Jimin
Gestern Abend war ich erst einmal in meinem Zimmer, um mich zu beruhigen, doch jetzt saß ich mit Jungkook und Namjoon in Jungkooks Zimmer und erzählte ihnen, was gestern vorgefallen war.
"... und dann fragte er, ob wir nach Hause gehen sollten.", beendete ich gerade meine Erzählungen. Jungkook grinste mich an, während Namjoon überlegend aus dem Fenster schaute.
"Also entweder er mag dich wirklich oder er tut nur so. Ich kann Yoongi überhaupt nicht einschätzen. Er ist mir ein Mysterium.", meinte Namjoon.
Jungkook widersprach ihm. "Als ob er nur so tut. Was hätte er denn davon außer, dass er Jimins Herz brechen würde? Siehst du? Gar nichts! Mach dir keine Sorgen Jiminie." Jungkook legte eine Hand auf meine Schulter.
Aber Namjoon hatte nicht ganz unrecht. Yoongi selber meinte ja Liebe macht einen doppelt angreifbar, Liebe ist unnötig und so was. Wollte er wirklich einfach nur mit meinen Gefühlen spielen? Aber würde er dann überhaupt noch zögern? Ach, ich weiß es nicht.
"Willst du heute vielleicht mit mir zu Tae gehen? Dann kannst du dich ein wenig ablenken. Ich weiß, dass Tae nichts dagegen haben wird.", bot mir Jungkook an. Dankend nahm ich die Einladung an. Aber erst musste ich noch ins Tanzstudio. Zum Glück musste ich heute erst ein wenig später hin.
Yoongi
Den ganzen Morgen blieb ich in meinem Zimmer. Ich wollte Jimin irgendwie nicht begegnen. Doch jetzt machte ich mich auf den Weg in die Küche. Eigentlich müsste er schon lange weg sein. Bei Jungkook und Namjoon wusste man das nie so genau.
Doch kaum bin ich aus meinem Zimmer raus, begegnete ich ihm auf dem Flur. Hatte er heute frei?
"Guten Morgen.", begrüßte ich ihn.
Ein schüchternes "Morgen" kam zurück. Ich ging weiter meinen Weg. Kurz darauf hörte ich die Haustür ins Schloss fallen. In der Küche saß Namjoon mit einer Schüssel Müsli vor ihm.
"Guten Morgen, Yoongi.", begrüßte er mich fröhlich. "Oh je, du siehst aus, als ob du nicht geschlafen hättest."
Ich schnappte mir einen Apfel und biss rein. "Ja, kann gut sein. Ich habe lange nachgedacht, aber bin leider nicht auf ein Ergebnis gekommen.", berichtete ich ihm.
"Willst du mir davon erzählen?", fragte er mich fürsorglich. Es wird echt traurig hier, wenn Namjoon auszieht. Vielleicht ziehe ja auch ich vorher hier aus.
"Ne, besser nicht. Wäre bestimmt langweilig mir zuzuhören." Um meinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen schüttelte ich den Kopf. Namjoon zuckte bloß mit den Schultern und aß sein Müsli weiter. Ich setzte mich zu ihm und aß meinen Apfel. Auch wenn wir nicht redeten war das besser als alleine im Zimmer zu hocken.
Am Mittag beschloss ich einfach einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Auf dem Weg durch die Stadt setzte ich mich auf die Nächstbeste Sitzgelegenheit und lauschte den Stadtgeräuschen.
"Hi, bist du nicht Yoongi? Ein Mitbewohner von Jungkook? Was machst du hier?" Das hatte ich jetzt nicht erwartet. Ich drehte mich zur Seite und sah Taehyung neben mir sitzen, der mich mit einem Boxlächeln ansah.
"Ja, der bin ich." Ist doch toll wenn man alleine sein will und dann kommt einfach ein Typ der dich kennt dahergelaufen. Ich liebe es.
"Wartets du auf wen?", fragte mich dieser Typ weiter.
"Nein.", antwortete ich einfach wortkarg. Ist ja nicht mein Problem, wenn er mich unhöflich findet.
"Jungkook meinte schon, dass du nicht allzu gesprächig am Anfang bist." Warum redeten die über mich? "Hey, hast du vielleicht Lust mitzukommen? Ich treffe mich nachher mit Jungkook. Er hat bestimmt nichts dagegen, da bin ich mir sicher.", bot mit Taehyung an.
Innerlich seufzte ich gerade. Eigentlich wollte ich alleine sein, aber dann kann ich mir wenigstens sicher sein, dass sie sich nicht näher kommen. Also nahm ich das Angebot dankend an und wir gingen Richtung Taehyungs Wohnung.
Er erzählte mir, dass er eine eigene Wohnung abseits der Innenstadt besaß. Sie sei nicht besonders groß, aber hätte genug Platz für ein paar Leute. Er hielt mir auch einen elend langen Vortrag über sein Studium. Redete er im Schlaf genauso viel?
Bei seiner Wohnung angekommen gingen wir zu ihm ins Wohnzimmer und ich schaute mich um. An den Wänden hingen Bilder, die anscheinend von Taehyung selber gemalt worden sind. Seine Unterschrift steht in jeder linken Ecke der Bilder.
Wenig später klingelte es an der Wohnungstür. Taehyung machte auf, während ich im Wohnzimmer sitzen blieb. Ich hörte Jungkooks Begrüßung durch die Wohnung hallen. Anschließend kamen sie ins Wohnzimmer, doch Jungkook war nicht alleine hergekommen. Neben ihm kam Jimin mit rein.
"Ich habe Jimin mitgenommen. Ich hoffe das geht klar.", sagte Jungkook gerade.
"Ja, kein Problem. Ich habe auch Yoongi auf der Straße aufgegabelt.", lachte Taehyung.
Erst jetzt drehten sich Jimin und Jungkook in meine Richtung um. Jungkook lächelte mich an, doch Jimin wusste anscheinend nicht wo er hin gucken sollte und wie. In seinem Gesicht spiegelten sich in kürzester Zeit die verschiedensten Emotion ab. Er wechselte von fröhlich zu verwirrt über traurig zu wütend bis zu gleichgültig.
Es setzten sich alle zu mir an den Wohnzimmertisch und fingen eine Unterhaltung an. Jimin versuchte mich möglichst zu ignorieren, doch es gelang ihm einfach nicht. Immer wieder lugte er zu mir hinüber oder wollte auf Dinge die ich sagte etwas erwidern, aber schloss meist dann noch rechtzeitig den Mund.
Warum war er jetzt so? Was ging in seinem Kopf vor? Vielleicht hasst er mich jetzt auch einfach wegen gestern. Nein, das würde kein Sinn ergeben. Jimin ist nicht der Typ fürs Hassen und schon gar nicht wegen so einer Kleinigkeit. Obwohl, war das überhaupt nur eine Kleinigkeit?
Ich meine, dieser fast Kuss hat mich ganz schön verwirrt und ich bin mir immer noch nicht sicher, was ich Jimin gegenüber jetzt genau empfinde und was empfindet er überhaupt gegenüber mir? Sieht er mich nur als ein Mitbewohner oder hat er Gefühle für mich.
Sein Verhalten würde sich dann ganz schnell klären, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass mich jemand liebt. Ich war ein Teufel und könnte niemals eine Beziehung mit irgendwem anfangen. Das wäre nicht gut für die andere Person.
Wir verbrachten den ganzen Nachmittag und Abend bei Taehyung, doch als Namjoon anrief und fragte, wo wir denn alle seien, hatten wir uns auf den Weg gemacht. Jimin hatte am Ende tatsächlich aufgegeben mich zu ignorieren.
In der Wohnung saß ein wartender Namjoon am Küchentisch und schaute uns vorwurfsvoll an.
"Wisst ihr wie viel Uhr es ist? Wir haben halb elf! Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Könnt ihr das nächste mal einen Zettel hinterlassen, wo ihr so lange bleibt oder mir schreiben, sodass ich weiß dass ihr nicht gekidnappt oder angefahren wurdet.", regte sich Namjoon auf. Er benimmt sich ja wie ein Helikoptervater. Wir sind doch alle schon längst Volljährig.
"Tut uns leid, Namjoon.", entschuldigte sich Jimin.
Letztendlich gingen wir dann alle zu Bett. Ein bisschen Schlaf hat noch niemanden geschadet.
DU LIEST GERADE
But I'm an angel and you are a devil
FanfictionEin junger Engel namens Jimin bekam den Auftrag einen Jungen auf der Erde zu beschützen. Yoongi, der Sohn des Teufels bekam den gleichen Jungen, aber sollte er ihn nicht beschützen, sondern sein Leben zerstören. Wäre da nicht eine verbotene Liebe u...