One Direction - Five Amazing Years

Sieben: Luize

Die Wochen vergehen und so langsam gewöhne ich mich daran, dass wahrscheinlich jede Person auf diesem Planeten, außer mir, für One Direction schwärmt. Manchmal frage ich mich, ob diese fünf unscheinbaren Typen Außerirdische sind, die alle in ihren Bann ziehen, um uns dann einen Parasiten einzusetzen und die Erde zu übernehmen. Sollte es so sein, bin ich wahrscheinlich die einzige, die es durchschaut hat. Dann könnte mein restliches Leben ziemlich hart werden, denn ich wäre die ganze Zeit auf der Flucht. Vielleicht sollte ich mich ihnen auch unterwerfen. Aber dann hätten sie ja gewonnen und kampflos gebe ich definitiv nicht auf.

Nach Nialls Party hatte sich meine Vermutung bewahrheitet, denn mein Vater freundete sich wirklich mit den Jungs an, weshalb sie jetzt mindestens einmal in der Woche bei uns sind.

Auch auf Instagram, Twitter und Facebook kann man jeden Tag die neusten Neuigkeiten zu der „berühmtesten Band Großbritanniens" lesen.

Täglich erzählen mir Olivia und Diana irgendetwas Neues über die Jungs und wollen im Gegenzug dazu wissen, ob ich etwas von ihnen gehört habe. Ich verschweige ihnen zwar nicht mehr, dass ich die Nummern von ihren Idolen habe, aber dafür, dass diese mir jeden Morgen und jeden Abend eine oder mehrere Nachrichten schreiben, denn sonst würden die beiden komplett eskalieren.

„So get out, get out, get out of my head. And fall into my arms instead. I don't, I don't, don't know what it is, but I need that one thing, and you've got that one thing", beenden Olivia und Diana im Chor ihr Lieblingslied aus „Up all night". Ich versuche, sowohl ihren Gesang, als auch den der Jungs auszublenden. Doch Diana stupst mich in die Seite. „Können wir dich mal etwas fragen?" Sie sieht mich hoffnungsvoll an. „Alles was ihr wollt.", antworte ich und bemerke, dass Olivia auf ihrer Unterlippe herumkaut, wie sie es immer tut, wenn sie nervös ist. „Also wir dachten...", fängt sie an. „Da du dich ja in letzter Zeit immer öfter mit den Jungs triffst, dachten wir, du könntest sie uns vielleicht mal persönlich vorstellen.", beendet Diana Olivias Satz.

Mich überrascht ihre Frage nicht, ich habe mich schon gefragt, wann sie mich darum bitten würden. Deshalb ist meine Antwort gut überlegt. „Ich würde sie euch sehr gerne vorstellen. Aber ihr müsst verstehen, dass ich sie vorher fragen muss, ich kann schließlich nicht über sie hinweg entscheiden." Vor Freude schreiend hüpfen Olivia und Diana auf und ab. „Kannst du sie jetzt fragen? Bitte?", bettelt Olivia. Ich kann ihr keinen Wunsch abschlagen, wenn sie mich aus ihren niedlichen Augen ansieht, also ziehe ich mein Handy heraus und tippe auf den erstbesten Kontakt, der mir auffällt. Liam.

„Was gibt's?", meldet er sich. „Hi Liam. Sind die anderen gerade bei dir?", frage ich und bemerke, wie sich Diana neben mir anspannt. „Ja, alle da." Ich sage ihm, dass er den Lautsprecher anstellen soll. „Also Jungs, ich wollte euch mal etwas Wichtiges fragen. Meine zwei besten Freundinnen Olivia und Diana sind ziemlich große Fans von euch. Natürlich wissen sie, dass ich euch kenne und sie würden euch deshalb auch gerne kennenlernen. Wäre das in Ordnung für euch?", frage ich und versuche, besonders hoffnungsvoll zu klingen. Ich höre Getuschel am anderen Ende der Leitung, bis sich wieder Liam zu Wort meldet. „Und es sind wirklich nur zwei Mädels?" Innerlich klopfe ich mir schon auf die Schulter, ich habe sie beinahe überzeugt. „Ja, nur Diana und Olivia."

„Klar können sie uns kennenlernen." Ich grinse meine Mädels an, ich wusste, dass ich die Jungs überzeugen kann. „Freitag bei mir?", frage ich. „Geht klar." Mit diesen Worten legt Liam auf.

„Okay, Mädels. Am Freitag lernt ihr One Direction höchst persönlich kennen." Noch bevor ich irgendwie reagieren kann, fallen mir Olivia und Diana um den Hals und bedanken sich beinahe eintausend Mal. Ich freue mich für sie, auch wenn ich immer noch nicht verstehe, was sie an der Musik so mögen, auch wenn die Jungs ganz in Ordnung sind.

~Der Traum eines jeden Directioners, die Band höchst persönlich treffen. Ich brauche auch eine Freundin wie Luize.