Day 21 (Wednesday)

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Yoongi

Das ging mir zu schnell. Das ging mir viel zu schnell. Gestern hatte ich Jimin meine Gefühle gestanden, er mir auch, wir hatten uns geküsst, sind zusammen und hatten es unseren Freunden erzählt. Das ging alles zu schnell. Eigentlich wollte ich es noch nicht irgendjemandem erzählen, aber Namjoon hatte Jimin gehört und dann mussten wir uns solche lästigen Fragen anhören, wo die Antworten Namjoon und Jungkook eigentlich nichts angingen.

Nachdenklich versuchte ich ein paar Songs zu produzieren, aber ich konnte mich nicht richtig konzentrieren. Ein Teil in mir schrie förmlich danach die Beziehung mit Jimin zu beenden, aber ein anderer Teil sagte mir, dass Jimin vielleicht das beste war, was mir passieren konnte. Ich hatte keine Ahnung von Beziehungen und wusste demnach auch nicht welchem Teil in mir ich glauben sollte.

Es klopfte an meiner Tür. "Herein.", rief ich. Kurz darauf betrat Namjoon mein Zimmer und setzte sich auf mein Bett. Offenbar dachte er nur überhaupt nicht daran seinen Grund für sein Auftauchen zu begründen und starrte mich nur lächelnd an.

"Was?", fragte ich ein wenig genervt.

"Ich dachte du hasst die Liebe und hältst Beziehungen für unnötig.", meinte Namjoon. Ein wenig verdutzt drehte ich mich zu ihm um. Wie kam er jetzt darauf? Dann erinnerte ich mich an den Streit zwischen Jimin und mir. Ich atmete einmal tief ein und aus, denn eigentlich hatte ich meine Meinung nicht geändert.

"Sagen wir mal so.", fing ich an zu reden. "Ich möchte herausfinden , ob ich recht habe. Okay, nicht ganz. Ich weiß selber nicht genau was ich denken und fühlen soll. Ja, ich mag Jimin und ich denke ich habe mich in ihn verliebt, aber andererseits halte ich tatsächlich nicht viel von Liebe." Namjoon zwinkerte mir zu.

"Ich glaube du verwirrst dich so nur selber. Dein Herz sagt dir eindeutig, dass Jimin der Richtige für dich ist, aber dein Verstand schaltet sich ebenfalls ein. Ich hatte dieses Problem bei Jin auch am Anfang, doch ich habe mich entschieden auf mein Herz statt auf meinen Verstand zu hören. Jetzt bin ich schon mehrere glückliche Jahre mit Jin zusammen. Und der Zweifel ging irgendwann von alleine.", versuchte Namjoon mich wahrscheinlich zu beruhigen. Allerdings machte mich das nur noch nervöser, weil man mir von kleine auf gesagt hatte ich solle immer auf meinen Verstand hören und nie meine Gefühle mit in meine Taten einmischen lassen.

Ich lächelte ihn an und drehte mich wieder zu meinem Laptop und klappte ihn zu. Es hatte keinen Zweck zu produzieren, wenn ich nicht bei der Sache war.

"Jetzt habe ich doch tatsächlich vergessen weswegen ich eigentlich hier bin.", sagte Namjoon und verließ kopfschüttelnd mein Zimmer.

Namjoon hatte recht. Bisher hatte ich hatte mein ganze Leben lang meine Gefühle ignoriert. Es war nun endlich so weit mich wenigstens einer Person so zu zeigen, wie ich wirklich war. Was soll an einer Beziehung schon so schlimm sein? Schließlich ist Jimin ein ganz normaler Mensch und mein Vater kann mir nicht verbieten Kontakt zu einem zu haben.

Am Vormittag kam Jimin nach Hause. Zur Begrüßung ging ich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ich hatte zwar keine Ahnung, wie man Beziehungen führte, aber immerhin genug Filme geschaut, um wenigstens ein bisschen darüber zu wissen.

"Hi.", sagte Jimin noch etwas schüchtern. Offenbar hatte er sich genauso wie ich noch nicht daran gewöhnt, dass wir eine Beziehung führten.

"Wie wars?", fragte ich, um das Gespräch am laufen zu halten.

"Na ja. Es geht gerade im Tanzkurs eine Grippewelle um. Deswegen ist die Hälfte der Kinder krank.", erzählte er, während er sich dir Schuhe auszog. Anschließend liefen wir zusammen in mein Zimmer.

"Hoffentlich steckst du dich nicht an. Ich habe keine Lust meinen kranken Freund wieder gesund pflegen zu müssen." Wir ließen uns auf mein Bett fallen. Einige Minuten war es still, bis sich Jimins Magen meldete. Das Grummeln lies mich schmunzeln.

But I'm an angel and you are a devilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt