¹⁶ / sᴏᴍᴍᴇʀʟɪᴄʜᴇ ʙʀɪsᴇ

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𝙹𝚊𝚗𝚜 𝚂𝚒𝚌𝚑𝚝


Bei Tim angekommen, öffnet Tina mir freudig die Tür. „Hey Jan, ich schätze mal, du willst zu Tim. Er ist oben in seinem Zimmer, viel Glück."
Das werde ich brauchen, und zwar reichlich. Ich weiß, dass Tim gleich nicht freiwillig mit rauskommen wird.

Oben klopfe ich vorsichtig an seiner Zimmertür und warte, bis er mir ein Zeichen gibt, dass ich hereinkommen darf, welches aber nicht erfolgt, weswegen ich einfach langsam die Tür öffne.
Ich habe mit allem gerechnet, aber mit dem Bild, welches sich mir hier bietet, irgendwie gar nicht. Es ist viel schlimmer, als ich dachte. Sogar Gisela scheint schockiert zu sein, denn normalerweise hätte sie schon längt irgendwas Beleidigendes herausgehauen.

Tim liegt mit etwas erhobenen Oberkörper auf seinem Bett, die Decke bis zum Kinn gezogen, nur seine Arme schauen heraus, seine Augen sind auf das Handy in seinen Händen gerichtet, die Augen und sein Gesicht voller Tränen.

Als er mich sieht, setzt er sich sofort auf und hält mir sein Handy hin, um mir ein Bild zu zeigen, welches Emilia und Tim lachend zeigt. „Guck mal Jan, wir waren so glücklich zusammen, und jetzt ist einfach alles vorbei."

Am liebsten würde ich ihm sagen, dass ich nichts mehr über Emilia hören will, nie wieder. Anscheinend hat Tim immer noch nicht verstanden, wie ungesund deren Beziehung war, wie sehr sie ihm und seinem Umfeld geschadet hat.

„Tim bitte, komm mit raus. Tu's für dich, deine Gesundheit, dein Leben, für Henry."

„Für mich", ist nur noch ein Flüstern. Erst jetzt schaut er mit seinem traurigen Blick vom Handy auf, zeigt eine Reaktion. Mit zusammengekniffenen Lippen nickt er. Danke Welt.
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Im Park weht uns direkt eine sommerliche Brise um die Ohren, welche mich sofort fröhlich stimmt. Endlich nicht mehr so kalt.
Tim hingegen sieht ganz und gar nicht glücklich aus. Eher das komplette Gegenteil.
Etwas in mir zieht sich zusammen. Es tut mir weh, Tim so traurig, geschafft, einfach am Ende zu sehen.

Er ist komplett in seinen Gedanken, er macht nicht einmal Henry von der Leine ab, welcher schon am Zerren ist, sodass er frei herumlaufen kann.

„Sogar hier werde ich an Emilia erinnert, überall Pärchen, die händchenhaltend spazieren gehen, sich verliebt anlächeln. Und an der anderen Hand am besten noch ein Kind." Seine Stimmlage klingt unfassbar traurig.

Mit seinem Daumen und seinem Zeigefinger kneift er sich in die Augen, bevor er sich mit der gesamten Hand einmal quer über das Gesicht fährt. Ich weiß, dass es dieses Mal nicht an seinen Kontaktlinsen oder der Luft liegt, dafür ist sein Blick viel zu leidend, seine Haltung viel zu schlaff. Es ist kaum mitanzusehen, kaum auszuhalten.
Ich hätte nicht gedacht, dass es ihn so sehr mitnimmt.

Ich sammle meinen ganzen Mut zusammen und nehme Tims Hand, die schon die ganze Zeit nutzlos herum baumelt und mich triggert, sacht in meine.

Fragend schnellt sein Kopf zu mir.

„Siehst du, jetzt gehst du auch händchenhaltend spazieren. Ich hab vorhin noch gewichst und mir nicht die Hände gewaschen!"

Ich sehe ihn nur entschuldigend an und will mich widerwillig befreien, da wir auch schon einige komische Blicke von Passanten geerntet haben, Tim jedoch scheint es komplett egal zu sein, denn er grinst mich nur an und beginnt, meine Hand fester zu drücken.
Auf einmal wird mir ganz anders. Ich kann mich kaum noch konzentrieren. Weder auf die Umgebung noch auf das, was Tim mir sagt. Das einzige, was ich mitbekomme, ist das Kribbeln in meiner Hand und meinem Bauch.
Scheiße, was ist denn jetzt los?





{ gibt es irgendein Szenario, das zur Geschichte passt und ihr euch wünscht? Also außer küssen und Sex versteht sich :)
und noch eine Frage: ist es besser, wenn ich kürzere Kapitel poste (so wie das) oder längere, aber dann auch mit größerer Wartezeit? }

𝔽𝕣𝕦̈𝕙𝕝𝕚𝕟𝕘𝕤𝕖𝕣𝕨𝕒𝕔𝕙𝕖𝕟 | Gewitter im KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt