❌BEHIND THE FENCE❌ #3

10. Chaos 2: Hilfe

Mikas Sicht

Nachdem ich den Anruf von meinem Vater bekommen hatte, indem er sagte, dass ich die Person ausfindig machen soll und die Scheiße löschen sollte, tat ich das sofort. Ich löschte den Text, ohne ihn vorher zu lesen, und durchforstete das Videomaterial. Dabei sah ich, dass Vanessa zuletzt an dem PC war. Kurz darauf kam Emma und sah sich gespannt alles an. Sie schrieb den Text und postete ihn.

„Es war Emma, Dad.", sagte ich, als ich ihn zurückrief.

„Wir müssen sie zum Schweigen bringen."

„Vergiss es, wir sind keine Mörder.", erklärte ich.

„Dann wisch ihr eins aus. Mach ihr so sehr Angst, dass sie so etwas nie wieder macht."

„Aber Paps ich kann das nicht...", murmelte ich.

„Dann mach ich es.", hörte ich hinter mir sagen und drehte mich verwundert um.

Ace' Sicht

Immer noch wütend und mit Angst befüllt sah ich durch die Menge und erblickte Jinx. Er sah kalt zu mir, als ob es ihm nicht kümmerte, was mit mir war. Was hatte ich ihm denn so Schlimmes angetan, dass er einen Freund nicht in der Not helfen kann?

Als Scott mich nur noch angrinste, durch die Menge sah und die Jungs weiter auf mich einprügelten, schritt Jinx ein. Er rannte durch die Schüler und schrie Scott an: „James ist tot, aber Ace kann nichts für seinen Tod! Der Text hier ist doch eh nur eine Lüge und er wurde soeben gelöscht mit dem Anhang, dass dies nur ein Streich gewesen sei, also lass meinen Freund in Ruhe!"

Scott ließ von mir locker und lief auf meinen Kumpel zu. „Woher will ich wissen, dass du diese kleine Nachricht da nicht geschrieben hast?", fragte er nach.

„Das kannst du nicht wissen, aber wenn du mir Ace nicht sofort übergibst, wird es gleich ganz ungemütlich für dich.", drohte Jinx ihm.

Ein Glück, dass er sich doch noch zusammenreißen konnte. Ich musste in mich hineinlächeln. Es gibt also doch noch Menschen, denen ich nicht vollkommen egal bin und die mir zur Hilfe eilen – dachte ich und schöpfte Hoffnung.

„Denkst du wirklich, ich übergebe dir einen Mörder?"

„Er ist keiner. Ich kenne ihn.", entgegnete Jinx auf Scott seine Äußerung.

„Ach ja, dann weißt du wohl nicht, dass er seinen Vater gekillt hat?", fragte Scott nach.

„Ist mir doch egal. Er ist trotzdem ein Mensch und dazu noch mein Freund also lass ihn in Ruhe, du Schwein!", schrie er ihn an und schlug ihm ins Gesicht.

„Du mieser...", zischte Scott und holte zum Schlag aus. Doch Jinx wich aus und verpasste ihm einen Tritt in die Eier. Er blieb liegen und Jinx machte eine Kopfbewegung. Die Typen gingen von mir runter und er half mir auf. In diesem Moment stand Scott wieder auf. Doch Jinx drehte sich um und verpasste ihm weitere Schläge und Tritte, bis er wieder am Boden lag.

„So wir sind hier fertig und nun verpisst euch. Ihr habt es doch gehört. Es war nur ein Streich.", zischte Jinx die Schüler genervt an und sorgte so für einen normalen Tagesablauf. Er brachte mich in den Untergrund und sah sich meine Wunden an.

Die ganze Zeit während mich Jinx versorgte, war Stille zwischen uns. Hatte er mir vergeben? Was hatte ich ihm getan? Habe ich etwas falsch gemacht? Mich plagten all diese Fragen. Zögernd sah ich Jinx an und unterbrach kurz darauf die erdrückende Ruhe: „Warum warst du so sauer auf mich?"

„Du hast mich belogen. Ich habe dich mit Julien gesehen.", erklärte mein Kumpel.

„Sorry. Ich wollte dich nicht verletzen. Aber warum stört dich das so? Wir sind Sexfreunde und Julien will eh nichts von mir.", meinte ich.

„Ich mach mir nicht darüber Sorgen. Ich bin eifersüchtig.", murmelte Jinx.

„Eifersüchtig auf Julien? Was hat er, was du nicht hast?", fragte ich ihn verwirrt.

„Er wird von dir geliebt.", sagte er plötzlich mit einem Anflug an Trauer.

„Du willst meine Liebe doch nicht. Und außerdem sind wir beste Kumpel. Da bin ich immer für dich da, egal wen ich liebe.", sagte ich.

„Ace, verstehst du denn nicht?", fragte Jinx noch einmal entsetzt nach, „Ich will nicht, dass du einen anderen deine Liebe und Zuneigung schenkst, weil ich dich liebe."