❌BEHIND THE FENCE❌ #3

9. Chaos 1: Die Wahrheit

Ace' Sicht

Ich schlenderte gerade über den Schulhof, als alle wie gebannt auf ihr Handy starrten. Da meins auf dem Zimmer lag und ich wissen wollte, was vor sich ging, sprach ich einen Mitschüler von mir an: „Hey, was ist denn hier auf einmal los?"

Er drehte sich mürrisch zu mir um und sah mich angewidert an. „Geh weg von mir, du Mörder!", schrie er. Daraufhin schupste er mich zurück und alle Schüler starrten mich böse an.

„Was dachtest du dir dabei?", rief eine Andere rein und wenigen Sekunden hatte sich ein Kreis um mich gebildet. Sie kesselten mich von allen Seiten ein und redeten auf mich ein.

„Du bist doch einfach nur krank!"

„Die vielen armen Kinder!", schrie ein anderer.

Sie kamen auf mich zu und ich wollte fliehen, doch eine undurchdringbare Wand bildete sich vor mir und sie schupsten mich zurück.

Erbärmlich fiel ich auf den Boden und spürte einen Tritt in den Bauch. Ich dachte, ich hätte diese grauenhafte Geschichte vergessen – hinter mir gelassen – doch nun schien sie mich wieder einzuholen. Meine gesamten Erinnerungen waren auf einmal zurück.

„Das ist nur ein Bruchteil dessen, was andere deinetwegen durchmachen mussten."

„Er sollte ins Gefängnis."

„Nein, er muss leiden, so wie es auch die anderen getan haben.", hörte ich aus allen Ecke.

Ich griff in meine Hosentasche und suchte nach dem Messer, welches mir Tyler geschenkt hatte, doch es war nicht da.

„Suchst du das hier?", fragte ein Junge gehässig und hob mein Taschenmesser vom Boden auf. Es muss wohl bei dem ganzen Herumgeschupse herausgefallen sein.

Schnell richtete ich mich auf, doch wurde sogleich von zwei anderen auf den Boden gedrückte. Sie stemmten sich auf mich.

„Warum hast du den Brand gelegt und alle umgebracht? Na los, sag schon.", forderte mich der Junge auf, der mein Messer hatte. Mit gehässigen Gesichtsausdruck packte er mein Gesicht und zog es aufgebracht zu sich heran. Dann drückte er mir die Messerspitze an die Kehle und fragte: „Hast du Perverser dir darauf einen runtergeholt? Machen dich die qualvollen Schreie hilfloser Menschen geil?"

„D-Das war so nicht... I-Ich wollte sie retten.", stotterte ich.

„Retten?", lachte er und drückte fester zu, sodass sich die Klinge in mein Fleisch bohrte und ein Blutstropfen mir die Kehle hinab ran.

„Du hast sie getötet. Du hast sie alle getötet und dafür wirst du jetzt bezahlen.", sagte der Junge und heiße Tränen quollen aus seinen Augen.

„E-Es tut mir leid.", schluchzte ich. „Aber ich wollte das wirklich nicht. Glaubt mir doch. Ich habe eine noch größere Katastrophe mit dem Brand verhindert und...", stotterte ich weinend hervor.

„Noch ein Wort und ich ramm dir die Klinge in deinen Hals.", sagte er scharf. „Du hast meinen Bruder getötet. Das werde ich dir nie verzeihen.", spukte er ernst.

„Und was ist... wenn...", schluchzte ich, doch er drückte noch ein Stück fester zu und ich verstummte sofort.

Ich hatte Angst. Warum schreitet denn niemand ein? Die paar Sätze, die sie wissen, ist nur die Hälfte davon, was eigentlich passiert ist, aber niemand glaubte mir.

„Bitte...", weinte ich und sah flehend zu dem Jungen auf.

Doch die zwei, die mich auf den Boden festdrückten, drehten meine Hand noch mehr um und pressten meinen Arm auf meinem Rücken so sehr, dass ich das Gefühl verspürte, kaum noch Luft zu bekommen. Der eine saß förmlich auf mir drauf.