Kapitel 14

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Ein bisschen zu früh stand ich auf der Übungswiese und machte mich schonmal warm. Eigentlich wollte ich Raul abholen, aber als ich dann gemerkt hatte, wie spät es war hatte ich das lieber gelassen.
,,Du bist heute aber früh und diesmal auch in Hosen", begrüßte mich Leilan grinsend.
,,Ja, irgendwie ging alles schneller als letztesmal", erwiderte ich.

Langsam füllte sich die Wiese und Mila und Julia stießen zu uns, ich konnte auch Raul entdecken und winkte ihm kurz zu, er schenkte mir ein Lächeln und drehte sich dann wieder zu seiner Gruppe.
,,Ihr kennt's fünf Runden zur Aufwärmung um den Platz. Danach werdet ihr euch in die vier Elemente unterteilen und in denn Gruppen üben gegen das eigene Element anzukommen", erklärte der Mentor und gab das Zeichen zum los laufen.
Am Anfang ging das Laufen und ich dachte ich würde gut mithalten können. Doch schon nach der dritten Runde konnte ich nicht mehr und ich musste hart kämpfen.
,,Du kannst stundenlang in der Luft fliegen, was eine Menge an Ausdauer benötigt, aber schon nach der dritten Runde um den Platz machst du schlapp? Die Logik verstehe ich nicht ganz", sprach mich jemand an, der mich damit total durcheinander brachte.
Verwirrt gucke ich zur Seite wo ich Hayden mit Alec erkennen könnte.
,,Was macht ihr denn hier? Habt ihr nicht eigenes Training?", fragte ich sie.
,,Ist heute leider ausgefallen und da dachten wir besuchen wir mal dich", erklärte mir Alec.
,,Was ist am Runden laufen und dem Fliegen so unterschiedlich?", fragte Hayden mich, um mich wieder zur ursprünglichen Frage zu bringen.
,,Keine Ahnung. Vielleicht habe ich magische Ausdauer und Körperliche", antwortete ich ihm eher im Scherz.
,,Stimmt, das könnte sein. Ich habe so etwas ähnliches schon von anderen gehört. Aber ich dachte du hättest schon früher trainiert. Wieso hast du davon keine Ausdauer?", fragte Hayden mich.
,,Weil ich mich da nie um meine Ausdauer, sondern um meine Technik gekümmert habe. Das war aber ein Fehler merke ich in letzter Zeit", erklärte ich ihm und lief ein bisschen schneller um die letzte Runde endlich hinter mich zu bringen.
Meine beiden Begleiter liefen auch schneller und überholt mich, dies ließ ich aber nicht auf mir sitzen und rannte ihnen hinterher.

Total am ende und Luftschnappend lag ich wie letztes mal auf der Wiese und verfluchte meinen Ehrgeiz, der die beiden Lehrlinge einholen wollte.
,,Ähm Nyla, was machen Hayden und Alec hier?", fragte mich Mila, die mit Leilan und Julia zu mir getreten waren.
,,Sie wollten mal beim Training vorbeischauen, da ihres ausgefallen ist", erklärte ich ihnen und beobachtete dabei die beiden genannten, die sich gerade mit dem Mentor unterhielten.
,,Und was machen sie die ganz Zeit bei dir? Hat es was mit dem Vorfall beim letzten Training zu tun?", fragte nun Leilan.
,,Unteranderem, aber ich glaube die ganzen Begegnungen haben eher dazu geführt", erwiderte ich und stand wieder auf.

,,Wir haben heute zwei Gäste da und sie werden mir ein bisschen helfen, also scheut auch nicht auch sie zu fragen. Und jetzt versammelten euch in den Gruppen", erklärte uns der Lehrer.
Ich ging zu den Luftbändigern, die am Rand der Wiese sich versammelt hatten und schon eine kleine Traube gebildet hatten.
Als ich näher kam merkte ich, dass sie nicht aufgeregt miteinander über die Aufgabe des Mentors diskutierten, wie ich zuerst gedacht hatte, sondern über das überraschende Auftauchen von Hayden und Alec.
Jeder wunderte sich warum Lehrlinge aus dem dritten Jahr hier waren und stellten verrückte Vermutungen auf.
Ich stellte mich einfach zu ihenen und hoffte, dass sie schnell zum eigentlichen Thema zurück fanden.

,,Solltet ihr nicht langsam mit der Aufgabe anfangen, als über unser Auftauchen zu diskutieren", meinte Hayden belustigt, der zu uns gekommen war.
Alle guckten ihn peinich berührt umher und wussten nicht ganz was sie sagen sollten.
,,Haben wir zwei Freiwillige, die uns ihr Können präsentieren wollen", fragt Hayden und guckt erwartungsvoll in die Gruppe.
Keiner meldete sich.
,,Dann werde ich halt zwei bestimmen", erklärte er und guckte sich alle genauestens an.
,,Du da hinten mit dem blauen Shirt und den braunen Haaren und Nyla", bestimmte Hayden uns.
Entgeistert guckte ich ihn an. Was dachte er sich dabei mich auszuwählen. Dies war mein zweites offizielles Training. Ich war meinem Gegner unterlegen.

Die anderen Schüler bildeten einen Kreis um uns und Max, wie ich erfahren habe, und ich machten uns bereit.
Irgendein Junge zählte den Kampf ein sofort fing mein Gegner an mich anzugreifen.
Ich wich der Luftsäule aus und schleuderte dann drei Luftkugeln auf ihn.
Er werte diese mit einem großen Luftstoß ab, so dass sie sich einfach auflösten.
So ging das lange hin und her und ich merkte, dass Max Angriffe schwächer wurde, ich stattdessen hatte noch die gleiche Kraft wie beim Anfang. Anscheinend hatte Hayden recht und ich hatte eine erstaunlich gute magische Ausdauer.
Trotz meiner kräftigeren Attacken hatte ich keine Chance gehen ihn und wurde nach einem Angriff, von zwei Wirbelstürmen, von ihm besiegt.
,,Gut gekämpft", kam Max zu mir und half mir hoch, da ich auf dem Boden lag.
,,Danke, aber du warst eindeutig besser. Du hast die bessere Technik und die Erfahrung", antwortete ich ihm.
,,Du dafür aber eine großartige Ausdauer. Kamst du überhaupt ins schwitzen? Deine Angriffe waren bis zu letzt sehr stark", merkte Max n und schenkte mir einen anerkennend Blick.

Die restlichen Kämpfe guckte ich mir genaustens an, um mir, wie bei Pascal, ein par Tricks abzugucken.
Das Training war dann auch rasch zu Ende und ich verabschiedete mich schnell von den Mädels, um Hayden und Alec zu folgen, die gerade die Trainigswiese verließen.
,,Was sollte das mit dem ersten Kampf vorhin Hayden?", fragte ich ihn, als mit ihnen auf gleicher Höhe war.
,,Weil ich glaube so ein Kampf würde dir mal gut tun und du hast dich doch auch gut geschlagen", erklärte er mir belustigt.
,,Ich habe verloren", meinte ich und guckte in mit einen ist-das-dein-ernst-Blick an.
,,Niederlagen gehören dazu und so hast du doch auch etwas über dich rausgefunden", erwiderte Hayden und guckte mich mit einem vielsagenden Blick an.
Er hatte recht. Ich hatte eine Stärke von mit gefunden und sollte ihm eigentlich dankbar sein.
,,Danke"
,,Immerwieder gerne"

In den nächsten Tagen sprachen wir uns dann nicht so oft mehr. Wir sahen uns nur zufällig zwischen durch und grüßten uns, aber für mehr war auch nie mehr Zeit.
Ich trainiere jeden Tag einmal mit der Academy und einmal für mich.
Am Abend war ich dann immer total erschöpft, da die Arbeit im Gasthaus auch nicht einfacher wurde, weil die vielen Lehrlinge da waren und es so voller als sonst wurde.

Als ich dann Donnerstag morgens ins Lager kam hatte ich eigentlich mit einem ruhigen Training gerechnet, aber alle schienen irgendwie unter Stress zu stehen und die Übungswiese war wie leer gefegt.

Combatant - Lager in AmerdanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt