Vier: Niall

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„Warum musst du dich eigentlich jedes Mal einmischen?" Harrys Stimme reißt mich aus dem Schlaf. Ich reibe mir die Schläfen und drehe mich auf die Seite. „Ich mische mich ein? Es ist doch auch ihr Haus und sie hat das Recht, zu erfahren, wenn ein paar Jungs zu ihr kommen. Was ist dein Problem." So kann ich nicht weiterschlafen. Ich schalte mein Handy an. Es ist kurz nach um sieben. Warum müssen Louis und Harry so früh am Morgen streiten? Ich setze mich auf und schaue Liam fragend an. Er scheint sich zu amüsieren. „Guten Morgen du Schlafmütze. Wurde aber auch Zeit, dass du aufwachst. Wie konntest du die zwei nur so lange nicht bemerken?" Er lacht. „Wie schaffst du es nur, so früh schon hellwach zu sein?", antworte ich mit einer Gegenfrage und stehe auf. „Worum geht es bei ihrem Streit überhaupt?" Liam zuckt die Achseln. „Anscheinend hat Louis Harrys Leben zerstört, weil er Luize erzählt hat, dass wir heute zu ihr kommen. Oder so ähnlich.", antwortet Zayn, während er gut gelaunt in unser Zimmer kommt. Ich sehe ihn fragend an. „Ach ja, du hast ja vorhin noch geschlafen. Michael hat angerufen. Er lässt uns heute Nachmittag abholen, um mit uns noch irgendwas zu besprechen. Louis hat zwar darauf bestanden, zu fahren, aber er konnte Michael nicht davon überzeugen. Und deshalb kommt später irgendein schickes Taxi und fährt uns in sein Büro." Ich versuche, Zayn zu folgen, aber das Geschrei von Harry und Louis geht mir auf die Nerven. Die beiden streiten sich normalerweise nie, aber in letzter Zeit sind sie wirklich gereizt. Ich stehe auf und gehe in die Küche unseres Hotelzimmers. Ich schlage mit der flachen Hand auf den Küchentisch und versuche, Harry und Louis zu übertönen. „Wenn ihr weiter hier herumschreit, weckt ihr noch das ganze Hotel auf! Haltet mal die Luft an!" Die beiden hören tatsächlich auf, sich anzubrüllen. Sie verschränken die Arme vor der Brust und sehen mich entsetzt an. „Ihr benehmt euch wie kleine Kinder. Hört auf, euch zu streiten und macht etwas Sinnvolles. Wie wäre es mit Frühstück?" Louis lässt die Arme sinken und sieht Harry entschuldigend an. Ich lasse die beiden alleine und ziehe mich an. Mein Magen knurrt, diese ganze Aufregung hat mich ziemlich hungrig gemacht.

„Und das willst du wirklich alles essen?", fragt Zayn und blickt ungläubig auf meinen Teller. „Klar, ich habe echt Hunger." Ich beiße in meine erste Toastscheibe und beobachte, wie die anderen Jungs ihr Frühstück verschlingen. Je schneller wir fertig sind, desto besser. Denn wenn uns erstmal ein Fan entdeckt und die anderen Gäste darauf aufmerksam werden, dass man uns kennt, wollen sie alle ein Foto oder ein Autogramm. Dann wäre unsere Ruhe vorbei. Harry schaufelt den letzten Löffel seiner Cornflakes in seinen Mund und schaut uns erwartungsvoll an. „Also ich bin fertig.", erklärt er unnötiger Weise. Ich frage mich, wie man nach einer Schüssel Cornflakes schon keinen Hunger mehr haben kann. Das Frühstück der anderen drei fällt ähnlich mager aus. Jeder von ihnen isst ein Sandwich und trinkt eine Tasse Kaffee. Ich beiße gerade in mein zweites Sandwich, als ein junges Mädchen aufgeregt an unseren Tisch kommt. Im Arm hält sie eine Torte mit einer großen achtzehn darauf. „Alles Gute zum Geburtstag, Niall!", sagt sie laut, stellt die Torte auf unseren Tisch und umarmt mich. Dann dreht sie sich um und winkt ein paar Mädchen in ihrem Alter zu sich. „Ich fasse es nicht, One Direction ist wirklich hier", ruft eine von ihnen und löst damit die Katastrophe aus. Innerhalb von Sekunden versammeln sich alle Gäste vor unserem Tisch, sie stoßen sich gegenseitig weg und wedeln mit Stiften, Blättern und ihren Handys vor unseren Köpfen herum. Noch bevor ich reagieren kann, springen die Jungs auf. Zayn packt mich am Arm und zieht mich nach draußen. „Tut mir leid.", rufe ich dem Mädchen zu, dessen Kuchen in all der Panik auf dem Boden gelandet ist.

Louis erreicht als erster den Ausgang, er öffnet das Auto und springt auf den Fahrersitz. Liam reißt die Hintertür auf und klettert schnell auf seinen Platz, Harry und Zayn sind direkt hinter ihm. Ich will die Beifahrertür öffnen, doch der Griff klemmt. Verflucht sei Louis' alte Schrottlaube. Mit meinem ganzen Gewicht hänge ich mich an die Tür, und schließlich gibt sie in der letzten Sekunde nach. Ich springe auf meinen Sitz und ziehe die Tür hinter mir zu. Noch bevor ich mich anschnallen kann tritt Louis auf das Gaspedal und wir fahren mit sechzig Sachen durch London.

One Direction - Five Amazing YearsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt