Während der Busfahrt hörte ich durch Kopfhörer Musik und versank in meiner eigenen Welt. Die eineinhalb Stunden fahrt gingen recht schnell rum und der Bus hielt zum Glück direkt vor dem Internat. Ich fühlte mich hier einfach gut. Klar es war Schule, aber das meinte ich nicht. Hier waren meine Freunde und hier konnte ich etwas Normalität haben. Auf dem Weg in mein Zimmer erinnerte ich mich an Aidan und Nele oder eher an Thomas und mich. Lächelnd betrat ich das Zimmer. Niemand war da.
Verwundert sah ich mich um. Meine Uhr verriet mir, dass ich pünktlich war. Ich sah aus dem Fenster und sah sie auch nirgends. Mir kam ein Gedankenblitz und ich ging hoch aufs Dach. Dort saßen sie alle. Alles war schon fertig aufgebaut.
"Ah, seht mal wer uns mit seiner Anwesenheit begehrt." witzelte Sammy rum und kam direkt auf mich zu um mich zu umarmen. Lachend erwiderte ich die Umarmung. "Ja, ja da bin ich." stimmte ich mit ein. Wir begrüßten uns alle und unser geplanter Filmabend auf dem Dach konnte beginnen. "Sag mal Tori, hast du schon mit deinen Eltern geredet?" fragte Alice mich. Ich setzte mich hin und begann die Decke zu richten. "Naja, also ich habs versucht. Aber lass uns wann anders darüber reden okay?" redete ich mich raus. "Also heißt das, du gehst?" fragte sie mich mit Trauer in ihrer Stimme. "Ich weiß es nicht. Noch ist nicht alles verloren. Vertrau mir, ich mach das schon." sagte ich hoffnungsvoll zu ihr. Gerade wollten wir anfangen den ersten Film zu gucken, da wurde ich von Ronja und Sammy runter geschickt, um noch Decken aus unserem Zimmer zu holen. Ich ging runter und schlenderte die Flure entlang. Das alles wollte ich einfach nicht zurücklassen. Als ich die Tür öffnete blieb ich verwirrt stehen. Dort stand jemand in meinem Zimmer. Überall standen Kerzen, die den Raum gemütlich wirken ließen. Die Person drehte sich langsam um und erst jetzt erkannte ich sie. "Thomas?! Oh mein Gott was machst du hier?" freudig rannte ich auf ihn zu. Wir umarmten uns fest, als hätten wir uns Jahre nicht mehr gesehen. "Ich dachte, da ich früher entlassen wurde, könnte ich ja mal vorbeikommen." sagte er und küsste mich auf meinen Ansatz. Aus dem nichts machte ich eine hektische Bewegung und packte ihn mit meinen Händen auf seinen Unterarmen. Erschrocken sah er mich an. "Ich wollte doch Decken holen. Hilfst du mir?" lachte ich wegen seiner Reaktion. Mit rollenden Augen schüttelte er mich ab und nahm einige Decken. Ich liebte es einfach ihn zu erschrecken. Es war zu lustig um damit jemals aufzuhören. Zusammen gingen wir hoch. Immer wieder schubsten wir uns gegenseitig leicht, sodass der andere vorgehen konnte. Als die Treppe in Sicht war, sahen wir uns an und rannten so schnell wir konnten darauf zu. Thomas blieb auf der Hälfte stehen und verzog schmerzhaft sein Gesicht. Direkt als ich es gemerkt hatte, rannte ich zurück zu ihm. "Was ist los?" fragte ich vor Besorgnis und stützte ihn. Die Decken waren zu Boden gefallen. "Nichts, geht schon. Wir sollten hoch gehen, die anderen warten schon." log er und machte sich von mir los. "Thomas ich seh doch, dass du schmerzen hast. Am besten fahren wir dich ins Krankenhaus und lassen dich untersuchen." schlug ich vor und nahm mein Handy zur Hand. "Tori nein, es ist doch alles gut." redete er auf mich ein. "Ich sag nur schnell den anderen Bescheid, warte kurz." redete ich weiter als hätte er nie etwas gesagt. Thomas Atmung wurde schneller und er kratzte sich nervös am Unterarm. "Tori, bitte können wir einfach hoch gehen?" sagte er mit leicht erhobener Stimme. "Okay, wir können, komm ich helfe dir." bot ich meine Hilfe an. "Hör auf Tori!" schrie er wütend. Erschrocken zuckte ich zusammen. Schuldig schluckte ich, da ich ihm keine Beachtung geschenkt hatte. "Ich will nicht wieder zurück. Du gehst doch wieder und ich möchte bis dahin noch etwas Zeit mit dir verbringen. Können wir bitte einfach hoch gehen und eine schöne Zeit haben?" er sah mich bittend an. Ich nickte und sah voller Schuldgefühlen auf meine Füße.
Thomas trat näher zu mir und hob mein Kinn an. Er legte seine beiden Hände an meine Wange und zog mich in einen emotionalen Kuss, der sich endlos anfühlte. Nach dem Kuss legte er seine Stirn auf meine. Ich zog ihn in eine feste Umarmung. "Tut mir wirklich leid, ich hätte dir zuhören sollen. Ich hab mir nur Sorgen gemacht, die hätten dich ins Koma versetzt, wärst du nicht aufgewacht. Außerdem geh ich nicht weg. Also noch nicht. Ich kläre das, ich werde hier nicht weggehen. Versprochen." sagte ich in seine Brust hinein. "Noch nicht." sprach er seine Bedenken aus. Ich löste mich aus der Umarmung und sah ihn an. "Gar nicht." verbesserte ich ihn. Danach gingen wir hoch zu den anderen und sahen bis in die Nacht Filme. In Thomas Arme gekuschelt war ich eingeschlafen.
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Undercover
FanfictionDie 16 jährige Victoria, Tori hatte noch nie ein normales Leben. Sie lebte nie länger als zwei Jahre in der selben Stadt mit der selben Identität. Sie gehört zu eine Organisation von Agenten. Ihr Dad hat eine hohe Position und ist so gut wie der Lei...