❌BEHIND THE FENCE❌ #3

23. Juni + Erpresser = Date #2

Jakes Sicht

Vor einem Imbiss hielt ich an und stieg von meinem Fahrzeug ab. Mika drückte mir eingeschnappt den Helm in die Hand und kurz darauf betraten wir den Laden.

Eine nette Frau brachte uns zu einem abgeschieden Platz am Fenster. Dort setzten wir uns und bekamen die Bestellkarten.

„Kann ich Ihnen denn schon etwas zu Trinken bringen?", wollte sie höflich wissen.

„Ja zwei mal Cola.", bat Mika freundlich und zeigte mit den Fingern die Anzahl zwei.

„Gestrichen.", sprach ich dazwischen, als sie sich gerade eine Notiz machen wollte. „Zwei Bier bitte.", bestellte ich und sie sah zu Mika. Seufzend ließ er es zu und die Frau tappelte davon.

„Ich kann dir doch kein Alkohol geben."

„Mika. Ich bin 17 und du 22? 23? Da kann man doch auch mal etwas trinken. Sei nicht immer so ein Spießer.", murmelte ich und nahm ihm die Speisekarte aus der Hand. Ich lehnte mich im Stuhl zurück und streckte meine Beine aus. Dabei trat ich aus Versehen gegen etwas. Ich sah unter den Tisch und stellte fest, dass es Mika war, den ich gelatscht hatte. Grinsend trat ich noch mal zu und er zurück.

Leicht sauer blickte ich zu ihm. Doch er tat einen auf unschuldig und starrte nach draußen. Also ärgerte ich ihn weiter und er mich zurück.

„Du benimmst dich wie ein kleines Kind, Jake.", lächelte mich Mika an und stützte seinen Kopf in seine Hände, wobei ihm eine Strähne ins Gesicht fiel.

So zu zweit hier zu sitzen, fühlte sich wirklich ein klein wenig wie ein Date an. Aber das konnte ich auf keinen Fall zugeben. Mika zu necken, ist doch der beste Zeitvertreib – dachte ich mir.

Gerade als ich wieder zum Tritt ausholte, zog er sein Bein weg und grinste mich dämlich an.

„Du bist nicht besser.", brummte ich. Und stellte die Speisekarte zwischen uns. Schmollend legte ich meinen Kopf auf meinen Arm, der auf dem Tisch lag. Von unten blickte ich die Gerichte durch. Doch plötzlich erschien ein Zeigefinger auf der Karte und sie fiel um. „Mika.", zischte ich und krallte sie mir.

Er kicherte nur und fragte: „Hast du schon was?"

„Nein. Du lenkst mich ja ständig ab.", gab ich ihm die Schuld und er sah in die zweite Karte, welche die Frau bei uns gelassen hatte. Daraufhin vergrub ich meinen Kopf wieder in der Auswahlmöglichkeit meines Abendbrots und sah ab und zu heimlich über die Karte zu Mika. Doch sofort wandt ich wieder meinen Blick ab und las ein Gericht nach dem anderen.

„Haben Sie sich schon entschieden?", wollte die Frau wissen und ich erschrak.

„Ja ich nehm die 76.", lächelte Mika sie an, während sie uns die Getränke reichte.

„Ich nehm die 98.", meinte ich und trank einen großen Zug aus dem 0,5l Glas.

Die Kellnerin notierte sich unsere Bestellung und zischte ab.

Mika legte die Karten bei Seite und meinte: „So übel ist es gar nicht."

„Was?", fragte ich genervt.

„Das Date."

„Das ist kein verschissenes Date!", schrie ich ihn an und zog ihn über den Tisch zu mir. Angesäuert musterte ich den Babylehrer.

„Hast du doch aber selbst gesagt.", stichelte er mich an.

„Also willst du jetzt nichts mehr von deiner Schlampe, sondern was von mir?", fragte ich ernst und meine Augen zogen sich zusammen.