Wir teilten uns in zwei Gruppen auf und schlichen, jede einzeln, einmal um das Camp, um weitere Informationen zu sammeln.
Am anderen Ende trafen wir dann wieder aufeinander und zogen uns zurück, damit wir uns in Ruhe austauschen konnten.
,,Wir haben sechs bis sieben Leute gezählt, aber wir habe keinen der Jungs entdeckt", erklärte die andere Gruppe.
,,Es gab ein kleines Zelt, ziemlich zentral, dort könnten sie ihre Gefangenen einsperren", meinte Finja.
,,Die Frage ist nur, wie wir da rein kommen, um es zu überprüfen", antwortete Dean.
,,Es sah nicht wirklich danach aus, als würde jemand dort Wache stehen. Wir könnten einfach drauf warten, dass sie andersweitig beschäftigt sind und dann nachschauen", schlug Finja vor und guckte fragend in die Runde.
,,Das könnte schwierig werden, da es ewig dauern könnte bis irgendwas passiert und wirklich sicher ist es auch nicht", erwiderte Hayden, der strickt dagegen war.
,,Und wenn sich zwei gefangen nehmen lassen und wir dann das Camp von Innen aus vernichten? Sie würden nicht damit rechnen", erklärte ich ihnen meinen Plan.
,,Bist du verrückt?! Da könnte alles mögliche und passieren. Außerdem kann das auch schief gehen", meinte Hayden entsetzt und Kopfschüttelnd über meinen Plan.
,,Ich finde den Plan ganz gut. Dadurch, dass die zwei sich so einfach einsperren lassen werden, unterschätzen die Entführer die Stärke der beiden und sie würden es viel einfacher haben. Zudem, hast du einen besseren Plan, Hayden?", fragte Dean und warf ihm ein sufisantes Lächeln zu. Er war anscheinend davon genervt, dass Hayden die Sache in die Hand nahm.
Daurauf hin schüttelte der Gefragte ergeben den Kopf.
,,Okay meinetwegen, aber nur wenn ich bei dem Part der entführten Person dabei sein werde", erklärte er uns.
,,Einverstanden, aber wer soll der zweite Entführte sein?", fragte Leilan.
,,Ich", meldete ich mich, ,,Mein Plan. Meine Ausführungen."
,,Dabei wollte ich so gerne den Teil erledigen", murmelte Dean vor sich hin.
,,Es ist gut, wenn die beiden stärksten in zwei verschiedenen Teams sind. Andernfalls könnte die andere Gruppe überwältigt werden", antwortete ich ihm.
Dies schien ihn zu beruhigen und Hayden und ich machten uns auf den Weg zum Camp.,,Und was machen wir jetzt?", fragte ich Hayden.
,,Keine Ahnung. Es war dein Plan", antwortete er mir grinsend.
,,Na dann. Reinplatzen, auf dumm spielen und hoffen, dass sie uns zu Joshua und Nick bringen", erklärte ich ihm und ging zielstrebig auf die Feuerstelle der Banditen zu.
Ich konnte ein genervtes Aufschnauben von Hayden hören und wie er mir danach folgte.,,Ich glaube nicht, dass das hier das Lager der Academy ist. Hayden, wir haben uns echt verlaufen", fing ich an die Aufmerksamkeit der Leute um die Feuerstelle zu bekommen.
,,Vielleicht können uns die Herrschaften dort helfen", antwortete Hayden und ging auf die Banditen weiter zu.
,,Ihr wollt also zu der Academy?", fragte einer, woraufhin wir nickten.
,,Na, dann zeige ich euch mal das Zelt der Lehrlinge. Kommt mit", meinte jemand anderes und führte uns zu einem kleinen Zelt. Das müsste das Zelt sein, wovon Finja erzählt hatte.
Der Vorhang des Zeltes wurde weggezogen und wir fanden zwei Jungen, auf dem Boden hockend, irgendwie erschöpft aussehend, vor.
Grob wurden wir neben Joshua und Nick geschubst und die Hände hinterm Rücken in Handschellen gelegt.
,,Viel Spaß mit euren Lehrlingfreunden", verabschiedete der Fremde sich und verließ das Zelt.Sofort versuchte ich mein Element zu rufen, aber es funktionierte nicht.
,,Was macht ihr hier?", fragte einer der Jungen.
,,Versuchen euch zu befreien, sieht man das nicht?", antwortete Hayden ironisch.
,,Und ihr lasst euch einfach gefangen nehmen? Das ist euer Plan? Wirklich?", fragte der andere.
,,Ja, das hätte auch funktioniert, wenn jetzt nicht irgendwas mit meinem Element nicht stimmen würde", erwiderte ich eingeschnappt.
,,Das liegt an den Fesseln, sie unterdrücken dein Element und werden meistens im Kerker des Schlosses benutzt", erklärte der erste.
,,Also sind das Abtrünnige des Königshauses?", fragte ich entsetzt.
,,Nein, die Fesseln werden in jedem anderen Königreich auch benutzt", beruhigte Hayden uns.,,Die Frage ist jetzt, wie wir aus den Fesseln kommen. Ihr habt gesagt sie unterdrücken dein Element?", fragte ich zur Sicherheit nochmal nach.
,,Die anderen machen sich sicherlich langsam Sorgen", meinte Hayden.
,,Die anderen? Ihr seid nicht allein", fragte Nick, der sich in der Zwischenzeit vorgestellt hatte.
,,So verantwortungslos sind wir jetzt auch nicht", antwortete Hayden belustigt.
,,Um auf deine Frage zurückzukommen Nyla, ja, das tun sie", schaltete sich jetzt Joshua dazwischen.
Das könnte die Lösung sein. Meine Verbindung zu Natur war kein Element, sondern ein Bund zwischen mir und der Natur, also müsste das noch funktionieren.
Um diesen Gedanken zu bestätigen ließ ich, vor mir aus der Erde, eine weiße Lilie wachsen. Es funktioniert ausgezeichnet und bewies, dass die Fessel nicht die Verbindung beeinträchtigte.
,,Nyla, was war das gerade? Also das mit der Lilie", fragte Hayden mich.
Leider hatte ich dabei total meine Mitmenschen vergessen.
,,Ähm, also das... das war gar nichts", versuchte ich mich raus zu reden.
,,Nyla. Verkauf mich nicht für dumm! Was war das?", fragte Hayden wieder und war jetzt sichtlich wütend.
,,Sagen wir mal so, ich habe eine Extra Kraft. Eine Verbindung zur Natur, die es mir erlaubt Pflanzen erschaffen zu können, aber das erkläre ich dir ein anderes Mal ausführlicher. Das wichtigste ist jetzt, dass ich mich befreien kann", erklärte ich und machte mich auch schon an meine Befreiung.
Ich erschuf eine kleine Ranke, die sich in das Schlüsselloch der Handschellen bewegte und dort, wie ein Dietrich, das Schloss knackte.
Die Fesseln fielen mir einfach vom Handgelenk und schlugen laut klappernd auf dem Boden auf.
Alle guckten mich beeindruckt an und hielten mir auch ihre Handschellen hin.
Ich öffnete zur erst Haydens, dann Nicks und dann Joshuas Fesseln.,,Lasst uns den Banditen schön in den Arsch treten."
DU LIEST GERADE
Combatant - Lager in Amerdan
FantasySchon mein ganzes Leben lebe ich in Amerdan. Nie habe ich etwas anderes gesehen als die Fassaden der Häuser, den Marktplatz und den Wald. Doch mein größter Wunsch, seit dem Unglück meiner Eltern, ist es, dieses Dorf zu verlassen, um eine Bändigerin...