Kapitel 3

295 10 1
                                    

Morgens klingelte mich mein Wecker wach und ich schaltete ihn direkt aus. Ich atmete einmal schwer durch und setzte mich auf. Es war 6:45 Uhr. Gähnend stand ich auf, machte mir einen ordentlichen Zopf und zog mir Sportsachen an, die etwas wärmer waren. Leise ging ich runter und schloss die Haustür hinter mir. Ich zog mir meine Kopfhörer an, machte Musik an und joggte los. Da ich vermutlich die nächsten Wochen oder Monate wohl nicht richtig Sport machen konnte, musste ich wenigstens jetzt nochmal trainieren. Als ich an ein paar Reckstangen vorbei lief entschloss ich mich dazu, einige Klimmzüge zu machen. Irgendwann ging mir langsam die Kraft aus, weshalb ich noch wenige Liegestütze machte und danach weiter joggte. Den letzten Block sprintete und gab nochmal alles, was ich hatte. Vor der Haustür atmete ich kurz durch und schloss dann die Haustür auf. Drinnen zog ich die Kopfhörer aus, machte die Musik aus und ging duschen. Danach war es 8:15 Uhr und ich deckte schnell den Tisch fürs Frühstück. Wie immer machte ich zuerst Josh seinen Kaffee, ging die beiden wecken und machte dann Robins Kaffee. Und wie immer kam zuerst Josh und kurze Zeit später Robin. Das würde ich ehrlich vermissen. Einfach alles, meine Familie halt. Aber ich... Wir würden das schon hinbekommen, irgendwie hatten wir das ja schließlich immer hinbekommen. Wir aßen und unterhielten uns über die üblichen Themen. Nach dem Essen halfen die Jungs mir kurz und dann gingen sie hoch. Ich machte Mom wieder Frühstück und klopfte an ihrer Tür. Sie bat mich rein und ich stellte das Tablett mit einer Tasse Kaffee und zwei Broten ab. Diesmal unterhielten wir uns nicht, sondern ich ging stumm wieder raus, da sie sehr gestresst aussah. Ich ging hoch und packte weiter. Inzwischen konnte ich meine Möbel alleine auf- und abbauen. Ich fand in einer Ecke meine Gitarre wieder. Die hatte ich komplett vergessen. Früher hatte ich viel gespielt und dazu gesungen. Damals hatte ich aufgehört, weil meine Grandma gestorben war und ich immer für sie gespielt hatte. Eine Träne rollte über meine Wange und ich setzte mich mit der Gitarre im Schneidersitzt auf mein Bett und spielte "see you again" das hatten wir zuletzt gemeinsam gespielt. Leise sang ich mit und eine weitere Träne lief meine Wange runter. Nach einiger Zeit hörte ich auf und entschloss mich weiter zu packen. Es war zu riskant die Unterlagen mit zunehmen, weshalb ich sie in einen der Kartons verstaute. Nachdem ich meine Klamotten in den Koffer geräumt hatte, begann ich die Kommode abzubauen. Danach den simplen Schreibtisch. Nun stand nur noch mein Bett, welches ich bis auf die Matratze auch abbaute, da. Alle Einzelteile legte ich in die Kartons. Inzwischen war es 16:36 Uhr und ich seufzte. Es klopfte an der Tür und ich hob den Kopf. "Ja?" die Tür ging auf und Robin sah mich an. "Oh du bist ja schon fertig. Wollte dir eigentlich helfen." sagte er und grinste. Ich zuckte mit den Schultern. "Naja trotzdem danke, schätze ich." sagte ich und lachte kurz auf. "Immer zu Ihren Diensten, Miss." sagte er und verbeugte sich vor mir. Ich lachte und er stimmte mit ein. "Ist schön dich mal wieder richtig lachen zu sehen." gab er ehrlich von sich und setzte sich zu mir.

"Also?" fragte er und grinste. "Was?" stellte ich die Gegenfrage und schmunzelte. "Werde dich einfach vermissen Schwesterchen." sagte er und ich nickte. "Was haben wir uns da nur für ein Leben ausgesucht?" fragte er rhetorisch und sah aus dem Fenster. "Naja immerhin ist es eigentlich gar nicht so schlimm, ich meine es hätte uns noch schlimmer treffen können. Also sollten wir vielleicht..." weiter kam ich nicht. "Alles positiver sehen, bla, bla, bla." unterbrach er mich. Ich rollte mit den Augen und lachte. "Okay hilfst du unten mit den anderen Möbeln?" fragte er mich und nickend stand ich auf. Unten begannen Josh, Robin und ich die Möbel nach und nach abzubauen und in die Kartons zu räumen. Abends waren wir mit allen fertig. Nur noch das Arbeitszimmer und das Schlafzimmer von Mom. Inzwischen war es 20:00 Uhr oder so, deshalb machten wir drei zusammen Pizza. Da uns die Küche größtenteils ja nicht gehörte, mussten wir sie auch nicht ganz abbauen. Den restlichen Abend verbrachten wir zusammen und lachten viel. Irgendwann kam Mom auch dazu. Sie weinte wieder und wir alle redeten noch eine ganze Weile. Ich gähnte und merkte, wie müde ich war und ging nach oben. In meinem Zimmer las ich noch etwas um runterzufahren und danach schlief ich ein.

Am nächsten Morgen weckten mich die Sonnenstrahlen. Ich sah auf den Wecker, es war 8:00 Uhr. Daher zwang ich mich aufzustehen und zog mich an. Unten führte ich mein morgendliches Ritual durch und wir frühstückten ein letztes Mal alle zusammen, sogar Mom war dabei. Nach dem Frühstück bauten die Jungs noch die letzten Möbel ab und Mom und ich packten was für die Fahrt ein. Wir schmierten Brote, packten Flaschen ein und begannen die Kartons ins Auto zu bringen. Ein letztes Mal ging ich in mein Zimmer und erinnerte mich, als ich das erste Mal hier rein kam. Ich war genauso beeindruckt, wie jetzt auch gewesen. In Gedanken schloss ich die Fenster und zum Schluss auch die Zimmertür. Josh klopfte mir auf die Schulter. "Wir bekommen das schon hin, keine Sorge." sagte er und ich umarmte ihn. Nach kurzer Zeit ließ ich ihn los. "Danke." sagte ich und er nickte. Robin kam dazu und wir sahen uns von oben alles an. "Wettrennen?" fragte Robin und Josh und ich sahen ihn an und wir liefen alle drei gleichzeitig los. "Die Verlierer müssen alleine den Rest einräumen!" Dieser Moment kam mir wie in Zeitlupe vor. Sie beide drückten mich nach hinten und Josh gewann. Er übertrieb maßlos. Genervt räumten Robin und ich den Rest ins Auto ein. Josh saß schon im Auto und grinste uns schadenfroh an. "Okay, ich glaub wir haben alles." sagte Mom. Robin nickte und stieg auch schon ins Auto ein. "Na dann sollten wir wohl los." sagte ich und Mom nickte lächelnd. Ich grinste und setzte mich auch ins Auto. Zuerst gaben wir noch die Schlüssel dem Vermieter ab und fuhren dann los. Direkt hatte ich meine Kopfhörer rausgeholt und Musik angemacht, wodurch ich schnell einschlief. Ab und zu machte wir Pausen, um auf die Toilette zu gehen. Dann waren wir beim Flughafen und warteten auf unser Flugzeug. Mom gab uns noch unsere Reisepässe. Die natürlich nicht unsere echten waren. Nach zwei Stunden konnten wir dann endlich einsteigen und los fliegen. Ich saß zwischen Josh und Robin, genial! Sie nervten mich die ganze Zeit. Zum Glück flogen wir nicht allzu lange. Als wir in London landeten hielten wir uns nicht länger als nötig am Flughafen auf, sondern stiegen ins Auto ein und fuhren zu unserem neuen Haus. Naja lange blieb ich nicht, da ich morgen schon aufs Internat musste. Wir fuhren am Big Ben vorbei und an mehreren Parks. Hier sah es recht nett aus. Nach wenigen Minuten blieben wir stehen. Ich sah zu Robin rüber, der die Stirnrunzelte.

"Das kann ja lustig werden." sagte er sarkastisch und stieg aus. Kurz atmete ich aus und stieg dann auch aus. Die Sonne schien und der Wind wehte meine Haare hinter meine Schultern. Josh und Mom schlossen zusammen die Tür auf und gingen schon rein. "Naja komm, vielleicht bleiben wir dieses mal ja länger." sagte Robin ernst und klopfte mir auf die Schulter. "Und du hast endlich deine erste eigene Mission!" er quiekte gespielt wie ein Mädchen und machte dabei eine komische Bewegung mit seinen Armen und Händen. Ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an und wir beide mussten lachen. Zusammen gingen wir in unser neues Heim. Von außen sah es wirklich niedlich aus. Es war weiß hatte einen Vorgarten, der mit einer kleinen Hecke gekennzeichnet war. Im Vorgarten war ein kleiner Fischteich. Vor der Haustür gab es drei kleine Treppen, die noch auf eine Veranda führten. Links stand noch eine Hollywoodschaukel. Sie sah sehr gemütlich aus. Robin war schon rein gegangen zu den andern beiden. Ich war in meiner Gedankenwelt versunken, bis sie anfingen alles einzuräumen. Wir alle hassten das, immer das lästige ein und aus räumen. Obwohl das einräumen ging ja noch, aber ausräumen, dazu hatte man nie Lust gehabt. Daher zwangen wir uns dazu und waren nach drei Stunden mit allem fertig. Zuerst bauten wir immer alles andere auf und erst zum Schluss unsere eigenen Zimmer. Diesmal war mein Zimmer lila gestrichen. Mir gefiel es, nur leider konnte ich es nicht lange genießen. Es stand noch ein Bücherregal drinnen. Das freute mich, da ich meine Bücher dort rein stellen konnte. Am Ende sah mein Zimmer echt gemütlich aus. Ich fühlte mich wohl dort und fand es schade, dass ich morgen früh schon los musste. Inzwischen war es tatsächlich schon 21:00 Uhr geworden. Mit großem Hunger ging ich runter und holte mir etwas zu essen. An dem Umzugstag machte sich jeder immer essen, wann er Lust hatte. Ich setzte mich auf die Couch und las beim Essen mein Buch weiter. Die Zeit verging sehr schnell, weshalb ich noch schnell alles wieder weggeräumt hatte und in mein Zimmer ging, um mich bettfertig zu machen. Danach ging ich müde ins Bett und schlief sehr schnell ein. Morgen stand ein anstrengender, aber dennoch aufregender Tag an...

____________
Hey ihr🙈
Heute kam das Kapitel etwas früher, da ich gleich zu meinem Bruder fahre, weil er Geburtstag hat und das dann nicht hochladen kann. Ich Wünsche euch auch schöne Ferien❤️ und ein angenehmes Wochenende😊

Undercover Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt