Kapitel 1

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Die letzte Nacht hatte ich wenig geschlafen, da ich mein Buch nicht weglegen konnte. Ich liebte es einfach mit meinen Büchern Raum und Zeit zu vergessen. Verschlafen ging ich die Treppe runter zur Küche und machte mir meine wilden Locken zu einem Zopf. Ich bereitete Frühstück vor. Naja Mom musste arbeiten und die Jungs würden sicher nicht helfen. Manchmal wünschte ich mir echt mit einer Schwester gesegnet zu sein, aber die beiden sind schon okay. Ich deckte den Tisch und stellte schonmal die Kaffeemaschine an, damit sich Josh, mein ältere Bruder, schonmal seine Tasse holen könnte. Er stand immer früher auf als Robin, der mein jüngerer Bruder meiner älteren Brüder war. Gähnend ging ich wieder hoch um die beiden zu wecken. Wie immer motzen sie mich zuerst an, stand dann aber trotzdem auf. Als ich unten ankam, stellte ich den Kaffee von Josh schon auf den Tisch und stellte die Tasse für Robin unter die Kaffeemaschine. Ohne ihren Kaffee wären die beiden aufgeschmissen. In der Zwischenzeit, ging ich nochmal schnell hoch in mein Zimmer und zog mich an. Ich entschied mich für eine bequeme Jeans und ein graues T-Shirt von Nike. Meine Haare machte ich nochmal ordentlich zu einem Zopf, der etwas höher war und schnappte mir mein Buch. Unten setzte ich mich, nachdem ich Robins Tasse auch auf den Tisch gestellt hatte, an den Tisch und wartete auf die beiden. Nach einem kurzen warten kam zuerst Josh und fünf Minuten später auch Robin runter. Als wir saßen las ich noch den Satz zu Ende und legte das Buch beiseite. Ich nahm mir eine Scheibe Brot und legte Käse mit Tomaten und etwas Pfeffer darauf. Ohne Butter, weil ich Butter hasste. Sie schmeckte mir einfach nicht, keine Ahnung wieso. Robin aß sein Brot, wie immer mit Fleischwurst und Josh aß sein Brot mit Salami und Schmelzkäse.

"Und wie habt ihr so geschlafen?" fragte ich und biss in mein Brot. Robin gähnte. "Nicht viel, hab die halbe Nacht durchgezockt." sagte er und grinste, bevor auch er in sein Brot biss. "Du und deine Konsole..." sagte ich und kassierte für den Kommentar einen genervten Blick von ihm. "Also ich hab ganz gut geschlafen und du Tori?" fragte Josh mich zurück. Ich schluckte mit einem Schluck Wasser die kleinen Brotkrümel hinter. "Die Buchstelle war so spannend, da konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen." sagte ich und wurde leicht rot. Robin verschluckte sich und hustete. "Du immer mit deinen dummen Büchern." sagte er und beide lachten. Ich rollte die Augen und sah beide gereizt an. "Wenigstens haben meine "dummen Bücher" wie du sie nennst einen guten Zweck und außerdem schreie ich nicht rum so wie du." sagte ich und machte eine Grimasse währenddessen. Ich sah, wie Josh die Lippen aufeinander presste. Triumphiert lächelte ich und aß auf. Immer dieser sinnlose Machtkampf zwischen Geschwistern. Jeder, der Geschwister hatte, kannte es. "Dad hat wahrscheinlich schon wieder eine neue Mission. Dafür müssen wir bestimmt wieder umziehen." sagte Robin und holte sich noch eine Scheibe Brot. "Ja ganz sicher." sagte Josh und trank seinen Kaffee langsam. Er genoss ihn immer, was mich oft amüsierte. Ich hingegen nickte nur stumm. Josh sah uns beide nachdenklich an. "Soweit ich weiß, soll ihm Helena und einer von uns helfen." sagte er ohne seinen Blick abzuwenden. Unsere Mom nannte er immer Helena, das war ihr richtiger Name. Solange ich schon denken konnte, nannte er sie so und ich hörte noch nie, wie er sie Mom oder so nannte. "Wird bestimmt lustig" sagte Robin voraus und grinste. Josh nickte und trank seinen Kaffee weiter. "Hmm" sagte ich und hatte die zweite Scheibe fast aufgegessen. "Weißt du auch wohin?" fragte ich Josh. Er zuckte mit den Schultern und ich atmete einmal schwer aus. Schon wieder umziehen, yay! Am liebsten würde ich hier bleiben, ich fand es recht gemütlich hier und fühlte mich wohl. Nach dem Frühstück räumten wir ab und die Jungs gingen hoch. Sie zogen sich um, um joggen zu gehen. Ich schmierte Mom zwei Brote und machte ihr einen Kaffee. Vorsichtig klopfte ich an und wartete, bis sie mich herein bat. Das war eine unserer wichtigsten Regeln. Gehe nur ins Arbeitszimmer, wenn du entweder dazu aufgefordert oder hereingebeten wurdest. Nicht lange, dann bekam ich eine Antwort. Gekonnt öffnete ich die Tür und trug das Tablett rein. In diesem Raum bekam ich immer eine Gänsehaut, weil ich es nicht mochte. Klar wir wohnten nie lange an einem Ort, dennoch wohnten wir hier seit drei Wochen, was ich als normal empfand. "Morgen Mom!" sagte ich und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange. "Guten Morgen Spätzchen!" sagte sie und sah mich nur kurz an. "Kann ich dich was fragen?" fragte ich sie schüchtern und sah auf den Boden. "Ja was ist denn?" fragte sie und drehte sich nun zu mir. "Josh meinte, dass wir wieder umziehen, wegen einer neuen Mission und er meinte, dass einer von uns da involviert wäre." sagte ich und kaute auf meiner Lipper herum. "Ja wir ziehen nach London. Ihr werdet wahrscheinlich alle drei mit einbezogen werden, aber ich bin mir sicher ihr werdet das großartig meistern." sagte sie und schenkte mir ein kurzes Lächeln. Ich nickte zufrieden und schloss die Tür wieder hinter mir. Kurz schloss ich meine Augen und atmete tief durch. Manchmal rastete sie aus, weil ich sie störte. Früher hatte ich mich länger bei ihr aufgehalten, doch dann hatten wir einmal einen Streit und seitdem ist unsere Mutter-Tochter Beziehung kompliziert.

"Tori? Bist du fertig?" hörte ich Robin nach mir rufen. Schnell rannte ich hoch und zog mir meine Sportsachen an. Die Jungs warteten draußen und dehnten sich schonmal. "Sorry Jungs, ich hab Mom noch schnell Essen gebracht und sie wegen unserem bevorstehendem Ereignis gefragt." sagte ich getarnt, natürlich wussten sie, wovon ich sprach. "Wohlmöglich gehen wir alle mit meinte sie." sagte ich und zog meinen Zopf nochmal nach. Verständlich nickten beide. "Na dann." sagte Robin und grinste. "Wettrennen?" fragte er herausfordernd. Wir drei sahen uns an und sprinteten dann los. Leider hatten wir alle eine sehr gute Ausdauer. Und keiner von uns wollte nachgeben. Irgendwann wurde Robin langsamer und Josh auch. Da einer meiner stärken meine Schnelligkeit war, zog ich eiskalt an ihnen vorbei und gewann somit das Wettrennen. Gespielt gähnte ich und lächelte die beiden an. "Ich wäre fast eingeschlafen, so langsam wart ihr." sagte ich und lachte. Die beiden hingegen rollten die Augen. Ich zuckte unschuldig mit den Schultern. Wir dehnten uns, joggten danach noch eine Runde und schließlich wieder nach Hause. Dort angekommen, rannten wir, um als erstes unter der Dusche zu stehen. Leider verlor ich, da die beiden nun einmal stärker als ich waren. Josh gewann knapp und Robin ging genervt in sein Zimmer. Lächelnd schüttelte ich den Kopf und machte die Tür zu. Ich entschloss mich noch etwas am Boxsack zu üben. Nach eineinhalb Stunden dehnte ich noch einmal und ging dann auch duschen. Danach setzte ich mich aufs Sofa und las mein Buch weiter. Ab und zu hörte ich Robin leise schreien, er war wie sonst auch an seiner Konsole. Wie in Trance las ich mein Buch und verschwand in einer anderen Welt. Nach einiger Zeit fiel mir auf, dass es still war, zu still. Ich schloss mein Buch und stand auf. Irgendetwas gefiel mir nicht. Angespannt ging ich nach oben. Robin schrie nicht mehr und Josh war auch ganz leise. Gerade wollte ich leise Robins Tür öffnen da klingelte mein Handy. Nachdem ich fast einen Herzinfarkt hatte, ging ich dran.

"Hallo?" fragte ich, da ich ja schlecht einen Namen sagen konnte, hatte ich es mir angewöhnt. "Hey Süße, na wie geht's dir?" fragte mich mein Dad. Wenn er mich anrief, was nebenbei eine Seltenheit war, war es wichtig. "Ganz gut, dir?" fragte ich ihn gespannt. "Naja könnte besser sein, vermisse euch." der übliche Satz eben... "Ich muss mit dir was wichtiges besprechen. Geh raus und steig in den silbernen Van vor der Haustür, der fährt dich zu mir." sagte er und ich nickte, was er natürlich nicht sehen konnte. "Okay, Dad ist alles in Ordnung?!" fragte ich besorgt. "Geh jetzt." sagte er und legte auf. Ich steckte mein Handy wieder in meine Hosentasche und fragte mich, was gerade geschehen war. Sowas war noch nie passiert. Ich schrieb Robin und Josh schnell eine Nachricht, dass ich weg war und nicht wusste wie lange. Dann zog ich mir meinen schwarzen Mantel und meine schwarzen Nike Schuhe an, verließ ich das Haus und stieg in den Van ein. Er hatte schwarze Scheiben und sah leicht gefährlich aus. Aber ich kannte den Fahrer. Daher wusste ich, dass er wirklich von meinem Dad aus hier war, was mich ein bisschen beruhigte.

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Hey ihr,

Das Kapitel ist leider recht kurz. Das werden die ersten paar leider auch sein, da ich da noch nicht wusste wie lang ein normales Kapitel ist. Ich hoffe, dass ist nicht allzu schlimm. Später werden sie aber länger werden. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel🙈 nächstes Kapitel Samstag 14.00 Uhr💕

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