Kapitel 20

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"Koska!", rief Jack.
Die Frau blieb sofort stehen, als sie seine Stimme hörte. Im Gang des Gebäudes war es gefährlich gewesen miteinander zu reden, schließlich durfte Niemand erfahren, das sie wusste, wer er war. Vorsichtig schnappte die Mandalorianerin seine Hand und zog ihn einfach hinter sich her in ihr Zimmer.
Sein Blick ging durch den Raum und setzte sich schlussendlich auf das Bett. "Es hat sich hier drinnen kaum etwas verändert."
"Du hast dich schließlich auch nicht verändert." Mit einem Finger deutete die Frau auf seine Kleidung, die noch immer so außergewöhnlich war, wie zuvor.
Das glaubte auch nur Koska, das sich Jack nicht verändert hatte. In den letzten Jahren, in denen sie sich nicht sahen hatte sich sehr wohl viel verändert und auch der Mandalorianer selbst hatte sich stark verändert. Seit dem Tag, an dem er dem Imperium übergeben wurde hatten sich seine Emotionen schlagartig verändert. Mit Koska konnte er damals Lachen, aber selbst dieses Gefühl hatte man ihm genommen. Jegliche Emotionen waren ein Fehler, der beseitigt werden musste und wenn er nicht beseitigt wurde, so würde dieser eben ausradiert werden.
Jack war einer der wenigen der bei der Folter des Imperiums nie seine Persönlichkeit verloren hatte, aber er hatte für sein damaliges Alter eindeutig zu viel gesehen, was sein Lachen nahm und auch den Rest seiner Emotionen. "Ich bin Drogenabhängig, trinke sehr oft Alkohol und habe in meinem Leben bereits mehr umgebracht, als unser Clan, im Krieg. Denkst du wirklich, dass ich mich nicht verändert habe?"

Koska setzte sich seufzend auf eine höher gelegene Plattform, wo man aus einem Fenster schauen konnte und beobachtete den Jungen nebenbei. Derweil hatte sie gehofft, dass es nur ein Gerücht gewesen war, das Jack Drogen zu sich nahm. "Was wolltest du von mir?" In ihren Augen, war er schon seit dem Augenblick als sie sich das letzte Mal gesehen hatten erwachsen geworden. Ein einziger Blick in seine Augen genügte und man sah in die Augen eines Erwachsenen, der sein Leben lang von dem nicht endeten Krieg geprägt war.
"Reden."
Ihre Beine hingen Richtung Grund und sie wippte ein wenig, bevor sie stoppte. Koska war zwar älter gewesen, aber im Herzen war sie immernoch ein Kind gewesen, das viele ihrer Entscheidung bereut hatte. Ihre Kindheit hatte sie mit dem Erlernen neuer Fähigkeiten verschwendet und daher blieb sie auch nicht vollkommen Ernst, wenn sie mit dem Jungen war, denn ihm ging es genauso. "Das ist unwahrscheinlich. Du würdest deine Tarnung niemals auf Messers Schneide legen.", stellte sie fest. "Mein Name wurde keineswegs erwähnt und doch hast du mich im Flur gerufen."
Der Junge blickte zu Boden und lachte leicht. "Erwischt." Mit einem schmalen Lächeln blickte er zu ihr hoch. "Du hast eine gute Auffassungsgabe."
In dem Blickbereich des Fensters spielte sich eine Trainingsübung statt, worauf ihr Interesse lag. "Ich habe von dem Besten gelernt.", lächelte sie, bevor sie Jack mit ihrem Blick begegnete.
So wie Koska ihn geprägt hatte geschah es wohl auch umgekehrt, da auch die Mandalorianerin ihre Fähigkeiten verbessert hatte und auch einige des Jungen annahm. "Wir sollten einen Übungskampf austragen."
Der Junge hob seine linke Hand. "Ich kämpfe nicht, sofern ich nicht einen Grund dazu habe."

Die Mandalorianerin war bei ihm deutlich aufgeweckter als wie sie sonst gewesen war. Eigentlich sprach sie kaum ein Wort und das auch nur in Ausnahmen, denn das machte ihren Charakter vollkommen kalt, zumindest redete sie sich das ein.
Seufzend sprang die Frau zu ihm hinunter und setzte sich zu ihm auf das Bett. Ein wenig enttäuscht war sie gewesen, das er nicht mit ihr trainieren wollte, aber das musste sie schließlich akzeptieren. "Asmari hat sich letztens nach dir erkundigt."
"Asmari? Asmari Jundy?", wiederholte Jack mit einem Unglauben.
Koska nickte stumm.
"Sie lebt noch?"
Sie sah über die Schulter zu dem Jungen. "Weißblondes Haar, grüne Augen, glaube ich und dunkle Kleidung. Eine junge Frau mit einer psychopathischen Art, deren Lächeln einfach abscheulich und Angst einflössend ist. So wie du sie mir beschrieben hast, Kleiner."
"Das trifft auf viele zu." Eine große Hilfe war die Beschreibung nicht gewesen, denn auch in gewisser Weise traf die Beschreibung auch auf Trilla zu, die Inquisitorin, die ihn hintergangen hatte. Wenn man Trilla lange genug in die Augen sah und auch weil es eine Zeit gab, in der sie nicht auf der Seite des Imperiums stand, so erkannte man das sie grüne Augen hatte, aber die Haarfarbe war auffällig.
"Hat sie-"
"Von Mutterproblemen geredet, als hättest du welche? Ja. Ja, das hat sie. Scheinbar hat Asmari einen verstörenden Fetisch auf diese Spielchen... Jedem seins." Schulterzuckend ließ sie sich nach hinten auf die Matratze fallen.
"Sie hat sich damals selbst in Brand gesteckt. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass sie das nicht überlebt haben kann."
Koska schüttelte den Kopf, während sie zu dem Jungen hoch blickte. "Das scheint eine Täuschung gewesen zu sein, da sie keinerlei Brandnarben, geschweige denn überhaupt Narben, hatte." Koska gähnte etwas. "Du solltest dich in Acht nehmen. Wenn ich mich nicht täusche befindet Asmari sich noch immer auf Mandalore und ist wie besessen von dir."
Noch wenige Stunden verbrachten die Beiden zusammen, bevor Koska zu einer Clanversammlung gerufen wurde.

The Mandalorian JediWo Geschichten leben. Entdecke jetzt