Acht: Diana

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„Zum Glück ist endlich Freitag. Ich glaube, eine Schulwoche hat sich noch nie so lang angefühlt", meint Olivia. Seit über eine Stunde videotelefonieren wir jetzt schon, weil wir beide so aufgeregt sind. In nicht einmal zwei Stunden werden wir One Direction persönlich kennenlernen.

„Ist es so besser?", frage ich und stelle mich in einem weiteren Outfit vor die Kamera. Nachdem Olivia meine ersten drei Kombinationen abgelehnt hat, habe ich sie schließlich entscheiden lassen, denn in Sachen Mode hat sie viel mehr Ahnung als ich.

Ich trage eine weinrote Mom Jeans und ein weißes Levi's Oberteil, was ich in die Hose gesteckt habe. Dazu flache weiße Schuhe von Adidas.

Olivia applaudiert. „Das sieht super aus, Zayn wird es lieben!" Ich spüre, wie ich rot werde, schon den ganzen Nachmittag zieht sie mich damit auf, dass ich auf Zayn stehe. Obwohl sie nicht im Unrecht ist, ich mag ihn am meisten, aber das heißt noch lange nichts.

„Zeig mal, für was du dich jetzt entschieden hast.", befehle ich und Olivia steht auf. Als ich ihr Outfit sehe, klappt mir die Kinnlade runter. Der gelbschwarzkarierte Skaterrock passt perfekt zu ihrem engen schwarzen Oberteil. Sie kann einfach alles tragen. Ich grinse. Wenn hier heute irgendjemand die Jungs umhaut, dann ja wohl sie.

Olivia reißt mich aus meinen Gedanken. „Schminkst du dich?" Eigentlich trage ich kaum Makeup, also warum sollte ich mich heute verstellen. Zur Antwort wedele ich mit der Mascara vor der Kamera herum und trage anschließend noch ein hellrotes Lipgloss auf. „Schmink du dich auch nicht zu stark, die Jungs meinten in einem Interview doch, dass sie auf natürliche Schönheit stehen.", erinnere ich Olivia, bevor sie anfängt, ein aufwendiges Makeup zu schminken. „Jaja, nur ein wenig Eyeliner, Highlighter, Concealer, Mascara und Lippenstift." Ich verdrehe die Augen, so ist Olivia nun mal. Ich nehme meinen Rucksack vom Bett und gehe nach unten.

Pünktlich um fünf verlasse ich das Haus. Luize meinte, dass halb sechs One Direction kommen, aber ich will ein paar Minuten eher da sein, falls sie auch zu früh kommen. Und damit ich mich noch einmal sammeln kann. Ich will ja nicht wie ein verrücktes Fangirl rüberkommen und sie verschrecken. Okay, wenn ich ehrlich bin, habe ich es zuhause nicht mehr ausgehalten. Ich bin viel zu nervös.

Mit zitternden Händen drücke ich auf die Klingel an Luizes Haus. Von drinnen höre ich Gary bellen. Luize öffnet die Tür und umarmt mich. Sie trägt eine blaue Skinnyjeans und ein hellgrünes T-Shirt.

„Sorry, dass ich so früh bin. Ich bin einfach so aufgeregt.", gebe ich zu und folge meiner besten Freundin nach oben in ihr Zimmer, um meinen Rucksack abzustellen. Gary läuft dabei fröhlich neben mir her, er ist gewachsen. „Alles gut. Schau mal, wer schon da ist." Ich erblicke Olivia auf dem Bett und wir fangen an, zu lachen.

Plötzlich klingelt es an der Tür. Es fühlt sich so an, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Das können nur One Direction sein. Ich habe Schmetterlinge im Bauch und mein Herz schlägt noch schneller. Luize sieht mich aufmunternd an. „Sie sind auch nur Menschen, alles wird gut." Ich nicke und laufe mit Olivia und ihr zur Tür. Ich nehme einen tiefen Atemzug, als Luize die Tür öffnet.

Doch vor dieser stehen keine fünf attraktiven Jungs, sondern ungefähr sechzig Jahre alter Mann. Ich sehe ihn enttäuscht an. „Papa, Joshua ist da.", ruft Luize über ihre Schulter. Michael eilt die Treppe hinunter. Genau wie Joshua hat auch er lässige Klamotten an, die für sein Alter irgendwie unpassend wirken. Er begrüßt Olivia und mich kurz, gibt seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn und wünscht uns einen schönen Abend.

„Wo gehen die denn hin?", fragt Olivia, nachdem wir im Wohnzimmer auf der Couch Platz genommen haben. „Keine Ahnung, wahrscheinlich auch irgendwie feiern oder so. Papa meinte nur, dass er erst spät in der Nacht wiederkommen wird. Wir haben also sturmfrei."

One Direction - Five Amazing YearsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt