Day 24 (Saturday)

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Jimi

Der Tag begann super. Mit einem erholsamen, ausgeruhten Schlaf, leckerem Frühstück und einem Telefonat mit meinem Bruder, dass es er jetzt wider komplett gesund sei. Ich hatte das Gefühl, dass nichts meine gute Laune heute verderben könnte. Heute sollte einfach ein guter Tag werden.

Yoongi und ich saßen zusammen auf der Couch. Ich lehnte mich seitlich gegen ihn an, während ich ein Buch las und Yoongi mit seinem Handy beschäftigt war. Namjoon war mal wieder mit Jin in der neuen Wohnung, um dort zu streichen oder so und Kookie traf sich mit einer Freundin.

Am Rande bemerkte ich, wie Yoongi sein Handy weglegte und nicht ganz wusste, was er jetzt tun sollte. Schließlich tippte er mich an.

"Jimin, können wir kurz reden." Seine Mimik sagte schon mehr als tausend Worte. Traurige Worte. Ich legte sofort mein Buch weg und nahm seine Hand, um ihm zu signalisieren, dass er mir alles sagen könnte.

Nervös biss er sich auf seine Unterlippe. Er hatte wohl einen Entschluss gefasst. "Jimin, glaubst du an Himmel und Hölle?" Verwirrt nickte ich mit dem Kopf. Dazu sagte ich lieber nichts. Schließlich durfte er nicht wissen, dass ich ein Engel bin, obwohl ich wünschte ich könnte es ihm sagen, dann wäre vieles wahrscheinlich einfacher.

"Nun, ich brauche daran nicht glauben.", fuhr er fort. "Denn ich weiß, dass es sie gibt. Jimin, ich... ich bin ein Sohn des Teufels und wurde für eine Mission auf die Erde geschickt." Mir fielen bald die Augen aus dem Kopf. Bitte lass das nur ein Traum sein.

"Ich weiß, dass muss ein Schock für dich sein, aber glaub mir meine Mission war es nicht dir dein Herz zu brechen." Das machte es nicht besser. Ich entzog ihm meine Hand.

"Darüber macht man keine Scherze.", versuchte ich ihn zur Vernunft zu bringen. Das konnte einfach nicht sein.

"Nein... Das ist kein Scherz.", meinte er und augenblicklich wuchsen aus seinem Rücken Federflügel, die so tief schwarz waren, dass sie nur von einem Teufel stammen konnten. Ich schrie auf und sprang vom Sofa. Tränen hatten sich in meinen Augen gebildet.

"Du bist ein Monster!", rief ich und zeigte meine weißen Engelsflügel. Yoongi sah nicht minder geschockt aus, als ich. Am liebsten würde ich im Erdboden versinken und nie wieder auftauchen.

"Jimin-", fing Yoongi an, doch ich konnte ihm nicht zuhören, ich wollte ihm nicht zuhören. Ich rannte in mein Zimmer und schloss mich ein. Ich hörte deutlich, wie Yoongi mir hinterher gerannt war und auch jetzt vor meiner Tür stand. Mir war es egal.

Ich ließ den Tränen freien Lauf und setzte mich vor meine Zimmertür. Warum? Warum ich? Das war doch alles nur eine blöder Albtraum. Moment... Der Traum! Ich hätte das vorhersehen müssen! Viele wünschen sich einen Traum, um gewarnt zu werden und ich bekomme einen und ignoriere ihn! Ich könnte mich selber schlagen.

"Jimin.", fing Yoongi noch mal an.

"Halt die Klappe!", keifte ich zurück. Vielleicht hat er es nicht verdient, dass ich mit ihm- Halt! Er hat es allemal verdient! Ich will nicht wissen, was er in seinen vorherigen Missionen alles getan hat. Bestimmt ist Jungkook dagegen noch harmlos.

"Hör zu ich-" Er verstand es einfach nicht.

"Hau ab! Lass mich in Ruhe!", schrie ich ihn noch mal an. Daraufhin hörte ich ein trauriges seufzen und schritte, die sich von meinem Zimmer entfernten. Ich ließ meinen Tränen endlich komplett freien Lauf und weinte bestimmt ein paar Stunden durch.

Irgendwann am späten Nachmittag versiegten meine Tränen einfach, ohne jede Vorwarnung. Ich wählte Namjoons Handynummer. Die Trauer hatte sich in Wut gewandelt.

"Hi, Jimin. Was gibt's?", begrüßte er mich am Telefon. Ich konnte gerade noch einen Schluchzer unterdrücken.

"Yoongi muss raus. Er darf nicht mehr bei uns wohnen. Schmeiß ihn sofort raus.", sagte ich sofort. Warum sollte ich um den heißen Brei herumreden, wenn es so oder so auf das selbe raus kommt.

"Wow, Jimin, stopp. Erstens können wir Yoongi nicht von jetzt auf gleich raus werfen und zweitens warum?", fragte er mich sichtlich verwirrt. "Hattet ihr Streit?"

"Nawww deren erster richtiger Beziehungsstreit?", hörte man Jin im Hintergrund von Namjoon sagen.

"Ob man das Streit nennen kann weiß ich nicht. Sagen wir mal, wir haben etwas über einander rausgefunden, was es uns unmöglich macht auch nur befreundet zu sein. Yoongi muss raus.", wiederholte ich noch mal.

"Jimin, wie wäre es, wenn du mir erst einmal sagst was überhaupt vorgefallen ist.", schlug Namjoon vor.

"Kann ich nicht. Ich- Ach, egal." Damit legte ich auf und raufte mir die Haare. Das durfte nicht sein. Wieso hatte ich ihn nicht erkannt? Warum musste ich mich auf diese aussichtslose Gefühle einlassen? Ein Klos bildete sich in meinem Hals, aber ich schluckte die wieder aufkommenden Tränen runter. Er war es nicht wert, dass ich um ihn weinte. Und doch tat ich es.

Yoongi

Was zur Hölle hatte ich getan? Ich dachte, wenn ich Jimin von mir erzähle, dann könnte ich ihm von meinem Problem erzählen und wir könnten gemeinsam eine Lösung finden, aber wie es aussieht kann ich das mit dem gemeinsam an den Nagel hängen.

Bitteschön Dad. Jetzt hast du deinen Willen. Ich bin nicht mehr mit Jimin zusammen. Nur tut es so unendlich weh. Ich konnte doch nicht wissen, dass er en Engel ist, obwohl das schon so einiges erklärt. Mein Dad hatte keine Akten über Engel und dazu hatte ich ihn noch nie irgendwie schlecht reden oder lügen gehört.

Eigentlich ist er gar nicht mein Fall und das komplette Gegenteil von mir, aber dennoch... liebe ich ihn.

Ich hatte mich wie Jimin in mein Zimmer zurück gezogen und legte mich lustlos auf mein Bett. Ich wollte am liebsten einschlafen und nie wieder aufwachen. Weil ich einfach so ein unglaublicher Idiot bin.

Mein Handy klingelte. Auf dem Display wurde mir Namjoon angezeigt. Lustlos ging ich ran und meldete mich mit einem gereizten: "Was?"

"Yoongi. Was ist zwischen dir und Jimin passiert? Warum bittet Jimin mich, dass ich dich aus der Wohnung schmeiße?", fragte er mich. Geschockt setzte ich mich auf.

"Das hat er gefordert?" Ich konnte es nicht glauben. So sehr verabscheute er mich also. Wenn er das verlangen konnte hatte er mich dann überhaupt jemals geliebt? Muss er ja, wenn er nicht lügen kann.

"Ja, hat er." Eine eisige Träne wanderte über meine Wange und tropfte auf die Bettdecke. "Also entweder ihr zwei kriegt das jetzt alleine hin oder ich und Jin kommen und zwingen euch das zu klären.", bestimmte Namjoon.

"Da gibt es nichts, was man klären kann.", sagte ich und legte auf. Ich ging zu Jimins Zimmer und versuchte die Tür zu öffnen. Sie war abgeschlossen. "Jimin-", fing ich an.

"Nein! Versuch nicht mich in deine Intrigen und Lügen zu verwickeln!", rief er mir dazwischen. Mit hängendem Kopf schlurfte ich zurück in mein Zimmer und schloss die Tür ab. Für den Rest des Tages ließ ich mich nicht mehr blicken und antwortete auch nicht auf Neunmalklug und dessen Freund, die an die Tür klopften. Und auch nicht später auf den Hasen.

But I'm an angel and you are a devilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt