Day 9 (Friday)

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Jimin

Nervös tippelte ich mit den Fingern auf der Tischplatte rum. Ich hatte die Nacht schlecht geschlafen und heute morgen Hoseok gebeten meine Tanzstunden zu übernehmen. Den ganzen Tag saß ich schon hier am Küchentisch und tat nichts.

Inzwischen ist es schon 13 Uhr und Lilly war immer noch nicht hier. Langsam machte ich mir ernsthafte Sorgen, dass ihr auch noch was zugestoßen ist.

"Hey, Jimin." Jungkook setzte sich mir gegenüber. "Iss wenigstens was. Du hast noch nichts gefrühstückt."

"Keinen Hunger.", brummte ich.

"Komm schon, was ist mit dir los?", kam jetzt auch schon Namjoon fragend in die Küche.

Kurz rang ich mit mir selber, aber erzählte ihnen dann doch was los war. "Ich habe einen kleinen Bruder namens Jihyun. Er ist wahrscheinlich irgendwie verletzt worden, doch ich habe keine Ahnung was genau er jetzt hat. Meine Cousine wollte heute vorbeikommen, um mir genaueres zu erzählen, doch sie ist noch nicht aufgetaucht und ich werde von Sekunde zu Sekunde immer nervöser."

Jungkook nahm mich in den Arm. "Das wird schon wieder. Am Ende wird alles gut.", versuchte er mich zu beruhigen.

"Außerdem ist es statistisch gesehen total unwahrscheinlich, dass ihm was Schlimmeres als ein Autounfall mit höchstens einer Gehirnerschütterung zugestoßen ist.", sagte Namjoon und setzte sich nun auch neben mich an den Tisch.

Jungkook sah ihn mit einem Dein-Ernst-Jetzt-Blick an, doch der Ältere ignorierte dies gekonnt.

"Danke.", nuschelte ich in Jungkooks Schulter. "Doch nicht dafür.", sagten beide im Chor.

Yoongi betrat die Küche und blickte irritiert zu uns herüber. "Was macht ihr den für ein Gesicht, wie drei Tage Regenwetter?", fragte er uns beiläufig, während er sich einen Löffel holte und sich aus dem Kühlschrank ein Joghurt genehmigte.

"Jimins Bruder geht es wahrscheinlich nicht gut.", erklärte Namjoon für mich. Jungkook hatte mich inzwischen wieder losgelassen.

"Oh. Tut mir leid.", bemerkte Yoongi. Irgendwie nahm ich ihm das nicht so ganz ab.

Plötzlich klingelte es an der Tür. Endlich! Ich wollte gerade aufstehen, doch Yoongi war schneller und öffnete sie schon mit seinem Joghurtbecher in der Hand.

"Morgeeeeeeeeeeeeeeeen!!!", rief eine gut gelaunte Stimme durch die Wohnung.

"Wir haben viertel nach Eins. Es ist lange nicht mehr Morgen.", grummelte Yoongi ihr entgegen.

Meine Cousine drängelte sich an ihn vorbei und sah sich kurz in der Wohnung um, um ein bisschen Orientierung zu bekommen. Schließlich sah sie mich durch die offene Küchentür und kam zu uns rüber.

"Morgen.", begrüßte sie nun auch uns.

Ich stand vom Stuhl auf und ging auf sie zu. "Hi, Lilly." Wir umarmten uns und ich atmete ihren unverkennbaren, ungewöhnlichen Duft von Seifenblasen ein.

Als wir uns lösten, grinste sie mich an. "Schön, dich wieder zu sehen."

"Darf ich vorstellen? Das ist meine Cousine Lilly. Der mit der Brille ist Namjoon und der ist Jungkook.", stellte ich sie meinen Mitbewohnern vor. "Und der Joghurt essende ist Yoongi."

"Du erinnerst mich irgendwie an eine Katze.", sagte sie an Yoongi gerichtet. Dieser verdrehte nur die Augen und ging aus der Küche raus.

Sowas passierte bei Lilly öfter. Sie sagte einfach was sie dachte, ohne erst zu überlegen, ob das eventuell andere treffen könnte oder nervig fänden. Multitasking halt, reden ohne zu denken.

But I'm an angel and you are a devilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt