnte, zog ich mir eine schwarze Jogginghose an, die zu dem Hemd passte. So ging ich dann letztendlich auch runter, als es klingelte und riss die Tür mit einem breiten Lächeln auf, welches mir jedoch sofort verging, als ich sah, wer vor mir stand.
„Namjoon?", murmelte ich leise und ging einen Schritt zurück, wobei ich die Tür leicht vor mich zog, da ich große Angst vor ihm hatte. „Was machst du hier?"
„Ich bin hier wegen der Hausparty natürlich! Ach komm, du lädst die ganze Klasse ein, aber mich nicht?", fragte er und trat sich umschauend einfach ins Haus, obwohl ich das nicht zulassen wollte. Ohne Bedenken, ging er einfach mit Schuhen hinein, geradewegs in das Wohnzimmer, wo er sich mit der Flasche in seiner Hand auf eines der Sofas setzte und es sich gemütlich machte. „Dafür, dass du so viel versprochen hast, sieht es hier ganz schön langweilig aus. Weder Becher, noch irgendwelche Dekoration."
Eigentlich wollte ich sofort erzählen, dass es ein Missverständnis sein musste, denn ich hatte nie im Leben etwas von einer Hausparty erzählt, jedoch klingelte es wieder, was mich unterbrach, noch bevor ich sprechen konnte.
„Jungkook! Wir wussten, du bist einfach korrekt! Vielen Dank für die Einladung", meinten Lisa und Jisoo, die nun ebenfalls einfach ins Haus kamen. Noch überraschender war die Umarmung, in die sie mich plötzlich zogen.
Auch ihnen wollte ich eigentlich erzählen, dass es nicht war, wie sie dachten, jedoch konnte ich vorher nicht einmal die Tür zumachen, denn es kamen weitere Leute aus meiner Klasse, darunter auch Acelya, die vollkommen verwirrt vor mir stand.
„Wollten wir uns nicht nur einen Abend zu zweit machen?", fragte sie mich, nachdem ich sie in die Küche gezogen hatte, weil es durch die Menge an Menschen, die gerade ins Haus kamen, einfach zu laut war.
„Ich verstehe es auch nicht, warum die hier sind! Sie reden von einer Hausparty, jedoch habe ich niemanden eingeladen oder jemals davon geredet! Was sollen wir bloß tun? Meine Eltern bringen mich noch um, aber ich kann sie jetzt nicht einfach rausschmeißen, ohne mich nur noch unbeliebter zu machen", meinte ich und bekam langsam Panik, denn ich hörte immer mehr Leute, die allesamt ins Wohnzimmer gingen. Ich wusste, es würde vollkommen eskalieren, wenn sie erst einmal den Alkohol anbrächen, weshalb ich schnell zu einer Lösung kommen musste. Und es war wie ein Geistesblitz, der mir in den Sinn kam, weshalb ich sofort zu den anderen ging, mich dort auf einen Stuhl stellen musste, damit ich überhaupt wahrgenommen werden konnte.
„Ich glaub der will was ansagen", hörte ich Jin sagen, der bei mir in der Nähe stand und allmählich wurde es leiser, bis letztendlich alle Augen auf mich gerichtet waren.
„Die Party findet nicht hier sondern im Garten statt! Wir haben dort ein kleines Häuschen, extra für solche Anlässe, also bitte folgt mir mit nach draußen", meinte ich und ging zur Tür, die in den Garten führte. Es war eine alte Garage, die meint Vater eigentlich umgebaut hatte, damit er und seine Freunde darin eine gute Zeit haben könnten, weil es aber die beste Lösung war gerade, musste ich alle dorthin bringen, bevor sie das Haus noch auseinander nahmen. Dort drin gab es genug Sitzmöglichkeiten, gute Lautsprecher für Musik, Becher für Getränke und auch eine Dartscheibe. So hätte jeder eine Beschäftigung finden können.
Meine Eltern hatten es mir verboten hier drin feiern zu veranstalten, was mich normalerweise ohnehin nicht interessierte, da ich keine Freunde gehabt hatte, jedoch war das hier gerade ein Notfall, also schloss ich auf, schaltete den Storm an und ließ sie dort drin einfach nur machen.
„Wie kann das sein?", fragte ich und lehnte mich erleichtert seufzend gegen die äußere Fassade des Hauses, als sich dort endlich niemand mehr drin befand.
„Frag mich nicht. Aber sieh es als Chance, dass du endlich beliebter wirst! Guck, selbst Namjoon ist hier und der Schuppen ist wirklich klasse! Denkst du nicht auch, sie werden dich danach alle feiern?", fragte Acelya mich. „Eigentlich bin ich nicht so, aber ich mein du siehst doch selbst, was gestern in der Schule passiert ist. Wenn du sie hier einfach feiern lässt, dann wird dir vielleicht kein Becher mit Eiswasser mehr über den Kopf gekippt. Natürlich solltest du versuchen herauszufinden, wer hierfür verantwortlich ist, aber lass uns das hier erst einmal einfach genießen, ja?"
Und sie hatte damit vollkommen recht, denn im Laufe des Abends bekam ich immer wieder Komplimente dafür, dass es die beste Location war, in der sie jemals solch eine Hausparty gefeiert hatten. Man redete mit mir und behandelte mich nicht nur wie Dreck, was mir wiederum die Bestätigung gab, dass dieses Problem vielleicht kein Problem war, sondern ein positiver Schicksalsschlag.
Weil die ganze Klasse eingeladen war, kamen auch Jimin und Yoongi irgendwann, zwar sehr spät, aber sie konnten natürlich nicht fehlen.
„Ich kann es nicht glauben! Das ist ja wirklich unglaublich hier", meinte Yoongi und schaute sich staunend um, nachdem er mich zur Begrüßung umarmt hatte. Schnell fiel mir auf, dass Jimin mich während dieser Umarmung mit einem mir unerklärlichen Blick anschaute, aber vielleicht hatte er ja einfach einen schlechten Tag gehabt, oder so. Den hatte jeder mal.
„Lasst uns alle einen auf Jungkook trinken, dafür, dass er hier so etwas Krasses veranstaltet hat!", hörte ich Namjoon plötzlich hinter mir sagen, als die Musik ausging. Verwundert schaute ich ihn an, während er mich mit zwei Gläsern in seinen Händen anlächelte. Das eine gab er mir, als er zu mir kam.
Und wir tranken alle. Auf mich.
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teacher's pet ᵛᵏᵒᵒᵏ
Fiksi Penggemar»Ein Blick seinerseits genügte bereits, um die Brust des Schülers Jungkook zum Beben zu bringen, ihn dem Atem zu nehmen und eine Gänsehaut an seinem ganzen Körper ausbreiten zu lassen. Das war eine Liebe wie aus einem Film, gemacht um zu scheitern...