Yoongi
Als ich auf dem Boden ankam sah ich vor Angst kurz schwarz vor Augen. Jackson schrie auf, doch mich interessierte dass herzlich wenig. Sofort rappelte ich mich auf und sah angsterfüllt zu Jimin. Zum Glück hatte er sich noch rechtzeitig geduckt. Kurz über seinem Haarschopf war ein loch in der Wand.
Ich nahm die Pistole, die Jackson fallen gelassen hatte und schlug damit Jackson, der gerade aufstehen wollte nieder. Bewusstlos blieb er liegen, doch es war mir so was von egal. Die Pistole pfefferte ich in die nächste Ecke.
Jimin zitterte vor Angst. Behutsam nahm ich ihn an die Hand.
"Komm, Jimin. Lass uns von hier verschwinden. Wir könnten zu deinem Mitarbeiter gehen. Wie hieß er? Hoseok?", schlug ich mit ruhiger Stimme vor. Jimin nickte und stand nun vollständig auf.
Gerade als wir das Zimmer verlassen hatten und in den Flur traten, stellte sich uns wieder jemand in weiterer Entfernung in den Weg. Es war Woozi mit ausgebreiteten Flügen und einem zwanzig Zentimeter langem Küchenmesser in der Hand. In seinem Blick lag etwas gequältes. Er konnte noch nie gut Menschen verletzten, weswegen er meist nur als Spion von unserem Vater eingesetzt wurde.
"Es tut mir leid, Yoongi. Ich muss es tun.", entschuldigte er sich nur, zog seine Flügel ein und schritt mit erhobenem Messer auf uns zu.
Ich wusste in diesem Moment ehrlich nicht was ich tun sollte. Hinter uns lag Jackson, der jeden Moment aufwachen könnte und vor uns Woozi, der uns abstechen wollte.
Jimin reagierte in diesem Moment schneller als ich. Er auf Woozis linke Seite zu. Natürlich ging mein Bruder darauf ein und lief nach links. Jimin wich schnell nach rechts aus, doch ein bisschen zu spät. Woozi schaffte es mit der Messerspitze Jimin an der Wange einen tiefen Kratzer zu verpassen.
Jimin zischte scharf auf, doch ließ sich nicht beirren. Er nutzte Woozis Verwirrung aus und schlüpfte unter seinem Arm hindurch. Mit de Seite seiner Flachen Hand schlug er von hinten gegen seine Schläfen, woraufhin Woozi sofort zusammenklappte.
Erschrocken betrachtete ich das Schauspiel, denn das Messer landete nur wenige Zentimeter entfernt von seinem Gesicht. Als ich mich vergewissert hatte, dass er nicht verletzt ist sah ich Jimin an, der selbst ganz erstaunt wirkte.
"Tut mir leid, ich weiß nicht was ich da getan habe. Ich kannte diese Technik von der Theorie und wusste instinktiv, was ich zu tun hatte.", versuchte er sich irgendwie zu erklären, doch mir war es egal woher er das konnte. Ich ging zu ihm und gab ihm einen kurzen Kuss.
"Du steckst halt voller Überraschungen. Und jetzt los. Wir müssen hier weg." Ich zog meinen Freund zur Haustür. Nachdem wir uns unsere Schuhe angezogen hatten gingen wir im Laufschritt zu Hoseok. Überall war es gerade besser als hier. Leider hatte ich kein Auto, sonst wären wir schneller da gewesen.
Ich achtete genau auf unsere Umgebung und schaute jedem der uns entgegen kam genau ins Gesicht. Schließlich konnten Jackson und Woozi aufwachen oder Diana war irgendwo eingeplant. Mit jedem Schritt wuchs meine Angst um Jimin immer mehr. Ich wollte ihn nicht verlieren.
Als die angespannte Stimmung zwischen uns zum zerreißen war hörte ich ein Motorrad laut aufheulen. Kann sein, dass ich überängstlich war, aber ich zog Jimin mitten in eine Menschenmenge, damit wir weniger auffielen.
Doch dem Motorradfahrer war dies scheinbar herzlich egal. Man hörte nur, wieder den Motor aufheulen und die Menschen hinter uns schreien. Im nu war der Platz leer, da die Menschen vor Angst geflohen sind. Der Motor wurde immer lauter. Als ich kurz nach hinten sah riss ich die Augen vor schreck weit auf.
Diana saß mit einem Grinsen auf ihrem Gesicht auf dem Motorrad und steuerte direkt auf Jimin zu. Mir blieb keine andere Möglichkeit. Ich ließ meine Flügel erscheinen, riss Jimin in meine Arme und mit einem kräftigen Flügelschlag hob ich vom Boden ab. Ich hielt Jimin fest in meinen Armen, während er sich an mich klammerte.
"Yoongi, was-", doch weiter kam er nicht, da stoppte auf einmal die ganze Welt um uns herum. Wortwörtlich. Alles um uns herum erstarrte einfach. Die fliehenden Menschen, die fahrenden Autos, sogar Diana war mitten in ihrer Fahrt erstarrt. In ihrem Blick konnte man ihren Ärger darüber sehen, dass ich abgehoben war.
Ich landete wieder, doch Jimin ließ ich nicht los. Das war mir alles viel zu suspekt. Zu recht. Von allen Seiten kamen auf einmal Männer und Frauen auf uns zu. Allesamt mit weißen Engelsflügeln.
Ich hielt Jimin ein wenig lockerer fest, sodass ich nur noch meinen Arm um seine Hüfte gelegt hatte. Auch Jimi ließ nun seine Engelsflügel erscheinen. Vermutlich um sich zu erkennen zu geben. Die Männer und Frauen zogen einen relativ engen Kreis um uns herum. Wegen des ganzen weiß um uns herum wirkten meine Flügel besonders Schwarz.
"Teufel! Gehen Sie weg von dem jungen Jimin und wagen Sie es nicht zu fliehen. Viele unsere schnellsten und besten Flieger sind unter uns.", sprach ein Mann mittleren Alters. Ich sah mich ein wenig um und erkannte Mr Überfreundlich unter den Engeln. Doch anstatt Jimin loszulassen zog ich ihn ein wenig fester an mich ran. Jimin selbst hatte noch eine Hand an meine Hüfte gelegt und die andere ruhte auf meiner Schulter.
"Teufel! Ich will mich nicht wiederholen!", rief der Mann ungeduldig. Der sollte mal Aggressionstherapien machen. Langsam ließ ich meine Hand von Jimin gleiten, um ihn in keine Schwierigkeiten zu bringen und ging sogar ein Schritt zur Seite, doch Jimin hielt sofort meinen Arm mit seiner Hand fest, sodass ich nicht weggehen konnte.
"Teufel, hiermit sind Sie festgenommen für all ihre Taten. Von Mord über Diebstahl bis hin zur Verführung und dem Versuch einen Engel zu kidnappen." Während der Mann das sagte näherten sich die Engel hinter. Sie nahmen schnell meine Flügel und banden sie eng zusammen, dass es schon weh tat.
"Nein!", schrie Jimin schrill und wollte seine Gefährten weg schubsen, doch Mr Überfreundlich aka der Verräter hielt Jimin fest. "Das könnt ihr nicht tun!" Tränen bildeten sich in seinen Augen. "Er hat nichts getan! Er will sich ändern! Er ist mein fester Freund!" Er versuchte sich aus Mr Überfreundlichens Umklammerung zu lösen, doch er war einfach zu stark.
"Seht Ihr Mister Alba? Ich sagte doch, dass das Monster ihm die Sinne vernebelt hat.", sagte der Verräter so überzeugt, dass ich ihm am liebsten eine geklatscht hätte. Währenddessen hatten die Engel mir die Hände hinter dem Rücken in Handschellen gelegt und hielten mich jeweils rechts und links fest. Ich war nun ein Gefangener, doch für Jimin würde ich das jederzeit in Kauf nehmen.
Endlich schaffte Jimin es sich loszureißen und stürmte auf diesen Mr Alba zu. Vor ihm viel er auf die Knie. "Bitte! Bitte tut ihm nichts und lasst ihn frei!", bettelte er, doch der Engel blieb hart und zeigte nicht ein Hauch von Mitgefühl.
Jimin stand wieder verzweifelt auf und lief auf mich zu. Die anderen wollten ihn hindern, doch er kam zu mir durch und umarmte als ob er mich das letzte mal sehen würde. Was es natürlich auch sein konnte. "Ich werde dich daraus holen. Ich werde dich beschützen. Ich werde-"
"Das reicht!", schrie ein andere Engel riss Jimin gewaltsam von mir und schmiss ihn zu Boden. Er landete sehr unsanft auf, doch die anderen nutzten dies und flogen ein Stück in die Luft. Eine eisige Träne rollte über Jimins Wange. Es tat mir so unendlich leid, dass ich nicht auf meinen Vater gehört hatte und ihn egoistischerweise bei mir haben wollte.
"Wir sehen dich bei der Anhörung morgen um vierzehn Uhr.", beafahl der Oberengel. Es tut mir so leid. Und dann flogen sie mit mir fort und Welt unten bewegte sich weiter. Jimin wollte gerade hinterher, doch Diana hielt ihn auf, indem sie wie eine Irre hinter ihm her raste.
Als er nicht mehr zu sehen war spürte ich, wie heiße Tränen sich auf meinen Wangen den Weg nach unten suchten. Ich weinte. Zum ersten mal in meinem Leben.
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But I'm an angel and you are a devil
FanfictionEin junger Engel namens Jimin bekam den Auftrag einen Jungen auf der Erde zu beschützen. Yoongi, der Sohn des Teufels bekam den gleichen Jungen, aber sollte er ihn nicht beschützen, sondern sein Leben zerstören. Wäre da nicht eine verbotene Liebe u...