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"If this is to end in fire, then we should all burn together. Watch the flames climb high into the night. Calling out father, oh, stand by and we will watch the flames burn auburn on the mountain side..."

Die untergehende Sonne tauchte den Himmel in ein dunkles Rot. Rot wie Blut... Ich konnte die leisen Gespräche der Zwerge hören, welche ein paar Meter von mir entfernt standen. Wir warteten auf Bilbo. Der Hobbit sollte auskundschaften, wie weit entfernt die Orks waren. Ich saß allein an einen Baum gelehnt und sang ein Lied vor mich her, dass meine Mutter mir früher vorgesungen hatte. Es war ironisch, wie sehr es jetzt auf unsere Situation zutraf.

"And if we should die tonight, then we should all die together. Raise a glass of wine for the last time. Calling out father, oh, prepare as we will watch the flames burn auburn on the mountain side. Desolation comes upon the mountain side..."

Ich verlagerte mein Gewicht auf die andere Seite, sodass die Rinde des Baumes nicht mehr so sehr gegen meine Schulterwunde drücken würde. Tatsächlich war diese schlimmer als meine Wunde am Kopf, was ich nicht erwartet hätte.

Seit die Zwerge wussten, was ich war, war die Stimmung etwas angespannt. Bofur, Thorin, Fili, Kili und Bilbo behaupteten zwar immer wieder, mir zu trauen, doch bei den anderen war ich mir nicht so sicher. Es würde vermutlich eine Weile dauern, bis sie sich daran gewöhnt hatten, doch Gandalf meinte, dass irgendwann Gras über die Sache wachsen würde. Ich hoffte es.

Das leise Knacken eines Asts hinter mir verriet, dass jemand zu mir lief. Ich ließ mich nicht stören und sang weiter, selbst, als Kili sich mir gegenüber setzte.

"Now I see fire inside the mountain, I see fire burning the trees and I see fire, hollowing souls, and I see fire, blood in the breeze... And I hope that you'll remember me."

"Das ist ein wunderschönes Lied." Kili hatte die Knie angewinkelt und seine Ellbogen darauf abgelegt. "Woher kennst du es?"

"Meine Mutter hat es uns immer vorgesungen, als wir noch klein waren. Wenn wir nicht schlafen konnten." Bei der Erinnerung daran musste ich lächeln. "Es ist mir nach all den Jahren wieder eingefallen, weil es... Naja..."

Zum ersten Mal, seit er sich gesetzt hatte, sah ich ihn nun an und mir fiel auf, dass er etwas in der Hand hielt. "Was hast du da?" Neugierig versuchte ich, es zu erkennen. Kili öffnete seine Hand und zum Vorschein kam ein schwarzer Stein mit eingravierten Runen. "Es ist ein Talisman. Meine Mutter hat ihn mir gegeben", erzählte er. "Damit ich mein Versprechen nicht vergesse."

"Was hast du ihr versprochen?"

Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. "Dass ich zu ihr zurückkehre... Sie denkt, ich sei waghalsig."

Ich musste schmunzeln. "Da hat sie auch ein wenig recht, meinst du nicht?"

Er zwinkerte mir zu. "Nein, meine ich nicht."

Ohne wirklich darüber nachzudenken, legte ich meine Hand auf seine. Überrascht sah Kili auf. "Du wirst dein Versprechen einhalten", hauchte ich. "Ich weiß es."

Er zuckte mit den Schultern. "Womöglich... Du, Tia?"

"Ja?"

Er schluckte, schien beinahe nervös. Es war ein seltener Anblick. "Ich, ähm... Ich wollte dir nur sagen, dass-"

"Wie nah ist die Meute?", hörten wir da Thorin fragen. Ich sah auf und entdeckte Bilbo. "Er ist zurück! Komm." Ich zog Kili an der Hand hoch, ließ ihn dann sofort wieder los, und wir eilten dem Hobbit entgegen.

"Zu nah", antwortete Bilbo auf Thorins Frage. "Ein paar Wegstunden, mehr nicht. Aber es kommt noch schlimmer."

"Haben die Warge uns gewittert?", wollte Dwalin wissen.

↬ 𝐓𝐈𝐀 // 𝐊𝐢𝐥𝐢, 𝐓𝐡𝐞 𝐇𝐨𝐛𝐛𝐢𝐭 *not yet edited*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt